Das Wort "Ästhetik" ist ein ziemlicher Blender. Für den Laien bedeutet das Wort etwas "schönes" oder "formvollendetes", dass heißt man benutzt runde Formen und audiovisuelle Spielereien und man hat etwas "ästhetisches". "Shigurui" scheint auf den ersten Blick sogar recht experimentell auszusehen, gaukelt dem Zuschauer aber nur etwas vor. Das was bleibt ist ein brutales Rachedrama, dass aus den vielen Ansätzen nix macht.
Handlung
Das gesamte Szenario dreht sich um die Vergangenheit von Fujiki Gennosuke und Irako Seigen und deren Höhen und Tiefen. Rachendramen und Samuraifilme passen eigentlich zusammen wie Bruder und Schwester, deshalb muss man hier kreative Ansätze schaffen damit man nicht in der Masse dieser Filme untergeht. "Shigurui" versucht sich in gleich zwei Ansätzen: der dargestellten Gewalt und der Inszenierung. Bevor ich also zur eigentlichen Handlung zurückkome möchte ich noch eben diese beiden Punkte ansprechen, denn was "Shigurui" wohl am meisten auszeichnet ist die Gewalt und die Duelle, die fast schon Duellen aus berühmten Italo-Western ähneln.
In "Shigurui" wird Gewalt ziemlich kompromisslos dargestellt: Frauen werden gefoltert und vergewaltigt, Gliedmaßen werden abgetrennt und Menschen werden auf bestialische Weise ermordet. Hier schafft "Shiguri" tatsächlich etwas bahnbrechendes, denn sowas brutales hab ich selten gesehen. Das Spannende sind dann die Duelle, die sich durch ihre Ruhe, ihrer Atmosphäre und der Länge fast schon antagonistisch verhalten. Im eigentlichen schauen sich die beiden Duellanten nur an, untermalt von wirren Zeichnungen, Bildflackereien und der fernöstlichen Klampfenmusik, dann passieren meist 2-3 gezielte Schwertstöße und der Gegner liegt, schwer entstellt am Boden. Hier versucht "Shigurui" tatsächlich Ästhetik mit Gewalt zu vermischen, was am Anfang sogar sehr gut klappt. Später allerdings scheinen sich die Gehirne der Produzenten entladen zu haben und man sieht irgendwelche merkwürdigen Bildanreihungen wo man sich fast über einsetzende Paranoia sorgen muss. Je länger die Serie übrigens läuft, desto rücksichtsloser wird auch die Gewaltdarstellung.
Zurück zur Handlung. Da diese beiden Punkte eigentlich den Hauptanreiz für "Shigurui" darstellen, kann ich nur sagen das die Handlung einfach nur einem sinnlosen "Hick-Hack" zwischen Gennosuke und Seigen gleicht. Den Vogel schiesst die Serie aber damit ab, dass vollkommen unbedeutende und unsympathische Charaktere plötzlich eingeführt werden. Als Beispiel wäre der homosexuelle Vize von Gennosuke mit den Glubschaugen zu nennen, der vorher eigentlich so gut wie nie auftaucht. Plötzliche Wendungen gibt es zwar einige, dadurch das die Serie aber genauso undurchsichtig wie die Charaktere ist, wirken diese eher ermüdend.
Insgesamt ist die Handlung eine ziemliche Enttäuschung und das Ende bestätigt dies nur. Bedauerlich auch das die Serie auch von der Gewalt getragen wird, denn ohne diese gäbe es tatsächlich wenige Anreize diese Serie zu gucken.
Charaktere
Eine Serie, deren Handlung so schwächelt sollte eigentlich einen solden Cast hinter sich stehen haben. Und besonders in Rachedramen ist das höchste Priorität. "Shigurui" bietet uns dagegen undurchsichtige, unsympathische Charaktere, deren Schicksale man gerne gegen irgendwelche farcigen Comedy-Chars eintauscht. Fujiki Gennosuke ist der Musterschüler von Kogan, mit einem Sinn für Loyalität und Ehre und scheinbar der zukünftige Ehemann von Mie Kogan. Mie Kogan ist die niedliche Tochter das Iwamoto Kogan und weiß später nicht so recht ob sie lieber mit Fujiki oder Irako, kann auch schwierig sein in dem Alter. Irako Seigen ist dagegen der Gegenspieler Fujikis, der wenig Ehre, dafür aber ein großes Ego besitzt. Die schlechte Charakterisierung zeigt sich besonders an einigen Szenen, z.B. als Mie vor den Augen des gesamten Clans Sex mit Irako haben soll und Fujiki nicht einschreitet, obwohl sein Ehrsinn ihm das wohl als erstes hätte sagen sollen. Nun gut, vielleicht war Fujiki für sowas doch zu loyal.
Aber hier man sieht man wieder schön das die Serie keinem seiner Charaktere richtig Rückhalt bietet, denn zwischendurch wechselt der Sympathisant zu den Unsympathisanten und umgekehrt. Das ist am Anfang wirklich spannend mitzuschauen, aber später wenn der Zuschauer starke Charaktere braucht weil die Handlung sichtbar nachlässt, dann stellt sich schnell Frust auf.
Die Charaktere enttäuschen später wie die Handlung, denn was am Anfang gut durchdacht war, wird gegen Ende mehr zu einem einheitslosen Potpourri.
Zeichnungen
Die Qualität der Zeichnungen ist wirklich gut. Die Charaktere sehen allesamt dem Ton der Serie entsprechend gut aus und man sieht kaum Stilbrüche. Gute Animationen sind wenig vorhanden, aufgrund der Tatsache das es kaum bemerkenswerte gibt. Auch die ewig dunklen Töne sind zwar auf dem ersten Blick nicht besonders einladend, aber sie passen zum Stil der Serie. Von den Zeichnungen her gibt es wenig zu bemängeln, auch wenn wir hier kein Hochglanzprodukt vor uns liegen haben.
Musik
Der Soundtrack bietet primär fernöstliche Lieder. Das 90% der Lieder meistens sehr atmosphärisch gehalten und ruhig gehalten worden sind hatte schon fast was ironisches, denn der Ton der Serie ist ein anderer. Nix wirklich weltenbewegendes, aber gelungen, hätte mir aber hier und da einige schnellere Stücke gewünscht.
Fazit
"Shigurui" kann ich nur allen Hardcore-Samuraifans empfehlen, vor allen denen die weniger Wert auf die Handlung legen und etwas Neues sehen wollen. Denn innovativ ist "Shigurui" irgendwo, aber auch nur am Anfang. Gegen Ende der Serie wird das alles doch zu anstrengend.
Schade eigentlich, ich bin mir sicher das hinter "Shigurui" einige gute Produzenten standen, die sich bei der Serie mehr gedacht haben als dabei heraus gekommen ist. Trotzdem ziehe ich eher ein "Ninja Scroll" oder ein "Rurouni Kenshin" vor, da hat man wenigstens bessere Charaktere und eine besser durchdachte Handlung.
Handlung
Das gesamte Szenario dreht sich um die Vergangenheit von Fujiki Gennosuke und Irako Seigen und deren Höhen und Tiefen. Rachendramen und Samuraifilme passen eigentlich zusammen wie Bruder und Schwester, deshalb muss man hier kreative Ansätze schaffen damit man nicht in der Masse dieser Filme untergeht. "Shigurui" versucht sich in gleich zwei Ansätzen: der dargestellten Gewalt und der Inszenierung. Bevor ich also zur eigentlichen Handlung zurückkome möchte ich noch eben diese beiden Punkte ansprechen, denn was "Shigurui" wohl am meisten auszeichnet ist die Gewalt und die Duelle, die fast schon Duellen aus berühmten Italo-Western ähneln.
In "Shigurui" wird Gewalt ziemlich kompromisslos dargestellt: Frauen werden gefoltert und vergewaltigt, Gliedmaßen werden abgetrennt und Menschen werden auf bestialische Weise ermordet. Hier schafft "Shiguri" tatsächlich etwas bahnbrechendes, denn sowas brutales hab ich selten gesehen. Das Spannende sind dann die Duelle, die sich durch ihre Ruhe, ihrer Atmosphäre und der Länge fast schon antagonistisch verhalten. Im eigentlichen schauen sich die beiden Duellanten nur an, untermalt von wirren Zeichnungen, Bildflackereien und der fernöstlichen Klampfenmusik, dann passieren meist 2-3 gezielte Schwertstöße und der Gegner liegt, schwer entstellt am Boden. Hier versucht "Shigurui" tatsächlich Ästhetik mit Gewalt zu vermischen, was am Anfang sogar sehr gut klappt. Später allerdings scheinen sich die Gehirne der Produzenten entladen zu haben und man sieht irgendwelche merkwürdigen Bildanreihungen wo man sich fast über einsetzende Paranoia sorgen muss. Je länger die Serie übrigens läuft, desto rücksichtsloser wird auch die Gewaltdarstellung.
Zurück zur Handlung. Da diese beiden Punkte eigentlich den Hauptanreiz für "Shigurui" darstellen, kann ich nur sagen das die Handlung einfach nur einem sinnlosen "Hick-Hack" zwischen Gennosuke und Seigen gleicht. Den Vogel schiesst die Serie aber damit ab, dass vollkommen unbedeutende und unsympathische Charaktere plötzlich eingeführt werden. Als Beispiel wäre der homosexuelle Vize von Gennosuke mit den Glubschaugen zu nennen, der vorher eigentlich so gut wie nie auftaucht. Plötzliche Wendungen gibt es zwar einige, dadurch das die Serie aber genauso undurchsichtig wie die Charaktere ist, wirken diese eher ermüdend.
Insgesamt ist die Handlung eine ziemliche Enttäuschung und das Ende bestätigt dies nur. Bedauerlich auch das die Serie auch von der Gewalt getragen wird, denn ohne diese gäbe es tatsächlich wenige Anreize diese Serie zu gucken.
Charaktere
Eine Serie, deren Handlung so schwächelt sollte eigentlich einen solden Cast hinter sich stehen haben. Und besonders in Rachedramen ist das höchste Priorität. "Shigurui" bietet uns dagegen undurchsichtige, unsympathische Charaktere, deren Schicksale man gerne gegen irgendwelche farcigen Comedy-Chars eintauscht. Fujiki Gennosuke ist der Musterschüler von Kogan, mit einem Sinn für Loyalität und Ehre und scheinbar der zukünftige Ehemann von Mie Kogan. Mie Kogan ist die niedliche Tochter das Iwamoto Kogan und weiß später nicht so recht ob sie lieber mit Fujiki oder Irako, kann auch schwierig sein in dem Alter. Irako Seigen ist dagegen der Gegenspieler Fujikis, der wenig Ehre, dafür aber ein großes Ego besitzt. Die schlechte Charakterisierung zeigt sich besonders an einigen Szenen, z.B. als Mie vor den Augen des gesamten Clans Sex mit Irako haben soll und Fujiki nicht einschreitet, obwohl sein Ehrsinn ihm das wohl als erstes hätte sagen sollen. Nun gut, vielleicht war Fujiki für sowas doch zu loyal.
Aber hier man sieht man wieder schön das die Serie keinem seiner Charaktere richtig Rückhalt bietet, denn zwischendurch wechselt der Sympathisant zu den Unsympathisanten und umgekehrt. Das ist am Anfang wirklich spannend mitzuschauen, aber später wenn der Zuschauer starke Charaktere braucht weil die Handlung sichtbar nachlässt, dann stellt sich schnell Frust auf.
Die Charaktere enttäuschen später wie die Handlung, denn was am Anfang gut durchdacht war, wird gegen Ende mehr zu einem einheitslosen Potpourri.
Zeichnungen
Die Qualität der Zeichnungen ist wirklich gut. Die Charaktere sehen allesamt dem Ton der Serie entsprechend gut aus und man sieht kaum Stilbrüche. Gute Animationen sind wenig vorhanden, aufgrund der Tatsache das es kaum bemerkenswerte gibt. Auch die ewig dunklen Töne sind zwar auf dem ersten Blick nicht besonders einladend, aber sie passen zum Stil der Serie. Von den Zeichnungen her gibt es wenig zu bemängeln, auch wenn wir hier kein Hochglanzprodukt vor uns liegen haben.
Musik
Der Soundtrack bietet primär fernöstliche Lieder. Das 90% der Lieder meistens sehr atmosphärisch gehalten und ruhig gehalten worden sind hatte schon fast was ironisches, denn der Ton der Serie ist ein anderer. Nix wirklich weltenbewegendes, aber gelungen, hätte mir aber hier und da einige schnellere Stücke gewünscht.
Fazit
"Shigurui" kann ich nur allen Hardcore-Samuraifans empfehlen, vor allen denen die weniger Wert auf die Handlung legen und etwas Neues sehen wollen. Denn innovativ ist "Shigurui" irgendwo, aber auch nur am Anfang. Gegen Ende der Serie wird das alles doch zu anstrengend.
Schade eigentlich, ich bin mir sicher das hinter "Shigurui" einige gute Produzenten standen, die sich bei der Serie mehr gedacht haben als dabei heraus gekommen ist. Trotzdem ziehe ich eher ein "Ninja Scroll" oder ein "Rurouni Kenshin" vor, da hat man wenigstens bessere Charaktere und eine besser durchdachte Handlung.
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