Anspruch: | wenig |
Action: | mittel |
Humor: | viel |
Spannung: | wenig |
Ecchi: | mittel |
Nicht etwa weil ich mit sonderlich hohen Erwartungen an die Serie herangegangen wäre sondern, weil “Prism Ark” insbesondere am Anfang in fast allen Belangen großes Potential zeigt, um danach immer deutlicher zu machen ,dass selbiges nicht genutzt wird bis dem Zuschauer letztlich auch noch ein sehr offenes Ende geboten wird, welches auf eine 2. Staffel dieser leider nur ansatzweise guten Fantasygeschichte schließen lässt.
Story:
Gerade die erste Folge hätte besser kaum sein können und schraubte meine Erwartungen in ungeahnte Höhen. Gezeigt wird eine sehr actionreiche und spannende Szene, in der nicht nur die verdammt guten Animationen und süßen Charaktere positiv auffallen, sondern auch storytechnisch Lust auf mehr gemacht wird, da während dieser, chronologisch ziemlich am Ende der Serie spielenden Szene, immer wieder Rückblicke der Protagonistin Priecia auf ihre Kindheit gezeigt werden. Dadurch macht man sich automatisch Gedanken, was bisher geschah und wie es zur jetzigen Situation gekommen sein kann.
Ab der 2. Folge spielt die Handlung jedoch ab dem Zeitpunkt, an dem Priecia ihre Ausbildung zur Ritterin an der “Academy of Knights” beginnt und mit ihrem Abschluss dort, endet die Serie auch wieder. Womit wir bei einem der Hauptkritikpunkte wären, denn in dieser Zeit passiert schlichtweg zu wenig Spektakuläres. Ab und an werden Priecia und der männliche Protagonist Hyaweh mal von Feinden angegriffen, deren Beweggründe nicht wirklich klar sind, um die zum Glück gelungenen Actionszenen rechtfertigen zu können, doch sonstige bedeutsame Geschehnisse gibt es kaum. Sehr oft kommt es stattdessen zu komödiantischen Szenen, die aber hauptsächlich auch nur Anlass zur Kritik geben, denn “Prism Ark” versucht fast ständig witzig zu sein, schafft dies jedoch eher selten.
Zu schlechter Letzt wären da noch die Romantikszenen, welche besonders aufgrund der meist unnachvollziehbaren Streitereien der Protagonisten auch bei den romantikliebenden Zuschauern Gefühle auslösen, die zwischen Langweile und Genervtheit schwanken.
Zu gelegentlichem Fanservice kommt es natürlich auch, doch mehr als sexy Posen und Pantyshots gibt es da nicht zu sehen.
Cast:
Sowohl die Vorstellung der relativ vielen Charaktere, als auch deren Gefühlswelt und Beziehungen wirken extrem übereilt, sodass man sich nur von Priecia ein einigermaßen gutes Bild machen kann. Dabei hätte dies trotz der geringen Anzahl an Folgen nicht unbedingt sein müssen, wenn man nicht den Großteil der Screentime für flache Comedyeinlagen verschwendet hätte und mal wenigstens ein bisschen auf die Vergangenheit der einzelnen Personen eingegangen wäre. Doch leider bekommt der Zuschauer nur mehrere Stereotypen geboten, die letztendlich nur die Aufgabe haben süß zu sein und der häufigen Comedy zu dienen.
Neben der leicht arroganten Tsundereprinzessin Priecia und dem freundlichen Easy-Going Vertreter Hyaweh gibt es da ansonsten noch das niedliche, lebhafte und immer fröhliche Elfenmädchen, die wortkarge Miko, die einen unerklärlichen Drang hat die Prinzessin zu beschützen(der natürlich nicht geklärt wird), eine Lehrerin, die aussieht wie ein Kind, eine pflichtbewusste Tempelritterin und noch eine tollpatschige Assasine, welche vorhat die Prinzessin umzubringen ohne zu wissen um wen es sich dabei eigentlich handelt. Auch die kleine Schwester des Helden mit dem typischen Oniichan-Komplex darf natürlich nicht fehlen.
Ein besonders gutes Beispiel für verschwendete Screentime stellt aber vor allem das extrem nervige, unlustige und sinnlose”Priecia-Fangirl-Trio” dar.
Zeichnungen:
Wenigstens das hübsche Charakterdesign und die farblich gelungenen Hintergründe wissen zu überzeugen, wenn diese auch nicht gerade vor Detailreichtum strotzen. Durch die schöne Farbgebung sind beispielsweise Totalaufnahmen der Hauptstadt Windlands und anderer Orte recht schön anzusehen.
Absolut lobenswert ist auch die Animation, wodurch zumindest die rasanten Actionszenen kurzzeitig für packende Unterhaltung sorgen.
Sound:
Sehr auffällig ist hier besonders die Synchronisation, denn diese ist passender Weise äußerst niedlich ausgefallen, sodass man viele der Mädchen einfach gerne reden hört, wobei es was das betrifft sicherlich auch Leute gibt, die eine Moe Stimme nach der Anderen eher als störend empfinden. Auch die Hintergrundmusik ist herausragend schön geworden und vermag es immer eine stimmige, meist harmonische Atmosphäre zu vermitteln.
Fazit:
Obgleich man rein optisch und akustisch einiges geboten bekommt, fehlt es “Prism Ark” einfach an bedeutenden Ereignissen und vor allem an Vertiefung der Charaktere, wodurch es sich letztlich nicht wirklich von der breiten Durchschnittsmasse abheben kann. Somit haben wir hier eine weitere Serie, die man nur absoluten Genrefanatikern oder denjenigen empfehlen kann, die bei einem hohen Moe-Faktor, gelungenen Zeichnungen und gut animierter Action auch gerne mal über fehlende Storyelemente, kaum vorhandene Charakterentwicklung und viel zu altbekannte Muster hinwegsehen. Bleibt abzuwarten ob sich dies in der eigentlich obligatorischen 2. Staffel verbessert, wobei ich da, gerade was den Cast angeht, nicht mehr allzu große Hoffnungen habe.
Ziemlich süßes doch zu kurz gehaltenes Fantasyanime, dessen häufig verschandelten Gags und Romantikszenen leider zu wenig Platz für Sehenswertes lassen.
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