Anspruch: | sehr viel |
Action: | viel |
Humor: | wenig |
Spannung: | viel |
Erotik: | nichts |
Der Film ist eine Zusammenfassung der 2. Staffel der „Ashita no Joe“ – TV Serie. Auch der Handlungsaufbau gestaltet sich deshalb entsprechend. Es wäre hier jedoch die bessere Möglichkeit, hätte man mehr Eigeninitiative eingebracht und sich stärker von der Vorlage gelöst. Das Problem ist, dass der Inhalt des Filmes besser auf 2 eigenständige Werke hätte verteilt werden sollen. In der Realität sieht es nun so aus, als stünde das Ende nach 1/3 der Spieldauer schon kurz bevor. Dieses „Ende“ ist im Grunde nichts anderes als der Prolog für den darauffolgenden 2. Part. Der 1. Teil orientiert sich am Verlauf typischer Boxerfilme, hat allerdings eine nette Besonderheit. Für den Protagonisten gilt es also zuallererst einen ihm weit überlegenen Gegner zu besiegen. Interessanterweise liegt der große Unterschied in deren Fähigkeiten weniger in der Erfahrung begründet, sondern ist vielmehr ein psychologisches Problem, da das im Vorgänger-Film Erlebte vom Protagonist verarbeitet werden muss. Ansonsten verläuft das erste Drittel sehr Linear und bleibt bis auf die Tiefe der Charaktere, die aus dem von mir eben genannten Zusammenhängen resultiert, ohne großartige Höhepunkte. Im 2. Teil merkt man schon recht schnell, dass dem Boxsport nun eine viel geringere Priorität beigemessen wird, stattdessen wird der Fokus hier auf die Drama-Elemente gelegt.
Das dramatische ist wirklich auch das, was zum Ansehen des Filmes bewegen sollte. Die Boxkämpfe sind sicherlich nett anzusehen und in Anbetracht des Alters sicherlich auch überdurchschnittlich gut animiert und überaus Spannend. Letztlich ist der Unterhaltungswert aber zu niedrig, um hier eine wirklich gute Wertung zu bekommen. Das wirklich besondere, oder besser gesagt einzigartige ist, dass es fast 60 Minuten eiskalte, unverblümte Dramatik gibt, die dann in einem Finale, dass zwar durchaus erwartet werden kann, aber letztlich doch auch überrascht auftritt , gipfelt.
Diese Dramatik hat eine unglaubliche Intensität, die auch darin begründet ist, dass die Handlung sehr realistisch ist. Selbiges gilt für die Charaktere, bis zum Schluss fällt die Einordnung des Antagonisten in ein Schema, also ob er gut oder böse ist, sehr schwer. Da dieser, wie viele andere Charaktere, zu vielschichtig sind, als das sie in eine Schublade gesteckt werden könnten.
Sehr interessant ist auch die Darstellung des Boxsportes an sich. Es ist nicht die Rede von einer schönen Sportart, sondern es wird auch auf die Problematik, die den daran Teilnehmenden gegenübersteht und die Auswirkungen auf deren Leben, eingegangen.
Fazit:
Allein in Bezug auf den Inhalt würde ich „Ashita no Joe 2“ durchaus das Prädikat „Meisterwerk“ geben. Leider wirkt der Handlungsaufbau über weite Strecken chaotisch und es dauert recht lange bis der Film überhaupt eine einheitliche Linie findet. Aufgrund des Alters und des damit verbundenen, aus heutiger Sicht, ungewohnten Stils, werden wohl ein großer Prozentsatz der heutigen Animefans diesem Titel eher abgeneigt sein. Schlussendlich sollte ein gewisses Maß an präferenz für ein Drama, das ohne nennenswerte Romance-Elemente auskommt, vorhanden sein um Gefallen an diesem Titel zu finden.
Kommentare