Mobile Suit Gundam 00 (2007)

Kidou Senshi Gundam 00 / 機動戦士ガンダム00 ~ ダブルオー ~

Informationen

Beschreibung

Wir schreiben das Jahr 2307 AD; der Planet steht vor einer globalen Energiekrise, da nahezu alle fossilen Brennstoffe aufgebraucht wurden. Eine Lösung muss schnell her! Alte Pläne rund um das Sammeln von Sonnenenergie im Orbit des Planeten werden ausgegraben, allerdings herrscht ein weiteres Problem, denn die Menschen werden sich einfach nicht einig! Stattdessen entstehen immer mehr Konflikte und viele Länder kämpfen darum, sich schneller aufzurüsten als andere. Der Planet versinkt im Chaos …

Die paramilitärische Geheimgesellschaft Celestial Being mischt sich nun ein: Mit ihrer fortschrittlichen Technologie, riesige Mobile Suits, die sogenannten Gundams, sind sie den anderen Großmächten mehr als nur überlegen. Zudem ist ihr Ziel nobel: Sie wollen den Weltfrieden!
The year is 2307 AD; the planet is facing a global energy crisis as almost all fossil fuels are depleted. A solution must be found quickly! Old plans around collecting solar energy in orbit around the planet are resurrected. However, another problem prevails as people just won’t agree! Instead, more and more conflicts arise, and many countries fight to arm themselves faster than others. The planet is sinking into chaos …

The paramilitary secret society Celestial Being now interferes: with their advanced technology, huge Mobile Suits called Gundams, they are more than superior to the other major powers. Moreover, their goal is noble: they want world peace!
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  • Setsuna F. SEIEI

    While we are talking of peace, people are dying.

  • Setsuna F. SEIEI

    I am Gundam!

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Rezensionen

Avatar: DeBaer#1
Anmerkung: Ich bewerte mit diesem Review sowohl die 1. als auch die 2. Staffel! (Na? Wieviele Negativwertungen wird dieser Kommentar... *hust* diese WERTUNG wohl bekommen??? :3 )

Puuuuuh...ok es ist Zeit sich den neusten Ableger aus der unendlichen Gundam-Franchise vorzunehmen und ich sage am besten gleich zu Beginn das ich von "Gundam 00" Alles in Allem recht enttäuscht bin. Zwar ist dieses Gundam mit Sicherheit nicht das schlechteste Gundam welches ich bis heute gesehen habe, aber im Endeffekt auch leider nicht mehr als Mittelmaß und einmal mehr ein Sunrise-Trainwreck wie es im Buche steht. "Gundam 00" legt mit einer gar nicht mal so unrealistischen Zukunftvision eine interessante Prämisse vor, schnappt sich das Thema "Terrorismus und dessen Einfluss auf Politik", breitet ein riesiges Schachbrett vor dem Publikum aus, setzt seine Figuren in aussichtsreiche Positionen und hat damit zunächst fast alle Grundvorraussetzungen erfüllt um, besonders hinsichtlich seiner Handlung, wahrhaft episch zu werden, vollführt auf halber Strecke dann aber einen kolossalen Senkrechtsturz von dem sich die Serie nie mehr wirklich erholt. Sunrise begeht hier so ziemlich die gleichen Grave-Errors wie bei "Gundam SEED Destiny" und "Code Geass - R2" und rüttelt mit lachhafter Plotkonstruktion, lahmen "Twist-Hangern", liebloser Handhabung des Casts und dem völligen Umschwung von mehr oder minder seriöser Kriegskonfliktdarstellung zwischen Terror und Politik zu oblatenplatter "Wer hat den dicksten Photonenstrahl"-Mentalität so heftig am Schachbrett, dass dieses am Ende nur noch in der Schräge hängt und die Figuren wahllos über das komplette Feld verstreut sind. Dabei sah alles zunächst noch so vielversprechend aus: "Gundam 00" legt in seiner ersten Season zunächst zwar einen recht holprigen Start hin und kommt erst nach gut 10 Episoden in Fahrt, trumpft dann aber dank involvierenden Wendungen und gelungener Charakterpräsentation die aussichtsreiche Beziehungsentwicklungen darlegt ordentlich auf und verspricht Spannung und Dramatik. Leider entwickeln sich weder Story noch Charaktere in die Richtungen in die ich sie gerne hätte gehen sehen und stattdessen bekommt man irgendwann nur noch die volle Ladung Mecha-Fanservice ab. Die Partikelstrahlen werden immer dicker, die Mechas werden dermaßen aufgemotzt das es nur noch übertrieben ist und zu guter letzt haben die Gundams sogar den Super Saiyajin im Tank, inkl. riesigen Energiebällen und Lightspeed-Movement, sowie Clashes die in einer britzelnden Gigaexplosion münden. Klar ist, dass die Action damit nicht zu kurz kommt und regelmäßig ordentlich explosives Spektakel und Laserstrahlen-Remmidemmi auf dem Bildschirm herrscht, was Langeweile eine gute Zeit lang komplett abblocken kann, auf Dauer dann aber trotz toller Optik und Inszenierung monoton und öde wird. Die üblichen moralischen Botschaften in Sachen "Hässlichkeit des Krieges" und "Wie der Krieg die Menschen verändert", sind zwar vorhanden aber in "Gundam 00" wird damit höchstens an der Oberfläche gekratzt und irgendwann geht das alles auch heimlich still und leise im Mecha-Getöse unter. Fazit: Mit "Gundam 00" knüpft Sunrise so ziemlich nahtlos an ihr letzten Werke an: Erst gutes Konzept, gut aufgebaute Handlung und potenzialträchtige Charaktere, die man dann alle in einer halbherzigen Nachfolgestaffel über Bord gehen lässt. Zuerst war "Gundam 00" wirklich nett, auch wenn es im Vergleich zu "Gundam SEED" um einiges "seelenloser" auf mich wirkte, dann aber gleicht die Serie nur noch einer schön funkelnden Metallkiste in der man in einer Tour Knallfroschketten hat explodieren lassen: Am Ende bleibt eine glänzende Hülle zurück, innendrin aber nur viel Qualm um wenig der sich schnell verflüchtigt.

Animation

Optisch hat man mit "Gundam 00" mit Sicherheit das polierteste und aufwendigste Gundam vor sich. Bis zum Erbrechen wiederverwertete Stockfootage und sonstige Gundam-typische Einsparungen bei den Animationen gehören endlich fast komplett der Vergangenheit an und der Zuschauer darf sich an etlichen, hochwertig animierten Mecha-Fights ergötzen die in punkto Rasanz, Dynamik und Effektgehalt kaum ein Auge trocken lassen. Allerdings muss ich sagen das man es bei der Inszenierung der Schlachten irgendwann arg übertreibt. Irgendwann ist der Bildschirm in einer Tour so dermaßen von Leuchtkonfetti, Geglitzer und Gebritzel erfüllt, dass man meint man hat seinen Kopf in eine Discokugel gesteckt. Die bis zum Anschlag mit CGI-Effekten angereicherte Action wirkt überzogen und aufgrund dessen sogar teilweise kindisch, obwohl die Stimmung der Serie doch soooo bierernst ist. Tja, auch eine Möglichkeit, Atmosphäre zu killen... In Sachen Hintergründe sticht hier nicht allzuviel als übermäßig bildgewaltig hervor. Es gibt ein paar sehr schöne, atmosphärische Kulissen wie z.B. in tiefes rot getauchte Horizonte oder die im All hell leuchtende Erdkugel vor denen sich die Gundams gegenseitig zu Schrott hacken und schießen dürfen, aber insgesamt gesehen geben sich die Backgrounds etwas zu steril und trostlos. Übrig bleiben dann noch die Mecha-Designs die überaus gelungen sind und trotz des typischen Gundam-Designs einige individuelle Noten besitzen. Die Mechas weisen einen hohen Detailgrad auf und lassen mit immer neuen andockbaren Gadgets, Waffen, Hyperantrieben und Badass-Laserkanonen das Fan-Herz höher schlagen. Da sind ein paar wenige Totalausfälle zu verschmerzen (der goldene Gundam sieht lächerlich aus, noch schlimmer ist da nur der erste Suit von Soma Peries) und zum Glück bleibt es auch bei nur 2 Vehikeln die die Farbe pink tragen *urgh*... Das Design der Menschen? Tjaaa, die Charaktere machen den Eindruck als wären sie direkt aus einem Eroge entsprungen. Hach ja, was gibt es schöneres als Bishis und Bishos die in Riesenroboter steigen und sich gegenseitig zu Schrott ballern? Crossdressende Gundam-Piloten vielleicht? HELL YEAH!!! (...) Insgesamt: Optik = Bombe, Optik = Feuerwerk, Optik = Sexy. Jepp, das hier ist Gundam in Hochglanz, trotz dem einen oder anderen (minimalen) Abstrich.

Sound

Gundam-Serien scheinen mittlerweile so eine Art Abo auf Top-Soundtracks zu haben, denn auch im Falle von "Gundam 00" wird das Ohr ordentlich verwöhnt. Die Openings und Endings sind mal wieder äußerst treffend gewählt und bieten rasanten Rock mit melancholischem, trauervollen Gesang, sowie herrliche, bewegende Balladen die wehmütig stimmen. Im Gegensatz zu "Gundam SEED" haben es zwar nicht alle Songs auf meinen I-Pod geschafft, aber immerhin 6 von 8. Die BGM ist ebenso ein ziemlicher Ohrenschmaus und wartet mit den für Gundam typischen Orchester-Fanfaren, Militärmarschmusik, epischen Chören sowie Streicher- und Pianoklängen auf die dramatischen Szenen oder Flashback-Collagen ins passende Ambiente tauchen. Die Gundam-Schlachten bekommen dagegen durch schnelle Stücke mit fetzigem Gitarrensound und/oder hämmernden Pauken den richtigen Anstrich. Was die Soundeffekte angeht: "Zischhhhh, Surrrrrrr, Wobwobwob, Ziiiiiiiiiing", sind hier die Laute die man ertragen muss. Nicht wirklich schlecht, geschweige denn unpassend aber auf Dauer nervtötend, besonders ab dem Zeitpunkt wo die Gundam-Fights zum Glühwürmchenkrieg ausarten... Von Seiten der Seiyuus kommen gute, wenn auch unspektakuläre Leistungen, die manches mal auch ein wenig ins theatralische abdriften. Diese ganzen schrillen Schreie oder das kranke Gelächter der Psychoteens klingt in meinen Ohren zu aufgesetzt und übertrieben. Höhen finden sich hier bei der Leistung von Ali Al Saachez und Tiefen zum Glück nur bei unwichtigen, uninteressanten Charakteren wie z.B. Desu-Girl (Name entfallen). Insgesamt eine super Vertonung mit nur unerheblichen, kleinen Schwächen die einmal mehr einen kaufenswerten OST hervorbringt, welcher sich meiner Meinung nach aber nicht mit der Klasse eines "Gundam SEED / Destiny" messen kann.

Story

Die Storybasis klingt zunächst noch ziemlich interessant: Eine Gruppe Weltverbesserer mit übermächtigen Mechas versuchen Krieg mit Krieg zu beenden, die Welt will verändert werden, Politiker rotieren in ihrem Kimmenschweiß und es keimt die Hoffnung auf das man hier vielleicht mal eine Gundam-Story serviert bekommt in dem es mal nicht in jeder Episode nur darum geht das der Held gegen einen feindlichen Roboter nach dem anderen antreten muss, sondern der Fokus dieses mal mehr auf sorgfältigem, komplexen Storytelling liegt. Diese Hoffnung kann man aber recht schnell begraben, denn schon nach wenigen Episoden fällt das alles in sich zusammen und man bekommt in einer Tour zu Gesicht wie traumatisierte Emo-Teenager alles mögliche zu Schrott ballern, während die Veränderung der Welt nur noch in wenigen Szenen und Dialogen dargelegt wird. Politiker sind lediglich dazu da Armeen zu befehligen die Gundams zu attackieren, versteckte Agendas sind nur dazu da um idealistische Fanatiker zu manipulieren und strategische Vorgehensweisen auf beiden Seiten sind nicht vorhanden auch wenn man es gerne mal so aussehen lässt. Die Handlung hat ein paar Momente in denen sie durchaus zu fesseln weiß, diese halten sich allerdings in Grenzen und werden auch deutlich von der redundanten Linie des Plots überschattet (sprich, Gundams der Helden powern sich auf, dann powern sich die Gegner auf usw. usw., bis beide Parteien dann letztendlich bei flottenvernichtenden Beamsabers und Massenvernichtungswaffen angelangt sind). Katastrophal wird es dann in Season 2 wo die Handlung so dermaßen konstruiert daher kommt, das man hier kaum mehr irgendetwas für voll nehmen kann. Charaktere tauchen plötzlich aus dem Nichts auf auf als könnten sie sich teleportieren und es werden dem Zuschauer Situationen vor den Latz geknallt die einfach zu bescheuert zustande kommen um diese zu akzeptieren (es ist schon fast krank wie oft Saji und Louise REIN ZUFÄLLIG auf einen der Gundam-Piloten treffen... ). Man benutzt hier einen Deus Ex Machina-Charakter nach dem anderen um den Plot voranzutreiben und tritt unzählige Subplots länger und breiter als es einem lieb sein kann, bis man diese dann innerhalb der letzten 3 Episoden extrem überhastet in absoluter Anti-Höhepunkt-Manier (und teilweise auch noch unaussprechlich kitschig) zum Abschluss bringt. Ach ja, über die ganzen lahmen Cliffhanger am Ende vieler Episoden sage ich nur so viel: Es gibt 4 Episoden (sogar 2 HINTEREINANDER) die allesamt mit einer Szene aufhören in denen ein Charakter eine Pistole auf einen anderen Charakter richtet, dann das Bild schwarz wird und ein Pistolenschuss im Off zu hören ist. Die Aufklärung in der nächsten Episode ist dann stets unspektakulär und billig. Welch erbärmliche Versuche den Zuschauer dazu zu manipulieren weiterzuschauen... -_-" Und das Ende? Mal ganz abgesehen von einem überlangen Epilog wo man schnell noch krampfhaft versucht alles irgendwie noch halbwegs stimmig ausfallen zu lassen, gibt's direkt die Ankündigung für ein Sequel der Serie in Movie-Format! Tja... "Es war die Magd die molk die Kuh..." *sing* Wie schön das sich Sunrise auch in dieser Hinsicht treu bleibt...


Charaktere

Beim Cast von „Gundam 00“ fällt es mir schwer Worte zu finden. In dieser Kategorie hat man soviel kruden Bockmist veranstaltet und derart viel Potenzial über den Jordan gejagt, dass es nur noch traurig ist. Zwar sind vor allem die Hauptakteure in der Anfangsphase der Serie in kaum einer Sparte sonderlich bemerkenswert und „glänzen“ lediglich damit das sie mit ihren Gundams durch die Luft fliegen und Zeugs in die Luft jagen, aber sobald sich die ersten interessanten Beziehungen ergeben wird es zunehmend spannender ihren Werdegang zu verfolgen. Ihre Backstories können nicht wirklich dafür sorgen, denn diese sind zum einen sehr kurz und bündig ohne großartig vertieft zu werden und zum anderen hat man den für Supersoldatenexperimente missbrauchten Teenager der Rache nehmen will schon mindestens genau so oft gesehen wie den durch Krieg zum Vollwaisen gewordenen, tragischen Hero. Leider ist man mit den viel versprechenden Beziehungen so ziemlich in den Reißwolf gerannt. Manche von ihnen drehen sich bis kurz vor Schluss ständig im Kreis und werden dann ganz plötzlich ratz fatz zu einem unspektakulären Ergebnis gebracht, andere werden angebrochen, dann scheinbar vergessen, kurz wieder hervorgekramt, ohne wirklichen Fortschritt wieder zu den Akten gelegt usw. oder entstehen fast aus dem Nichts ohne das der Zuschauer näher gebracht wird wie die betreffenden Personen zueinander gefunden haben. Hinzu kommen Charaktere die nur für schrecklich lahme D-ex-M-Momente kreiert wurden um die Handlung voranzutreiben und sonst absolut null Impulse geben oder Tiefe vorweisen können (Nena Trinity, Anew Returner). Figuren die zuerst unheimlich wichtig erscheinen, werden auf lahmste Art und Weise verheizt ohne am Ende auch nur den geringsten Nutzen gehabt zu haben (Wang Lu Mei, Marina Ismael, Shirin, Ali Al Saachez, Howard Dingenskirchen - Gott, die Liste ist lang...). Das traurigste ist jedoch, dass mir am Ende KEIN EINZIGER Charakter sympathisch war. Einen Bezug aufzubauen war mir absolut unmöglich, hauptsächlich begründet in mangelhafter Darstellung und Vertiefung ihrer Gefühlswelten, bei vielen Figuren aber auch in irrationalem, idiotischen oder unendlich naivem Verhalten. Es sprangen einfach keine Emotionen auf mich über und ich fühlte mich zu keiner Zeit auch nur im entferntesten von ihren ach so tragischen Schicksalen mitgerissen. Schade, hier war viel mehr drin aber am Ende regiert hier nur noch das pure, konstruierte Chaos.

Wert

Tja, was soll ich zu „00“ sagen? Ich würde ja jetzt zuuuuuuuu gerne den Vergleich mit dem gleichnamigen WC-Reiniger bringen den man ja bekanntlich in die Toilette kippt, aber dafür hat mir der Anime alles in allem dann doch noch zu gut gefallen. Auf substantieller Ebene ist „Gundam 00“ zwar ein Dünnbrettbohrer sondergleichen bei dem weder Story noch Charaktere in irgendeiner Weise großartig überzeugen können, jedoch unterhält die Action streckenweise doch ganz ordentlich. Dem Gundam-Fan wird hier so manches Defizit wahrscheinlich egal sein, denn dafür entschädigt der massive Fanservice locker, und auch Leute denen es in einer Serie nie genug krachen kann dürften mit „00“ höchst zufrieden sein. Ich selbst war leider nicht in der Lage über die vielen Schwächen die hier inhaltlich vorhanden sind hinwegzusehen. Dafür sind diese einfach zu eklatant. Die Masse scheint damit keine Probleme zu haben, wie man am Rating deutlich sieht und ich werde auch gleich einen Flug nach Unbekannt buchen um dem entrüsteten 00-Fanmob, der für all diese Zeilen meinen Kopf fordert, zu entkommen! ^_^“
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Avatar: Ana#2
Ich habe mir in einer ruhigen Minute einmal die ersten Folgen von Gundam 00 gegönnt. Eigentlich war ich immer ein Freund des Franchise, aber Gundam SEED Destiny hatte für mich da eigentlich nur verbrannte Erde hinterlassen. Aber so mancher Vorsatz ist ja schnell dahin, wenn man nichts besseres zu tun hat. Und zumindest, was ich bis jetzt sehen durfte, hat mich mit Sunrise versöhnt und mir wieder die Hoffnung auf ein Gundam in der Qualität von Wing gegeben. Warum? Nun, lest selbst.



Auf den Inhalt verzichte ich an dieser Stelle (findet sich in der Kurzbeschreibung)

Das eigentliche Leitmotiv von Gundam 00 ist natürlich wieder einmal der Krieg, angesichts von Celestial Beings Methoden zu Anfang besonders die Frage, ob man gewaltsame Konflikte mit Gewalt wirklich lösen kann. In manchen Fällen gelingt dies in der Serie (so legt zum Beispiel eine Terrororganisation die Waffen nieder) während ein anderes Mal die Büchse der Pandora geöffnet wird (eine andere Terrororganisation greift zu den Waffen) - das hier gewisse Elemente von 9/11 geprägt sind erkennt man schnell. Darüber hinaus ist natürlich auch die Frage, wie die Großmächte der Welt mit dem neuen Faktor von Celestial Being umgehen, denn ihre absolute Neutralität führt dazu, dass die Organisation in einem Moment noch Freund und plötzlich schon Feind einer Großmacht sein kann.


Charaktere
Die 4 Gundam Meister sind Soldaten und das macht den Einstieg in den Charakter nicht gerade einfach. Wen man die meiste Zeit in seinem Cockpit sieht und Sätze wie "Commencing operation maneuver" oder "First phase complete" sagen hört, zu dem fällt es schwer, zunächst eine Beziehung aufzubauen. Aber das ist ja innerhalb des Franchise nicht weiter ungewöhnlich. Die Charaktere selbst erinnern zunächst an die Archetypen, wie man sie schon ein Duzend Mal gesehen hat: Der Kumpelhafte Lockon, der Hardliner Tiera, der Stille Allelujah - und da ist ja noch Setsuna, der ehemalige kurdische Kindersoldat und nun Gundampilot, der bislang wie eine gelungene Mischung aus Heero Yuy (Ohne den "Ich bin so ein Badass"-Faktor zu Anfang) und Shinn Asuka (ohne den Weinerliches-Ars**loch-Eindruck) wirkt. Immerhin: Keiner der Charaktere ist von Beginn an völlig unsympatisch, was nach Zeta und SEED Destiny ja keine Selbstverständlichkeit ist. Den Hintergrund der Charaktere erfährt man scheibchenweise, allerdings nahtlos in den Plot integriert - auch wenn einem so manches bekannt vorkommt. So hat auch hier wieder einer der Meister eine Art telephatischen Link zum "Feind" - sogar mit exakt derselben Effekt-Animation, wie wir es schon aus der Orginalserie kennen.

Die Nebencharaktere wirken auf den ersten Blick sehr interessant. Jede Fraktion führt einen (oder mehr) Gegenspieler zu den Gundam Meister ins Feld, vom begeisterungsfähigen Fliegerass über den Söldner bis hin zum harten Soldaten mit Verantwortungsbewusstsein. Und natürlich darf der vollbusige, dem Alkohol zugeneigte weibliche Offizier nicht fehlen (Hallo, Margery). Es ist sogar sehr ironisch, dass die "Antagonisten" von Anfang an mehr Persönlichkeit und Profil zeigen, als die eigentlichen Protagonisten der Serie.

Was mich wundert: Der eigentlich obligatorische Mann mit der Maske ist bislang noch nicht aufgetaucht.

Story
Der Plot ist noch nicht soweit fortgeschritten, als das man hier schon an den Details klauben kann. Der Einstieg ist jedoch schnell gefunden (alle Informationen aus der Kurzbeschreibung kommen bereits in der ersten Episode oder im Intro der Zweiten) - im Gegensatz zu z.B. Gundam Wing rätselt man also nicht erst einmal die ersten 10 Folgen, wer jetzt zu wem und warum gehört - die Fronten sind klar. Die Handlung beginnt beinahe sofort und nimmt zunehmend Fahrt auf und die Screentime der Nebendarsteller wirkt nicht als fremdes Element sondern passt sich in den Plot gelungen ein. Ob es dabei bleibt ist natürlich abzuwarten, der Anfang ist jedoch definitiv vielversprechend.

Animation
Zu der Animation gibt es nicht viel zu erzählen. In dem Punkt hat bisher kaum Gundam zu seiner Zeit versagt und um zu sagen, ob hier Szenen recycled wurden ist es eindeutig noch zu früh. Erwähnenswert ist jedoch, dass dies der erste Gundam ist, der in High Definition gezeichnet wurde, man kann also eine gewisse Qualität voraussetzen - denn Schluderigkeit oder Geiz sieht man bei HD schnell.

Die Mechadesigns sind nicht sonderlich ungewöhnlich. Das man hier besser keine großen Experimente wagt zeigte schon die Unkenrufe bei Turn A und so erinnert der mechanische Hauptdarteller Exia in vielen Punkten Strike, Freedom und wie sie alle heißen. Die Änderungen stecken im Detail, hauptsächlich aufgrund der hohen Spezialisierung der Gundams (Exia = Nahkampf, Dynames = Sniper etc.).- was mich sehr freut. Keine mobilen Todessterne (Hallo Freedom und Legend, ich rede von euch) die dann doch alle in immer ähnlichen Gefechten gleich kämpfen, sondern Abwechslung.

Sound
Das Gundam-Franchise hatte (abgesehen von MGS, Zeta und ZZ) nie Probleme, Komponisten zu finden, die ihre Arbeit verstehen. Für Gundam SEED stifteten Toshihiko Sahashi (Full Metal Panic) und Yuki Kajiura (Mai Hime, Noir) mit bombastischen Orchesterstücken die passende Untermalung und Zuschauer von Turn A Gundam durfte sich gar über einen Soundtrack von Yoko Kanno freuen. Für Gundam 00 wurde ein weiterer Meister der Anime-Komposition ins Boot geholt: Kenji Kawai. Dass er sein Handwerk versteht weiß ich bereits seit Ghost in the Shell und erst jüngst konnte er wieder bei Death Note zeigen, was er kann.

Die bisher erschienenen 8 Folgen enttäuschen in dieser Hinsicht nicht. Auch hier wieder ist die Musik hauptsächlich orchestral, weiß sich aber durch Einsatz von Chorgesang und Schlaginstrumenten von seinen Vorgängern abzusetzen. Von der ersten Folge wird klar: Wir machen Ernst. Das Grundmotiv, das man in mehreren Stücken hört ist düsterer als in SEED, wird dabei aber nicht eintönig. Und da bisher alle neueren Gundamserien (Wing, X, Turn A, SEED/Destiny) mit einem breiten Soundtrack von bis zu durchschnittlich 3 neuen Stücken pro Episode antrat mache ich mir auch keine Sorgen, dass sich hier Langeweile einstellt. Eines ist mir als Soundtrackenthusiast klar: Die CDs stehen auf dem Einkaufszettel, egal wie sich die Serie entwickelt (wie auch schon bei SEED Destiny)

Update: Das 2. OP Ash like Snow ist endlich mal gut ausgefallen.

Fazit
Bisher wurden meine Hoffnungen nicht enttäuscht - und zumindest bei Gundam hat bisher mein erster Eindruck mich nie betrogen - hoffentlich bleibt es dabei. Jedem Mechafan und natürlich den Fans des Franchises kann ich Gundam 00 zumindest jetzt noch sehr ans Herz legen.


Komplett überarbeitet, da ich inzwischen die Kurzbeschreibung für Gundam 00 erstellt habe und damit 2/3 des Reviews redundant wurden .
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Avatar: Hakto#3
Storyline:6
Action:7
Drama:6
Spannung:7
Animation:9
Gundam 00 :

Bevor Gundam 00 anlief, kursierten schon Entwürfe von der Serie durchs Netz, was mich leicht skeptisch machte ( leicht ungewohnte Charakterdesigns und wirklich horrorharfte ;) Gundam- & Suit-Modelle ). Nachdem die
ersten 2-3 Folgen anliefen, verschlechterte sich das Gesamtbild von Gundam 00 noch mal auf mich, als dicker GDS, GDS-D & GDW Fan ( Langgezogener Start und recht uninteressante Chars ). Doch klettert die Serie aus ihrem, leicht tief geratenen, Startloch raus und baut eine interessante Storyline auf. Die Charaktere lassen einen nach und nach gut neugierig werden und die Politischen Konflikte entwickeln sich in guter Gundam Manier.

Story:

Politischer und Militärischer Konflikt auf der Erde im 24. Jahrhundert. Durch den Bau eines Solarkollektor Systems, die als neue Energiequelle für die Erde dient, werden kleinere Länder zu Krisengebieten. Nationen die mal einst stolz durch Fossile-Energiebrennstoffe reich geworden sind, verarmen und verfallen. Die 3 Staaten die über Das Energie Kollektor System verfügen haben die Oberhand und bauen ihre Militärischen Streifkräfte aus - Wettrüsten ist angesagt. Die Celestial Being Crew ist Technisch den 3 Staaten überlegen und ernennt sich selbst, aus bis dato recht unbekannten echten Zielen, zu einer freien Organisation die jegliche Übermacht oder jeglichen militärischen Konflikt mit Waffengewalt niederstrecken will. Bestehend aus 4 "Gundam Meister" aka Gundam Piloten ( Erklärung: In der Serie gibt es bis dato nur 4 Gundams, die geheimnisvolle, außergewöhnlich leistungsfähige, autonome Reaktoren besitzen ( GN Partikel ). Alle anderen Mechas sind stinknormale Suits/Flags der AEU und co. ) und 5 weiteren Crewmitgliedern hat Celestial Being ein Kommandoschiff im All und mehrere verteile Stützpunkte auf der Erde von wo aus sie Operieren.

Wiedereinmal werden Punkte mit der Serie angesprochen die in einem Konflikt an einem Zerren. Vertrauen, Verrat, Rache, Kriegshintergründe, Profit und vieles mehr. Ich mag solche Themen unheimlich in solchen Kriegsszenarien. Jedes mal zwar anders über den Tisch gebracht aber es ist immer wieder erschreckend und spannend zu sehen wie die Character dann darauf reagieren. Ein anderes Thema was Gundam immer wieder deutlich zeigt ist, wie unbedeutend Menschenleben in jedem Krieg sind und wie hart die Konsequenzen sind. Gundam-Serien bringen diese Punkte immer wieder gut über die Bühne, und auch Gundam 00 hat da nicht den Faden verloren ;)

Animation:

Kidou Senshi Gundam 00 ist eine 2007 HD Produktion was man ihr reichlich ansieht. Die CG-Animationsszenen sind erstklassig, die "normale" Animation auch sehr säuberlich, die Hintergründe Detailreich und die Bewegungen sind wunderbar flüssig. Keine Stocker und bis dato Folge 12 auch noch keine recyleten Szenen zusehen, mit Ausnahme der paar wirklich kurzen Startsequenzen der Gundams. Die Mecha Kampfszenen sind alle detail- und actionreich, auch hier dato fast nichts auszusetzen, leider habe ich mittlerweile einige, wenn auch sehr seltene, Szenen mit verformten Gesichtsausdrücken und Gegenständen gesehen... Schande über Sunrise! ;)

Kleine Anmerkung bezüglich der Qualität:
Meiner Meinung nach, ist ein großes plus an Gundam 00 die HD Qualität die einen gewissen WoW Effekt auslöst und ungemein zur Atmosphäre von Gundam 00 beiträgt. Wer sich diesen Anime in einer schlechten Auflösung antut, der verpasst was.

Character & Design:

Der verhasse Möchtegern Einzelgänger - der nachdenkliche, vorsichtige und pseudo Perfektionist - der Draufgänger und smoothe Typ und noch viel mehr... Hrm, ich würde behaupten die Celestial Being Crew ist ein Haufen von "Problem-Kindern". Viele alt bekannte Gundam Char-Typos bei. Dennoch entwickeln sie sich bis dato äußerst individuell und unerwartete Eigenschaften kommen zum Vorschein. Die Screentime der einzelnen Charakter ist recht verteilt und man kann anfangs nicht wirklich erkennen wer die Hauptfiguren sind, dies legt sich aber wie genannt alles nach der Zeit und hat alles seinen guten Zusammenhang.

Der Zeichenstil ist chic anzusehen, die Mecha und Gebäude sind ebenfalls gelungen. Die Gundam-Modelle, nebst den Militärischen Suits/Flags, sind zwar recht vertraut, aber ich finde es okay, denn Gundam bleibt nun mal Gundam. Wobei es auch gut wirkt, schlank gebaute Suits die sich effektiv schneller bewegen können als die klobigen alten Kisten.
Das Chardesign von Gundam 00 mag ich sehr. Die Figuren sehen alle "menschlich" und reif aus, keine langgezogenen oder zu kindlichen Stile. So wirkt 00 viel "erwachsener" als SEED oder Wing. ( Wobei ich zugeben muss das die Zeichner diesmal nen leichten Titten tick haben, alter Schwede... da haben alle was unter der Haube ^^" Sumeragi <3 )

Musik:

Ich muss sagen das die Opener und Endings bei Double O richtig fetzig ausgefallen sind. Die Tracks sind richtig gut und passend wunderbar zur Serie. Die Musikalische Untermalung & Geräuschkulisse im Anime ist, wie immer in Gundam Serien, super abgestimmt und trägt zur guten Atmosphäre bei.

Fazit:

Okay ich habe ihn zuende geschaut...

...und bin schwer enttäuscht!

Was haben die sich dabei gedacht? Ich bin wirklich enttäuscht. Mir ist klar das das die Halbzeit ist und es noch weitergeht aber wie soll das gehen mit so einem Ende? Um nicht zu Spoilern vereinfache ich das... Gundam00 ist eine 07/08 Produktion, man erwartet viel wenn man mindestens einen Vorgänger gesehn hat und was man bekommt kann man wie Folgt beschreiben:

Autor mischt sich n Milchshake zusammen bestehend aus den Zutaten - Story, Charakter, Animation, Mechas, Tragödien und noch ein paar anderen Sachen. Als erstes wird die Animaton dazugetan, bombig! Dann findet er eine Zutat die danebensteht, aber nicht weiß was es ist, schüttet es rein und bemerkt nach 10 Minuten das es sich um "Leerlauf" handelt. Promt schmeisst er Mechas, Charakter und etwas Story rein, natürlich alles NACHEINANDER. Nun schwimmt die Suppe im Mixer schichtweise da - Zeit vergeht als er auf die Suppe starrt. Dazwischen haut der die Butter, als kleine Blöcke Action/Fights rein. Die Masse vermischt sich selbst ein bisschen. Oh, da fehlt noch eine Kanne Tragödie/Dramatik! Die Kippt der dann mit einem Schlag rein. Dann stellt der die Kanne ungemixt auf den Ladentisch und stellt den Leuten das Produkt vor.

Ich bin übrigens einer von denen die davon getrunken haben... Bitterer Nachgeschmack wenn das ein würdiger Gundam Teil sein werden soll...

Abwarten auf die zweite Halbzeit.
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#4
Gundam 00 legt keinen glanzvollen Start hin und braucht etliche Folgen bis die Geschichte wirklich anläuft und spannend wird. Dann jedoch sind die Elemente, die die Qualität einer derartigen Serie ausmachen durchaus gegeben: eine passende politische Story, Action und zumindest ein paar ansprechende Charaktere.


Ca. die ersten 10 Folgen versagt die Serie darin besonderes Interesse zu wecken, was zu großen Teilen darauf zurückzuführen ist, dass einem die Hauptpersonen nicht wirklich näher gebracht werden. Die politische Story bietet zwar interessante Ansätze, jedoch ist anfangs noch nicht ganz klar in welche Richtung sie sich schlussendlich entwickelt und die Erzählstruktur schafft es nicht wirklich viel Spannung zu erzeugen. Mit der Zeit jedoch klären sich langsam die Hintergründe auf und man beginnt sich etwas in die Gundam 00 Welt einzuleben, womit auch das Interesse steigt. Die Story schreitet nun flotter voran und bringt auch etliche Plottwists, deren Originalität allerdings sehr unterschiedlich ausfällt. Gegen Ende verläuft der Anime schon geradezu rasant und es scheint fast so, als wollte man den schwachen Anfang ausgleichen.

Die Charaktere beginnen auch erst in späteren Episoden mehr Tiefe zu bekommen, sobald man mehr über ihre Motivation erfährt. Leider schaffte es der Anime allerdings bis zum Schluss nicht, dass sie mir jetzt wirklich großteils sympathisch wurden. Zum Teil ist das sicher auf die Konzeption der Persönlichkeit der Gundampiloten zurückzuführen, die, allen voran Setsuna, von ihrer Vergangenheit stark gezeichnet sind und deshalb oft entsprechend emotionslos auftreten. Allerdings gibt man ihnen auch zu wenig Raum sich in diesem Punkt zu entfalten und wenn es dann dazu kommt, ist es meistens eher unspektakulär.

Fazit:
Gundam 00 entwickelt sich schlussendlich zu einer gut unterhaltenden Action-Serie, bei der es um mich wirklich zu überzeugen allerdings zu wenig ansprechende Charaktere gibt. Die Erzählstruktur ist nicht unbedingt gelungen, was sich im eher matten Beginn, sowie einigen Storyelementen, deren Bedeutung vielleicht erst in der zweiten Staffel erkennbar wird, zeigt.
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Avatar: TenDance#5
Gundam 00 - ein typischer Gundam, der endlich mal kein typischer Gundam ist. Klingt wie ein Widerspruch? Nicht unbedingt. Diese Serie ist in vielen grundlegenden Dingen immer noch ein typischer Gundam-Vertreter. Allerdings hat sich einiges im Vergleich zu früher geändert - und dies sehr zum Vorteil der Serie, auch wenn dadurch einige Hardcore-Gundamfreaks erschrocken sind, da es nicht mehr genau dasselbe ist, was seit 20 Jahren gezeigt wird.

Zur Geschichte sage ich nicht viel, dazu steht hier schon genügend. Nur soviel: der Kern der Serie, nämlich der Kampf gegen Krieg und die damit verbundenen philosophischen Fragen ziehen sich meiner Ansicht nach durch alle Gundamserien (wobei mir Wing als besonders pazifistisch in Erinnerung geblieben ist). Also in diesem Fall: ein typischer Gundam. Auch die Gundampiloten sind wieder typisch für die Serie, und einem Kenner des Franchise werden viele weitere bekannte Dinge ins Auge fallen.
Und was ist jetzt Gundam-untypisch? Hmmm, wie wärs denn damit: Gundams sind nicht unbesiegbar. "Klar", sagt ihr da, "das auftauchen modifizierter Mechas beim Gegner gehört doch auch zum Schema Gundam, kennen wir alles." Sicher. Das wird man natürlich auch antreffen. Aber auch die "normalen" Soldaten können den Gundams ganz schön den Popo versohlen. Natürlich sind die Gundams in allen Belangen den Normalos überlegen, aber mit ein bisschen Überzahl und der richtigen Vorgehensweise können auch Einheiten, die in früheren Gundams Kanonenfutter waren (auch hier fällt mir wieder Wing ein: "oh no, it's a Gundam" - zisch, plopp, tot) den Helden mal fix den Mecha zerlegen. Und das tun sie auch. Und das find ich gut. Denn so hält ein ganz neues Gefühl Einzug in die Serie: Spannung. Auch ohne supermegamodifiziertem Gegner. Was dem ganzen auch einen eher "realistischen" und glaubwürdigen Anstrich verleiht. Dazu sind die Figuren allesamt glaubwürdig und wenigstens mit einer kleinen Hintergrundgeschichte ausgestattet. In Verbindung mit der reichlich verschachtelten Geschichte hat diese Serie sogar etwas wie Tiefgang. Nicht viel, aber hey, wir reden hier von Gundam. Ich will hauptsächlich unterhalten werden, und da ist dieser Tiefgang genau das richtige zum abrunden. Und wie werde ich hier unterhalten? Na, durch Action, eine Prise Thriller und die ständige Frage nach den Handlungen der gegnerischen Fraktion. Und natürlich, was es mit der Fraktion der Gundams auf sich hat, denn deren Vergangenheit und sogar deren reelle Absichten liegen im Dunkeln. Mit all den Verwicklungen und verschiedenen Fraktionen entwickelt sich eine fesselnde Geschichte, wie man sie nicht unbedingt in einem reinrassigen Actionanime erwarten würde.
A propos Action: wie sind die Kämpfe? Kurze Antwort: Spitze. Nein, nicht nur bombastisch, sie sind wirklich klasse - und vor allem Abwechslungsreich. Liefen Kämpfe in vielen vergangenen Gundams nach Schema F ab - Gundam kommt, Mörderriesenlaserstrahl, *fizz*, Gegner weg - erlebt man hier eine Vielzahl verschiedener Kämpfe, in denen es oftmals auf die Wahl der richtigen Taktik ankommt. Zudem stehen die Feuergefechte nicht im Vordergrund, der Hauptteil der Kämpfe findet im Nahkampf statt, was ein wenig an die Schwertkämpfe des modernen Hongkongkinos errinnert. Besonders spannend wird die Angelegenheit dadurch, dass drei der Gundams allesamt grundverschieden ausgelegt sind (Nahkampf mit Schwertern - Scharfschütze - großer unbeweglicher Klotz mit Riesenwumme und Kontinententvölkerungsstrahl).

Das alles wird in einer für eine Serie herausragenden Animationsqualität auf den Bildschirm gebannt. Nicht nur dass alles absolut flüssig animiert ist und man kein ruckeln sieht, nein, auch der Detailgrad ist hervorragend. Der Zeichenstil ist nicht so bunt und poppig wie in vergangenen Gundams, sondern wirkt nüchterner, rationaler und realistischer. Man kann sich gut vorstellen, dass unsere Städte, Autos, Möbel und Kleidung in der Zukunft tatsächlich so aussehen. Nun mag ein Kritiker einwerfen "aber die Kämpfe finden doch oft in Wüsten statt, da sind die Hintergründe wenig detailliert". Kann man nicht viel gegen sagen, ausser a) in Wüsten ist eben nicht viel los, das ist so, und die Story lässt viele Kämpfe in Wüsten stattfinden, der mittlere Osten ist nunmal keine Baumschule b) es gibt aber auch viele Szenen in tropischem Gebiet und da ist der Hintergrund nicht einfach nur Grün... und c) wenn gekämpft wird, dann ist das Interessante die Riesenmechas, die sich im Vordergrund kloppen - und nicht Stein 2455720987 in der Wüste XYZ im Hintergrund.
Wer die Serie in HD (am besten auf einem halbwegs tauglichen Endgerät) gesehen hat, wird mir beipflichten, dass Sunrise mit dieser Serie einen neuen Standard für Mainstreamserien gelegt hat. Wirkt die Serie auf der Erde einfach nur "hervorragend" so haben mir persönlich die Weltraumaufnahmen - v.a. mit dem Satellitennetzwerk und unserem schönen blauen Planeten - aufgrund ihres Detailgrades und der Plastizität einfach die Sprache verschlagen.
Desweiteren muss man sagen: ein großes Lob an Sunrise. Ausser den Leuchteffekten der Partikel etc. gibt es nichts, wo ich auf Anhieb sagen könnte: das ist Computergraphik. Wie es schlechter geht zeigen andere Serien leider zu häufig (Dragonauts, Blasseiter etc.).

Die musikalische Unterhaltung ist richtig klasse. Das erste Opening stammt von L'arc~en~Ciel, einer Band die seit über einem Jahrzehnt zu DEN Superstars in Japan gehört. Und das Lied ist klasse. Allerdings gefällt mir das zweite Opening fast besser. Die Endings sind auch beide gut geworden.
Der Score stammt von Kenji Kawai. Das sollte eigentlich Aussage genug sein. Für alle die ihn nicht kennen: das ist quasi der Hans Zimmer der Animemusik. Man hört seine Werke oft in Animes, und das mindeste was man von ihm erwarten kann, ist "gute" Musik. In diesem Fall finde ich sein Werk sogar ausgezeichnet, kann man doch oft schon anhand der Musik sagen, um wen es geht - eine herborragende Themenwahl. Zudem nervt es nicht über die Dauer der Serie.

Fazit: ein hervorragender erster Teil dieser Serie mit einem interessanten Ende - welches ich für nicht-so-Gundam-typisch halte. Allerdings bin ich der Meinung, dass es der Serie ausgesprochen gut tut und diese bedeutend "erwachsener" wirken lässt als ihre Vorgänger.
Kritik muss sich diese Serie allein für die ersten acht Folgen gefallen lassen. In diesen ist sie "nur" eine gute Mechaserie und schankt in der Bewertung zwischen einer 6 und einer 7. Dafür sind die letzten ~ zehn Folgen klasse, vor allem die letzten fünf bis sechs Folgen haben es in sich. Wer bei Sunrise auf die Idee kam, in der Mitte einer Serie ein halbes Jahr Pause zu machen, gehört echt *****.
Also: wer gute Unterhaltung sucht und auf gut gemachte Action steht - Jerry Bruckheimer-Produktionen mal exemplarisch genannt - darf bedenkenlos zugreifen.
Wer Mechas HALBWEGS mag und sie nicht vollends verabscheut sollte auf jeden Fall einen Blick darauf werfen, da es nicht nur um Mechakämpfe geht sondern die Serie viel von ihrer Faszination durch das drumherum bezieht. Sollte man bei den ersten acht Folgen nicht eingeschlafen sein, so wird man später gut unterhalten werden. Wem die ersten acht Folgen schon gefallen, den wird das Ende vom Stuhl reissen und er wird am Bildschirm klebend um eine Fortsetzung betteln. Versprochen.
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Kommentare

Avatar: Hiroki_Shinkai#1
Mir Persönlich gefällt der Anime Ausserordenlich Gut, Ich geniesse Jede Folge, Ich schätze die Tiefe die, die Ganze Serie hat.
Beide Staffeln, man kann es auch wieder mit unserer Situation Vergleichen, Bietet Stoff zum Nachdenken.
Es gibt immer einmal wieder Tragische Momente, zwischen Leben und Abgrund.

Ganz gut hat mir das Letzte Ending der 2.Staffel gefallen mit dem Song von Stephanie Friends.
Ich kann die Serie jedem ans Herzen Legen der Gerne eine Serie hat die In die Tiefe geht, Stoff zum Nachdenken bietet und sehr Spannend ist.
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Avatar: SteelofPayne#2
Anspruch:mittel
Action:viel
Humor:wenig
Spannung:viel
Erotik:nichts
sehr sehr geil. mir gefällt es. und die story is geil. und die chractere sind mir schon alle ans herz gewachsen :)
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Avatar: YzakJulexDuel#3
Anspruch:mittel
Action:sehr viel
Spannung:sehr viel
Erotik:wenig
Also, als ich das zum ersten mal angesehen habe, war ich einbisschen irritiert.
Mh... die geschichte zu verstehen ist sehr schwierig.
Ich habe oft Freunde oder meine mutter gefragt, um was da genau geht. Natürlich wusste ich das die da kämpfen, aber nur gegen wen. Das war die frage.

Aber ich hab es halbwegs verstanden.
Es gibt so viele gruppierungen die gegenseitig bekämpfen. Aber die namen kann ich mir sehr schwer merken. ^^"
Ich mein damit nicht das Gundam 00 blöd ist, ich will damit sagen, das dieses anime eher was für Erwachsene leute geeignet ist. Ich bin vielleicht noch ein kind. xP
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Avatar: Vidox#4
In den folgenden Zeilen folgt lediglich ein Kommentar. Für eine Review gibt es leider keine Sparte und wird hier auch nicht aufgeführt, so dass ihr auf jegliche Analyse von mir verzichten müsst. Klingt auf den ersten Blick trotzig, aber so ist nunmal meine Auffassung von einem Kommentar und einem Review.

Falls Ihr vorhabt die Serie anzuschauen, so haltet noch bis zur Folge 08 aus, da die Serie enorm schleppend startet. Alles was hinterher kommt, ist unterhaltsam und erweckt ein gewisses Maß an Interesse. Dies kann aber nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass viele Charaktere annormal, ja fast schon gestört, agieren und unter einem enormen Trauma leiden. Anders kann ich ihre Charaktereigenschaft nicht nachvollziehen.

Gundam SEED meets Gundam Wing. Im Großen und Ganzen bietet die Serie eine recht solide Geschichte.

Dürft gerne noch mehr negative Stimmen abgeben, obwohl ich es bei einem Kommentar nicht nachvollziehen kann ;P. Warum eine Review schreiben, wenn es nicht gefordert ist bzw. 01 Punkt, da Sie am Thema vorbeigeschrieben haben.
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Avatar: Crany#5
Etwas lahmer Beginn aber nach 3-4 Folgen war ich vor dem Bildschirm gefesselt und schnell genervt dass mir die Episoden ausgegangen sind :P... absolut würdiger Nachfolger der Gundam-linie... bis jetzt jedenfalls... ich hoffe es bleibt so spannend
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