AsaneRedakteur
#1Dieser kleine 9-minütige Film bietet einen Schnelldurchlauf von Gullivers Abenteuer [WP] im Land der Liliputaner, also dem ersten der vier Gulliver-Bücher von Jonathan Swift.
So kurz der Film auch ist, lässt er doch schön erkennen, was man schon kann und wohin man eigentlich will. Vor allem in den unternommenen Anstrengungen, Dramatik und Dynamik zu erzeugen. Wenn nicht gar zu erzwingen. Das äußert sich beispielsweise im massiven Einbau von Loops. Quasi das CGI jener Zeit. Abgesehen von einigen Ungeschicklichkeiten im Schnitt funktioniert das auch ganz brauchbar. An vielen Stellen jedoch hat man die Bildelemente viel zu sehr nach geometrischen Gesichtspunkten ausgerichtet. Es fehlt das absichtliche und gezielt Asymetrische, das erst den rechten Eindruck von realen Naturereignissen vermittelt. Dennoch überzeugen die Naturdarstellungen im allgemeinen durchaus. Man illustriert hier einen erstaunlich lebhaften Himmel mit hohen Wolken und viel Wetter (für Briten bekanntlich der Normalfall), mit dramatischen Wolkenformationen, die schon einen kleinen Vorgeschmack darauf geben, wohin die Reise gehen soll (Hosoda).
Zum Leidwesen des Rezensenten gibt man sich auch hier eher dünner und oberflächlicher Komik hin, inszeniert das Geschehen reichlich slapstickartig und konzentriert sich auf die Diskrepanz, die sich aus dem riesenhaften Gulliver und den Liliputanern ergibt. Daher sind die Zwerge sehr zwergenhaft und überzeichnet (Disneys "Schneewittchen"), und nur der Protagonist zeigt sich als Person mit Empathiepotential, irgendwie ziemlich Bishounen und an europäischen Märchenbuchillustrationen orientiert. Alles andere wuselt sehr knuddelig und koboldhaft um ihn herum.
Offenbar arbeitet man schon mit verschiedenen Folien und schafft es daher auch, räumliche Tiefe zu suggerieren. Technisch feiert (und persifliert) man die Errungenschaften des Dampfmaschinen-Zeitalters und interpretiert dabei recht phantasievoll die Möglichkeiten, die den Liliputanern mit dieser Technik zur Verfügung stehen, ohne groß was auf historische Korrektheit zu geben (Zahnbürste).
Was dieser Film leistet, ist eigentlich nicht mehr als ein Best-of im Teaserformat. Man greift sich die wesentlichen Eckpunkte der Geschichte (Ankunft, Fesselung, Heldentaten) und nimmt dies zum Anlass, komisch-groteske Szenen zu generieren. Die Filmmusik verhält sich entsprechend. Orientiert sich am Format großer Kinoproduktionen und präsentiert im Kleinen westlich beeinflusste, heitere Töne. Darüber hinaus gibt es reichlich lustige Geräusche, die der Illustration dienen, allerdings mehr ablenken als zum Humor beitragen.
Bewegungen sind in der Regel das Herzstück eines Animes. Schwierig zu realisieren, und das richtige Timing zu finden, ähnelt recht oft einem Glücksspiel. Umso beeindruckender, wenn es tatsächlich gelingt. Befremdlich ist auch, dass man, um den europäischen Stil zu imitieren, den Kanji Serifen [WP] verpasst hat.
Aber einige Besonderheiten cineastischer Bildregie hat man schon gut drauf. Wie etwa beim Schlussbild der finale, epische Schwenk der Kamera, den Kyon bei Haruhis Filmprojekt immer so schön sarkastisch kommentiert. Dennoch wird man sich aus heutiger Sicht dieses kleine Werk wohl nur noch aus historischem Interesse anschauen wollen.
So kurz der Film auch ist, lässt er doch schön erkennen, was man schon kann und wohin man eigentlich will. Vor allem in den unternommenen Anstrengungen, Dramatik und Dynamik zu erzeugen. Wenn nicht gar zu erzwingen. Das äußert sich beispielsweise im massiven Einbau von Loops. Quasi das CGI jener Zeit. Abgesehen von einigen Ungeschicklichkeiten im Schnitt funktioniert das auch ganz brauchbar. An vielen Stellen jedoch hat man die Bildelemente viel zu sehr nach geometrischen Gesichtspunkten ausgerichtet. Es fehlt das absichtliche und gezielt Asymetrische, das erst den rechten Eindruck von realen Naturereignissen vermittelt. Dennoch überzeugen die Naturdarstellungen im allgemeinen durchaus. Man illustriert hier einen erstaunlich lebhaften Himmel mit hohen Wolken und viel Wetter (für Briten bekanntlich der Normalfall), mit dramatischen Wolkenformationen, die schon einen kleinen Vorgeschmack darauf geben, wohin die Reise gehen soll (Hosoda).
Zum Leidwesen des Rezensenten gibt man sich auch hier eher dünner und oberflächlicher Komik hin, inszeniert das Geschehen reichlich slapstickartig und konzentriert sich auf die Diskrepanz, die sich aus dem riesenhaften Gulliver und den Liliputanern ergibt. Daher sind die Zwerge sehr zwergenhaft und überzeichnet (Disneys "Schneewittchen"), und nur der Protagonist zeigt sich als Person mit Empathiepotential, irgendwie ziemlich Bishounen und an europäischen Märchenbuchillustrationen orientiert. Alles andere wuselt sehr knuddelig und koboldhaft um ihn herum.
Offenbar arbeitet man schon mit verschiedenen Folien und schafft es daher auch, räumliche Tiefe zu suggerieren. Technisch feiert (und persifliert) man die Errungenschaften des Dampfmaschinen-Zeitalters und interpretiert dabei recht phantasievoll die Möglichkeiten, die den Liliputanern mit dieser Technik zur Verfügung stehen, ohne groß was auf historische Korrektheit zu geben (Zahnbürste).
Was dieser Film leistet, ist eigentlich nicht mehr als ein Best-of im Teaserformat. Man greift sich die wesentlichen Eckpunkte der Geschichte (Ankunft, Fesselung, Heldentaten) und nimmt dies zum Anlass, komisch-groteske Szenen zu generieren. Die Filmmusik verhält sich entsprechend. Orientiert sich am Format großer Kinoproduktionen und präsentiert im Kleinen westlich beeinflusste, heitere Töne. Darüber hinaus gibt es reichlich lustige Geräusche, die der Illustration dienen, allerdings mehr ablenken als zum Humor beitragen.
Bewegungen sind in der Regel das Herzstück eines Animes. Schwierig zu realisieren, und das richtige Timing zu finden, ähnelt recht oft einem Glücksspiel. Umso beeindruckender, wenn es tatsächlich gelingt. Befremdlich ist auch, dass man, um den europäischen Stil zu imitieren, den Kanji Serifen [WP] verpasst hat.
Aber einige Besonderheiten cineastischer Bildregie hat man schon gut drauf. Wie etwa beim Schlussbild der finale, epische Schwenk der Kamera, den Kyon bei Haruhis Filmprojekt immer so schön sarkastisch kommentiert. Dennoch wird man sich aus heutiger Sicht dieses kleine Werk wohl nur noch aus historischem Interesse anschauen wollen.
Beitrag wurde zuletzt am 05.04.2024 04:16 geändert.
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