Vampir-Fanatiker aufgepasst! Mit Dance in the Vampire Bund schickt SHAFT ein Pferd ins Rennen der Wintersaison 09/10, das nicht nur die Frage beantwortet, wie die Finanzkrise überwunden werden kann, sondern auch mit allen Vampir-Klischees, die so auf der Welt rumschwirren, aufräumt. Als Extra obendrauf bekommt man noch eine Romanze spendiert, gespickt mit einer leichten Priese Loli-Ecchi. Wenn das nicht vielversprechend klingt!
Da die Kurzbeschreibung wenig hergibt, hier nochmal eine Zusammenfassung, worum es in DitVB eigentlich geht:
Die Rasse der Vampire, seit Jahrhunderten im „Schatten“ der Menschen lebend, beschließt eines Tages, diesen Zustand zu ändern. Geführt von ihrer Königin Mina Tepes, heißt das neue Ziel (bitte nicht wundern) Japan. Denn einen eigenen Staat zu haben, das wissen auch die Vampire, ist was Feines und dieser soll vor der Küste Tokyos liegen. So weit, so gut. Wäre da nicht ein von Amnesie geplagter Diener der Hime, das Japanische Parlament und gefühlte Tausend Erzfeinde des Vampir-Bundes. Doch zunächst gilt es, ein größeres Problem aus der Welt zu schaffen (oder auch nicht): Der Existenzbeweis von Vampiren, der von den Menschen genauso abgelehnt wird wie Fußpilz.
Und an dieser Stelle fängt unsere Geschichte an – nämlich mit einer TV-Show im japanischen Fernsehen; hier soll entschieden werden: Gibt es Vampire oder nicht? Die etwas andere Exposition in den Anime ist innovativ und könnte genauso gut im echten Fernsehprogramm laufen (zumindest hab‘ ich schon Shows gesehen, die weit weniger Sinn hatten), abgesehen vom abrupten Ende natürlich. Die nächsten zwei Folgen sind einzig und alleine geschaffen, um das Setting aufzubauen, deshalb gibt’s hier wenig Action, viel Vampir-Ideologie und Politik - und absolut keinen Witz. Auch wenn der Anime nicht im Comedy-Bereich angesiedelt ist, der ein oder andere Gag hätte sicherlich nichts geschadet, um die ohnehin schon sehr trockene Thematik etwas aufzulockern. Nichtsdestotrotz steigt die Spaß- und Spannungskurve ab Folge 4 dann doch endlich an und wer so lange durchgehalten hat, wird mit kleineren Twists und einem Cliffhanger belohnt, bevor sich nach Folge 7 fürs Erste die Wogen etwas glätten.
Positiv überrascht hat mich die Charakterentwicklung von unserem männlichen Hauptprotagonisten Akira. Obwohl diese nicht gerade üppig ausfällt, sollte man heutzutage froh sein, überhaupt das Wort „Charakterentwicklung“ bei einem Anime in den Mund nehmen zu können. Ebenso positiv: Der Handlungsverlauf ist bis dato nicht episodisch. Die daraus resultierende Kohärenz bereitet den Weg für eine steigende Spannungskurve. Aber alles andere hätte bei diesem Anime auch nicht gepasst.
Wie schon erwähnt, bekommt man auch Romantik zu sehen, sogar eine kleine Dreiecksbeziehung. Diese spielt sich zwischen Mina, Akira und seiner Schulfreundin Yuki ab. Wo ist der Haken? Kurzum, zwei Versprechen, ein Ring und die Tatsache, dass Akira ein Werwolf und Mina die Königin der Vampire ist. Dazu kommt noch unserer alter Freund „Amnesie“, der aber schon bald keine allzu große Bedeutung mehr hinsichtlich der Romanze hat. Das Diener-Meister-Verhältnis zwischen Mina und Akira ist zwar nichts vollkommen Neues in der Romance-Welt, aber gepaart mit der Beziehung zu Yuki und vermischt mit der Vampir-Werwolf-Thematik entsteht eine interessante Komposition, die allerdings nicht viel Dramatik beinhaltet.
In Sachen Animation und Inszenierung macht SHAFT normal keiner was vor, aber bei DitVB hatten die besten Köpfe wohl Urlaub. Die Kameraführung ist wie gewohnt und damit auch angenehm für das Auge, jedoch sind die Charakter- und Umgebungszeichnungen eher „normal“. Soll heißen: Absolut zeitgemäß, aber eben nichts Besonderes – im Gegenteil zu Bakemonogatari, hier hat alles gestimmt. Wie von SHAFT gewohnt, finden auch hier wieder „Realbilder“, also Fotografien, ihren Weg in den Anime. Wurden diese bislang sinnvoll eingebaut, so haben sie mich hier etwas gestört. Die wenigen Momente, in denen dieses Stilmittel zum Einsatz kommt, kamen mir diesmal eher deplatziert vor, auch weil es nicht zur düsteren Thematik passt, die der Anime jede Sekunde vermittelt.
Action gibt’s auch, aber zunächst nur rar gesät. Dafür geizt der Anime nicht mit Blut, aber auch kein Wunder – schließlich geht’s ja um Vampire. Abgetrennte Gliedmaßen und den durstigen Biss in den Hals kann man durchschnittlich jede Folge genießen, längere Kämpfe sind dagegen Mangelware, aber immerhin gut inszeniert.
Opening- und Endingsong konnten mich nicht ganz überzeugen, wobei letzteres bei mehrmaligem Anhören doch recht gut im Ohr hängen bleibt.
Insgesamt ergibt sich ein sehr ernster, düsterer Vampir-Streifen, der zwar außer verschiedenen Rassen innerhalb der Vampirhierarchie nichts Neues ins Vampirgenre bringt, jedoch mit der interessanten Idee einer separatistischen Staatsgründung eines Vampirregimes aufwarten kann. Obwohl einem die Mischung aus Romantik, trockener Politik (sowohl auf Staats- als auch auf Schulebene) und dem Konflikt zwischen Vampiren und Menschen zunächst verwirrend anmutet, kommt mit der Zeit Schwung in den Plot, spätestens nachdem alle Pfeiler des Settings gesetzt wurden. Das Ergebnis ist ein buntes Genre-Konglomerat, das nicht viel falsch macht, aber dafür umso mehr richtig. Es bleibt noch viel Potential übrig, das in den letzten Episoden hoffentlich nicht verschenkt wird.
Da die Kurzbeschreibung wenig hergibt, hier nochmal eine Zusammenfassung, worum es in DitVB eigentlich geht:
Die Rasse der Vampire, seit Jahrhunderten im „Schatten“ der Menschen lebend, beschließt eines Tages, diesen Zustand zu ändern. Geführt von ihrer Königin Mina Tepes, heißt das neue Ziel (bitte nicht wundern) Japan. Denn einen eigenen Staat zu haben, das wissen auch die Vampire, ist was Feines und dieser soll vor der Küste Tokyos liegen. So weit, so gut. Wäre da nicht ein von Amnesie geplagter Diener der Hime, das Japanische Parlament und gefühlte Tausend Erzfeinde des Vampir-Bundes. Doch zunächst gilt es, ein größeres Problem aus der Welt zu schaffen (oder auch nicht): Der Existenzbeweis von Vampiren, der von den Menschen genauso abgelehnt wird wie Fußpilz.
Und an dieser Stelle fängt unsere Geschichte an – nämlich mit einer TV-Show im japanischen Fernsehen; hier soll entschieden werden: Gibt es Vampire oder nicht? Die etwas andere Exposition in den Anime ist innovativ und könnte genauso gut im echten Fernsehprogramm laufen (zumindest hab‘ ich schon Shows gesehen, die weit weniger Sinn hatten), abgesehen vom abrupten Ende natürlich. Die nächsten zwei Folgen sind einzig und alleine geschaffen, um das Setting aufzubauen, deshalb gibt’s hier wenig Action, viel Vampir-Ideologie und Politik - und absolut keinen Witz. Auch wenn der Anime nicht im Comedy-Bereich angesiedelt ist, der ein oder andere Gag hätte sicherlich nichts geschadet, um die ohnehin schon sehr trockene Thematik etwas aufzulockern. Nichtsdestotrotz steigt die Spaß- und Spannungskurve ab Folge 4 dann doch endlich an und wer so lange durchgehalten hat, wird mit kleineren Twists und einem Cliffhanger belohnt, bevor sich nach Folge 7 fürs Erste die Wogen etwas glätten.
Positiv überrascht hat mich die Charakterentwicklung von unserem männlichen Hauptprotagonisten Akira. Obwohl diese nicht gerade üppig ausfällt, sollte man heutzutage froh sein, überhaupt das Wort „Charakterentwicklung“ bei einem Anime in den Mund nehmen zu können. Ebenso positiv: Der Handlungsverlauf ist bis dato nicht episodisch. Die daraus resultierende Kohärenz bereitet den Weg für eine steigende Spannungskurve. Aber alles andere hätte bei diesem Anime auch nicht gepasst.
Wie schon erwähnt, bekommt man auch Romantik zu sehen, sogar eine kleine Dreiecksbeziehung. Diese spielt sich zwischen Mina, Akira und seiner Schulfreundin Yuki ab. Wo ist der Haken? Kurzum, zwei Versprechen, ein Ring und die Tatsache, dass Akira ein Werwolf und Mina die Königin der Vampire ist. Dazu kommt noch unserer alter Freund „Amnesie“, der aber schon bald keine allzu große Bedeutung mehr hinsichtlich der Romanze hat. Das Diener-Meister-Verhältnis zwischen Mina und Akira ist zwar nichts vollkommen Neues in der Romance-Welt, aber gepaart mit der Beziehung zu Yuki und vermischt mit der Vampir-Werwolf-Thematik entsteht eine interessante Komposition, die allerdings nicht viel Dramatik beinhaltet.
In Sachen Animation und Inszenierung macht SHAFT normal keiner was vor, aber bei DitVB hatten die besten Köpfe wohl Urlaub. Die Kameraführung ist wie gewohnt und damit auch angenehm für das Auge, jedoch sind die Charakter- und Umgebungszeichnungen eher „normal“. Soll heißen: Absolut zeitgemäß, aber eben nichts Besonderes – im Gegenteil zu Bakemonogatari, hier hat alles gestimmt. Wie von SHAFT gewohnt, finden auch hier wieder „Realbilder“, also Fotografien, ihren Weg in den Anime. Wurden diese bislang sinnvoll eingebaut, so haben sie mich hier etwas gestört. Die wenigen Momente, in denen dieses Stilmittel zum Einsatz kommt, kamen mir diesmal eher deplatziert vor, auch weil es nicht zur düsteren Thematik passt, die der Anime jede Sekunde vermittelt.
Action gibt’s auch, aber zunächst nur rar gesät. Dafür geizt der Anime nicht mit Blut, aber auch kein Wunder – schließlich geht’s ja um Vampire. Abgetrennte Gliedmaßen und den durstigen Biss in den Hals kann man durchschnittlich jede Folge genießen, längere Kämpfe sind dagegen Mangelware, aber immerhin gut inszeniert.
Opening- und Endingsong konnten mich nicht ganz überzeugen, wobei letzteres bei mehrmaligem Anhören doch recht gut im Ohr hängen bleibt.
Insgesamt ergibt sich ein sehr ernster, düsterer Vampir-Streifen, der zwar außer verschiedenen Rassen innerhalb der Vampirhierarchie nichts Neues ins Vampirgenre bringt, jedoch mit der interessanten Idee einer separatistischen Staatsgründung eines Vampirregimes aufwarten kann. Obwohl einem die Mischung aus Romantik, trockener Politik (sowohl auf Staats- als auch auf Schulebene) und dem Konflikt zwischen Vampiren und Menschen zunächst verwirrend anmutet, kommt mit der Zeit Schwung in den Plot, spätestens nachdem alle Pfeiler des Settings gesetzt wurden. Das Ergebnis ist ein buntes Genre-Konglomerat, das nicht viel falsch macht, aber dafür umso mehr richtig. Es bleibt noch viel Potential übrig, das in den letzten Episoden hoffentlich nicht verschenkt wird.
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