AsaneRedakteur
#1Wenn man sich mal aufmacht und von diesem Anime, der schon rein optisch den Eindruck erweckt, aus dem frühen Pleistozän zu stammen, irgendwas in Erfahrung bringen will und also auf den einschlägigen Anime-Seiten landet, wird man überrascht sein, wie dürftig die Informationen hierzu sind. Selbst ANN gibt sich erstaunlich zugeknöpft. Immerhin erfährt man, daß der legendäre Gou Nagai die Mangavorlage zu diesem kleinen Hentai geliefert haben soll. Liest man jedoch die dünnen Beschreibungstexte, die dazu kursieren, beschleicht einen das Gefühl, hier habe, in Unkenntnis des Hentais, nur jemand den Inhalt des Mangas abgetippt, ohne den Anime selbst je gesehen zu haben.
Anfangs versucht man noch sich seriös zu geben, aber ab der 2. Minute ist klar, in welche Richtung das gehen soll – vor allem, was Humor und Komik betrifft. Natürlich sind die Charaktere sehr holzschnittartig, genauso ihr Humor, Tempo und Timing ist oft Glückssache, und die Musik wabert synthie-geschwängert im Hintergrund, mit viel Hall und natürlich auch viel Vibrato.
Die Irrfahrt des UFOs, die Landung bei dramatischen Gewitterschlägen, die Fahrt des Protagonisten auf dem Motorrad, der Zeuge von all dem wird – das alles lässt sich an wie ein episches Adventure im großen Kinoformat. Eigentlich macht die Regie viel richtig, wird aber spürbar ausgebremst von anderen Faktoren wie dem mickrigen Skript und dem offenbar ebenso mickrigen Budget. Optisch ist das ganze in der Tat so, wie die Screenshots befürchten lassen. Was die Seiyuu im allgemeinen so abliefern, ist auch nicht gerade das Gelbe vom Ei; sie scheinen hauptsächlich damit beschäftigt, ihren Text zur rechten Zeit vom Blatt abzulesen und sich auf die richtigen Zeilen zu konzentrieren. Besonders beim Helden fällt das unangenehm auf. Der hört auf den seltsamen Namen Banba Chuta, was sich aber anhört wie "Bomber Joe".
Nach der Landung mutiert Baraba (links) aus unerklärten Gründen an der frischen Luft zu einem bezaubernden jungen Mädchen, selbstverständlich nackt, das zu allererst das unternimmt, was laut einschlägigen Umfragen jeder Mann tun würde, hätte er sich an ihrer Stelle in eine Frau verwandelt: sich ausgiebig betatschen. Hier fällt zum erstenmal auf, daß die Regie die Sexszenen eher impressionistisch angeht, ebenfalls mit übler Schwummermusik, die einen rein akustisch schon besoffen macht, aber sie lässt sich Zeit und überstürzt nichts. Da erscheint, ganz klischeegerecht, auch schon die dreiköpfige Loserclique auf der Szene, hat keinen Plan von nix und muss das mit coolen Sprüchen und einer spontan in die Wege geleiteten Vergewaltigung kompensieren.
Konnte man bis dahin noch der Meinung sein, allein schon aufgrund des knuddeligen Maskottchens mit dem frechen Mundwerk [Ü 16] in einem Kinderanime gelandet zu sein, ist spätestens ab jetzt Schluss mit dieser Illusion. Der Obermacker [Ü 18] dieser Bande, die etwas dezidiert Primatenhaftes an sich haben, fällt jetzt über die liebreizende Schönheit her, und sein Orgasmus hört sich an, als müsse er beim Schluckauf husten. Jetzt ist es für den Helden an der Zeit, mutig und entschieden einzuschreiten!
Im weiteren Verlauf gelangen die beiden Süßen dann in der Dämmerung an ein mächtiges, schlossähnliches Herrenhaus, bei dem sie unterkommen wollen, denn es schüttet mal wieder, rein aus dramaturgischen Gründen natürlich, wie aus Kübeln. Nach angemessen langer Wartezeit öffnet nun – nein, eben nicht Riff Raff! – eine mysteriöse Schönheit, in Begleitung zweier Schwestern, und ab da ist eh klar, wie der Hase läuft. Später kommen dann noch die galaktischen Arschgesichter ins Spiel bzw. aus dem Kamin, bedienen sich sexuell bei der versammelten Weiblichkeit [Ü 18] und werden dann vom Helden dahin gejagt, wo der Pfeffer wächst.
Medetashi, medetashi.
Die ganze Weltraum-Fantasy-Story, die da rund ums Erotische gestrickt wird, gibt sich eher undurchschaubar, mit den üblichen Buzzwords für Bösewichte, aber der Sinn der Veranstaltung bleibt im Dunkeln. All das wirkt wie eine billige Ausrede, die mit vorgeschobenem Tiefsinn erotische Eskapaden rechtfertigen soll. Den Zuschauer aber kratzt das nicht sonderlich, der ist solch bedeutungsschwangeres Gerede gewohnt, und nicht erst seit »Ergo Proxy«.
Was gibt es sonst noch?
Zeitweise, um überhaupt Erotisches andeuten zu können, ergeht man sich auch in symbolischen Darstellungen, was dann ausschaut, als wolle man einen gewissen künstlerischen Anspruch einfordern. Zensiert wird auch, und zwar mit einem magischen Lichtfleck, entfernt verwandt mit den Dampfschwaden im Onsen. Obwohl eine Reihe widerlicher Macker mitwirkt, ist der Sex eher soft, so 70er-Jahre-mäßig. Das Grobschlächtige, Animalische, rein Explizite späterer Hentais fehlt hier, und auch das körperliche Erscheinungsbild bleibt im normalen Rahmen. Bei beiden Geschlechtern. Natürlich ist die blonde Schönheit mit dem wallenden Wuschelkopf auch vornerum gut gebaut, aber eben auch nicht zu gut, so daß reichlich Projektionsfläche auch für Nicht-Fetischisten geboten wird. Wobei die Regie weiß, was man früher mal einen "steilen Zahn" [Ü 18] genannt hat, und auch einem süßen Hintern [Ü 18] nicht abgeneigt ist.
Fazit:
Ausbaufähig. Deutlich. Aber eigentlich mehr eine softe Liebesgeschichte als reines hirntotes Ficken.
PS: Waren damals Werbepausen in OVAs eigentlich üblich?
Anfangs versucht man noch sich seriös zu geben, aber ab der 2. Minute ist klar, in welche Richtung das gehen soll – vor allem, was Humor und Komik betrifft. Natürlich sind die Charaktere sehr holzschnittartig, genauso ihr Humor, Tempo und Timing ist oft Glückssache, und die Musik wabert synthie-geschwängert im Hintergrund, mit viel Hall und natürlich auch viel Vibrato.
Die Irrfahrt des UFOs, die Landung bei dramatischen Gewitterschlägen, die Fahrt des Protagonisten auf dem Motorrad, der Zeuge von all dem wird – das alles lässt sich an wie ein episches Adventure im großen Kinoformat. Eigentlich macht die Regie viel richtig, wird aber spürbar ausgebremst von anderen Faktoren wie dem mickrigen Skript und dem offenbar ebenso mickrigen Budget. Optisch ist das ganze in der Tat so, wie die Screenshots befürchten lassen. Was die Seiyuu im allgemeinen so abliefern, ist auch nicht gerade das Gelbe vom Ei; sie scheinen hauptsächlich damit beschäftigt, ihren Text zur rechten Zeit vom Blatt abzulesen und sich auf die richtigen Zeilen zu konzentrieren. Besonders beim Helden fällt das unangenehm auf. Der hört auf den seltsamen Namen Banba Chuta, was sich aber anhört wie "Bomber Joe".
Nach der Landung mutiert Baraba (links) aus unerklärten Gründen an der frischen Luft zu einem bezaubernden jungen Mädchen, selbstverständlich nackt, das zu allererst das unternimmt, was laut einschlägigen Umfragen jeder Mann tun würde, hätte er sich an ihrer Stelle in eine Frau verwandelt: sich ausgiebig betatschen. Hier fällt zum erstenmal auf, daß die Regie die Sexszenen eher impressionistisch angeht, ebenfalls mit übler Schwummermusik, die einen rein akustisch schon besoffen macht, aber sie lässt sich Zeit und überstürzt nichts. Da erscheint, ganz klischeegerecht, auch schon die dreiköpfige Loserclique auf der Szene, hat keinen Plan von nix und muss das mit coolen Sprüchen und einer spontan in die Wege geleiteten Vergewaltigung kompensieren.
Konnte man bis dahin noch der Meinung sein, allein schon aufgrund des knuddeligen Maskottchens mit dem frechen Mundwerk [Ü 16] in einem Kinderanime gelandet zu sein, ist spätestens ab jetzt Schluss mit dieser Illusion. Der Obermacker [Ü 18] dieser Bande, die etwas dezidiert Primatenhaftes an sich haben, fällt jetzt über die liebreizende Schönheit her, und sein Orgasmus hört sich an, als müsse er beim Schluckauf husten. Jetzt ist es für den Helden an der Zeit, mutig und entschieden einzuschreiten!
Im weiteren Verlauf gelangen die beiden Süßen dann in der Dämmerung an ein mächtiges, schlossähnliches Herrenhaus, bei dem sie unterkommen wollen, denn es schüttet mal wieder, rein aus dramaturgischen Gründen natürlich, wie aus Kübeln. Nach angemessen langer Wartezeit öffnet nun – nein, eben nicht Riff Raff! – eine mysteriöse Schönheit, in Begleitung zweier Schwestern, und ab da ist eh klar, wie der Hase läuft. Später kommen dann noch die galaktischen Arschgesichter ins Spiel bzw. aus dem Kamin, bedienen sich sexuell bei der versammelten Weiblichkeit [Ü 18] und werden dann vom Helden dahin gejagt, wo der Pfeffer wächst.
Medetashi, medetashi.
Die ganze Weltraum-Fantasy-Story, die da rund ums Erotische gestrickt wird, gibt sich eher undurchschaubar, mit den üblichen Buzzwords für Bösewichte, aber der Sinn der Veranstaltung bleibt im Dunkeln. All das wirkt wie eine billige Ausrede, die mit vorgeschobenem Tiefsinn erotische Eskapaden rechtfertigen soll. Den Zuschauer aber kratzt das nicht sonderlich, der ist solch bedeutungsschwangeres Gerede gewohnt, und nicht erst seit »Ergo Proxy«.
Was gibt es sonst noch?
Zeitweise, um überhaupt Erotisches andeuten zu können, ergeht man sich auch in symbolischen Darstellungen, was dann ausschaut, als wolle man einen gewissen künstlerischen Anspruch einfordern. Zensiert wird auch, und zwar mit einem magischen Lichtfleck, entfernt verwandt mit den Dampfschwaden im Onsen. Obwohl eine Reihe widerlicher Macker mitwirkt, ist der Sex eher soft, so 70er-Jahre-mäßig. Das Grobschlächtige, Animalische, rein Explizite späterer Hentais fehlt hier, und auch das körperliche Erscheinungsbild bleibt im normalen Rahmen. Bei beiden Geschlechtern. Natürlich ist die blonde Schönheit mit dem wallenden Wuschelkopf auch vornerum gut gebaut, aber eben auch nicht zu gut, so daß reichlich Projektionsfläche auch für Nicht-Fetischisten geboten wird. Wobei die Regie weiß, was man früher mal einen "steilen Zahn" [Ü 18] genannt hat, und auch einem süßen Hintern [Ü 18] nicht abgeneigt ist.
Fazit:
Ausbaufähig. Deutlich. Aber eigentlich mehr eine softe Liebesgeschichte als reines hirntotes Ficken.
PS: Waren damals Werbepausen in OVAs eigentlich üblich?
Beitrag wurde zuletzt am 31.01.2024 19:56 geändert.
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