AsaneRedakteur
#1Es ist halt doch ein Unterschied,
wie etwas und nicht was geschieht.
[Carl Orff: Die Kluge]
Ein verdächtig seltsamer Titel, nicht wahr? Man ahnt ja gar nicht, worauf sich das beziehen könnte. Natürlich, Magical-Girl-Parodien waren beim Hentai-Genre schon immer beliebt, vor allem, weil viele dieser Animes rund um die Streiterinnen für das Gute, Wahre und Schöne unterschwellig von schlüpfrigen sexuellen Konnotationen leben, die auch hier weidlich ausgeschlachtet und auf die Spitze (Phallussymbolik!) getrieben werden. Nie jedoch, ohne die eigene Story zu vernachlässigen, die immer originell und interessant genug bleibt, um nicht als bloße Folie für solche Parodien zu dienen.
Die dunkel dräuende Musik wie die phallische Metaphorik der Eröffnung lässt keine Zweifel darüber aufkommen, wo wir uns befinden und um was es so im Groben geht. Auf der einen Seite die Bösen, die *ähm*, *blätter*, *nachschlag* die Weltherrschaft an sich reißen wollen, auf der anderen Seite die Guten, die erst von Vertretern einer phantastisch-antikischen Welt darüber aufgeklärt werden müssen, daß sie die Guten sind und gegen das Böse kämpfen müssen. In diesem Falle ist das Aphrodite, die Schaumgeborene [zur Natur dieses "Schaumes" siehe Wikipedia] und ihre Katze Boccha. Dieser impertinente Kater (wohl als Vertretung für Luna) spricht nicht nur von sich als wagahai – er spricht zu allem Überfluss auch noch Kansai-Dialekt, was seine vorgetäuschte Verwegenheit bestens unterstreicht. Außerdem erinnert er in seinen Charakterzügen (und anderen Dingen) sehr an Kotetsu aus »Jarinko Chie«, was auch wieder voll ins Bild passt.
Die Bösen werden angemessen scheußlich vertreten durch Höllenfürstin Necros und ihr Gefolge, zu denen aus Gründen, die im Dunkeln liegen, auch Kaiser Nero zählt. Nebenbei, die ganze Story ist nicht wirklich schlecht, aber immerhin hanebüchen genug, daß man gar nicht erst auf die Idee kommt, nach Logiklöchern zu forschen. Was diesen Hentai aber vor allem auszeichnet, sind, abgesehen von den ansprechend proportionierten Mädchen, Szenenkomposition, Animation und allgemein die Regie.
Die Animationen verhalten sich der Zeit entsprechend und sind teilweise entzückend hilflos. Das macht aber nichts, denn das läuft unter "Charme". Die Dramaturgie und vor allem das großartige Acting reißen das außerdem wieder raus. Es gibt so manche Hentai-Titel aus späterer Zeit, die deutlich schlechter aussehen. Der Sex allerdings ist langweilig wie eh und je. Man verpasst nichts, wenn man diese Szenen vorspult.
Das Potential der Genreparodie wird gut genutzt, aber nie übertrieben oder gar zum Selbstzweck. Klar, die Mädchen sind bei der Verwandlung in etwa so nackt, wie in allen Magical-Girl-Verwandlungen dieser Welt zusammen. Darüber hinaus scheinen die Heldinnen ihre Mahou Shoujo Seifuku zu heiß gewaschen zu haben – so eng, wie die anliegen. Warum man gerade die "Venus five" braucht, um die finstere Bedrohung abzuwenden, wird ausnahmsweise auch einmal erklärt: "Sorry, ich bin seit neuestem Pazifist und für absolute Gewaltfreiheit. Übernehmt ihr doch bitteschön die Drecksarbeit." So ähnlich jedenfalls.
Ansonsten gibt es noch eine Reihe fun facts und andere Auffälligkeiten, von denen nur diese hier erwähnt seien:
Fazit:
Schöne Mädchen, absonderliche Story, feiner Humor und langweiliger Sex. Dennoch ein gelungener Hentai, der gut unterhält.
wie etwas und nicht was geschieht.
[Carl Orff: Die Kluge]
Ein verdächtig seltsamer Titel, nicht wahr? Man ahnt ja gar nicht, worauf sich das beziehen könnte. Natürlich, Magical-Girl-Parodien waren beim Hentai-Genre schon immer beliebt, vor allem, weil viele dieser Animes rund um die Streiterinnen für das Gute, Wahre und Schöne unterschwellig von schlüpfrigen sexuellen Konnotationen leben, die auch hier weidlich ausgeschlachtet und auf die Spitze (Phallussymbolik!) getrieben werden. Nie jedoch, ohne die eigene Story zu vernachlässigen, die immer originell und interessant genug bleibt, um nicht als bloße Folie für solche Parodien zu dienen.
Die dunkel dräuende Musik wie die phallische Metaphorik der Eröffnung lässt keine Zweifel darüber aufkommen, wo wir uns befinden und um was es so im Groben geht. Auf der einen Seite die Bösen, die *ähm*, *blätter*, *nachschlag* die Weltherrschaft an sich reißen wollen, auf der anderen Seite die Guten, die erst von Vertretern einer phantastisch-antikischen Welt darüber aufgeklärt werden müssen, daß sie die Guten sind und gegen das Böse kämpfen müssen. In diesem Falle ist das Aphrodite, die Schaumgeborene [zur Natur dieses "Schaumes" siehe Wikipedia] und ihre Katze Boccha. Dieser impertinente Kater (wohl als Vertretung für Luna) spricht nicht nur von sich als wagahai – er spricht zu allem Überfluss auch noch Kansai-Dialekt, was seine vorgetäuschte Verwegenheit bestens unterstreicht. Außerdem erinnert er in seinen Charakterzügen (und anderen Dingen) sehr an Kotetsu aus »Jarinko Chie«, was auch wieder voll ins Bild passt.
Die Bösen werden angemessen scheußlich vertreten durch Höllenfürstin Necros und ihr Gefolge, zu denen aus Gründen, die im Dunkeln liegen, auch Kaiser Nero zählt. Nebenbei, die ganze Story ist nicht wirklich schlecht, aber immerhin hanebüchen genug, daß man gar nicht erst auf die Idee kommt, nach Logiklöchern zu forschen. Was diesen Hentai aber vor allem auszeichnet, sind, abgesehen von den ansprechend proportionierten Mädchen, Szenenkomposition, Animation und allgemein die Regie.
Die Animationen verhalten sich der Zeit entsprechend und sind teilweise entzückend hilflos. Das macht aber nichts, denn das läuft unter "Charme". Die Dramaturgie und vor allem das großartige Acting reißen das außerdem wieder raus. Es gibt so manche Hentai-Titel aus späterer Zeit, die deutlich schlechter aussehen. Der Sex allerdings ist langweilig wie eh und je. Man verpasst nichts, wenn man diese Szenen vorspult.
Das Potential der Genreparodie wird gut genutzt, aber nie übertrieben oder gar zum Selbstzweck. Klar, die Mädchen sind bei der Verwandlung in etwa so nackt, wie in allen Magical-Girl-Verwandlungen dieser Welt zusammen. Darüber hinaus scheinen die Heldinnen ihre Mahou Shoujo Seifuku zu heiß gewaschen zu haben – so eng, wie die anliegen. Warum man gerade die "Venus five" braucht, um die finstere Bedrohung abzuwenden, wird ausnahmsweise auch einmal erklärt: "Sorry, ich bin seit neuestem Pazifist und für absolute Gewaltfreiheit. Übernehmt ihr doch bitteschön die Drecksarbeit." So ähnlich jedenfalls.
Ansonsten gibt es noch eine Reihe fun facts und andere Auffälligkeiten, von denen nur diese hier erwähnt seien:
- Der Auftritt von Aphrodite wird standesgemäß mit epischer Musik im Ben-Hur-Stil angekündigt. Also mit fetten Quintparallelen. Und nicht nur das, es wird auch dessen Hauptthema zitiert.
- Getanzt wird zum Ständchen aus Mozarts "Don Giovanni".
- Entweder ist dieser Hentai tatsächlich unzensiert, oder Schleckechsen haben die Verpixelungen weggeschlotzt.
- Der Humor ist großartig und nie zum Fremdschämen.
- Darunter fallen auch gewisse phallische Ausschweifungen, sei's bei der sexuellen Teilhabe des Katers [Ü 18], sei's bei der Referenz an den Alien-Film von Ridley Scott.
Fazit:
Schöne Mädchen, absonderliche Story, feiner Humor und langweiliger Sex. Dennoch ein gelungener Hentai, der gut unterhält.
Beitrag wurde zuletzt am 07.01.2023 21:09 geändert.
Kommentare
Sehr ausgezeichnet fand ich jedoch die einfallsreiche umgebung die mich mitgerissen hat.