Anmerkung: Ich bewerte mit dieser Rezension die TV-Serie so wie sämtliche bisher veröffentlichte OVAs!
Kleiner Junge, großes Ziel, auf die Reise machen, Kameraden treffen, Kämpfe bestehen, immer stärker werden! Wenn man das worum es in "Hunter x Hunter" geht, brainstormingmäßig zusammenfasst klingt es so als hätte man es bei dieser Serie mal wieder mit einem F-Shounen unter Tausenden zu tun. Was "Hunter x Hunter" allerdings deutlich aus der Masse dieses Genres hervorstechen lässt, ist nicht nur ein fast ähnlich großer Batzen an Kreativität wie bei "One Piece", sondern auch die Tatsache das man es hier mit der, mit großem Abstand, durchdachtesten Fighting-Shounen-Serie überhaupt zu tun hat. Angefangen mit der faszinierenden Welt in der "HxH" spielt, die der Zuschauer Stück für Stück kennen lernt und erfährt was alles in ihr möglich ist, bis hin zu dem wohl augeklügelsten "Kampfsystem" aller Zeiten, hat dieser Anime unheimlich viele große und kleine Dinge die ihn höchst interessant und sehr unterhaltsam machen. Man muss zwar ganz klar sagen das die Serie ein paar Episoden Anlaufzeit braucht bis sie ihr Suchtpotenzial entfaltet, aber sobald die erste Storyarc beginnt wird man mit einer Fülle an tollen Ideen und spannenden Ereignissen verwöhnt und das ist sogar nur die Spitze des Eisberges! Ein weiterer Punkt in dem sich "Hunter x Hunter" von seinen Artgenossen unterscheidet ist die Dichte actionlastiger Auseinandersetzungen, sprich Kämpfe. Diese sind nämlich nur rar gesäät und auch in ihrer Dauer insgesamt gesehen ziemlich kurzlebig. Für manchen Fan von groß aufgebauschten Uberfights in denen Auren bis zum Himmel schießen und ganze Landstriche in Mitleidenschaft gezogen werden wahrscheinlich der ultimative Abtörn. Wer allerdings mal einen Shounen sehen möchte bei dem es nicht so wirkt als wäre die Story um die Kämpfe herum gschrieben worden, sondern genau anders herum der wird hier fündig und darf sich abseits von einer hohlen Keilerei nach der anderen an einer abwechslungs- und einfallsreichen Handlung ergötzen. Die Fights sind hier viel mehr ein Sahnehäubchen und das gehört durchaus unterstrichen! Hier gibt es keine simplen Haudrauf-Prügeleien, in denen sich die Kontrahenten ständig aufpowern und mal einer kurzzeitig stärker ist als der andere, bis dann die, die ganze Zeit in der Hinterhand gehaltene, ultimative Bombentechnik ausgepackt wird die den Kampf entscheidet, NEIN ,in "Hunter x Hunter" wird tatsächlich ANALYSIERT, GEPLANT und NACHGEDACHT! Im Laufe der Serie kommt es ständig vor das der Hauptcharakter und seine Freunde auf Gegner treffen die um einiges stärker sind als sie selbst und um zum Erfolg zu kommen, wird entweder im Vorraus eine Strategie entwickelt oder aber es werden während dem Kampf angesammelte Erkenntnisse und Tricks angewandt um den Kräfteunterschied auszugleichen. Und ich sage es ganz offen: Soetwas sehe ich zigmal lieber als stumpfes Gekloppe. Und strategische Vorgehensweise wird nicht nur in den Kämpfen groß geschrieben, sondern auch in Situationen wo keine Auseinandersetzung ansteht. Gon & Co wägen stets ihre Möglichkeiten ab, planen die nächsten Schritte und entwerfen Pläne die zum Erfolg führen sollen, was aber auch nicht immer gut geht da die meisten Gegenspieler ebenfalls nicht auf den Kopf gefallen sind. KEIN anderer Shounen kann in dieser Hinsicht ähnlich gutes vorweisen und viele "Konkurrenten" wirken da im Vergleich auf einmal so einfallslos und hohl wie Wrestlingturniere! Ein ebenfalls äußerst bemerkenswerter Faktor von "Hunter x Hunter" ist das "Nen" (gleichzusetzen mit Chakra, Ki und spirituellem Druck) und die Fähigkeiten die damit erlern- und ausführbar sind. Das System das dahinter steckt ist in seiner Komplexität schon fast eine Wissenschaft für sich und bietet unzählige Möglichkeiten für verschiedene Abilities der Charaktere. Faktoren wie Eid und Bereitschaft, Einschränkung und gewisse Bedingungen die erfüllt sein müssen damit man eine gewisse Fähigkeit auch im Kampf einsetzen kann, sind hier nur ein kleiner Auszug aus der riesigen Vielfalt die man diesbezüglich hier geboten bekommt. Schon fast der schiere Irrsinn und ich selbst musste mir gewisse Passage zigmal angucken bzw. im Manga nochmal durchlesen um das ganze System komplett im Detail zu verstehen! Veredelt wird das Ganze noch mit einer Ansammlung an unheimlich liebenswerten Figuren, bei denen sich sogar die scheinbar skrupellosesten Fieslinge als Sympathiemagnete entpuppen und teilweise ein unvergleichliches Charisma ausstrahlen, was ich in dieser Form ebenfalls in bisher keinem anderen Shounen vorfinden konnte. Mein ganz persönliches Fazit: "Hunter x Hunter" ist in vielen Punkten einfallsreicher, kreativer und vor allem durchdachter als alles was dieses Genre jemals zu bieten hatte! Der Mangel an Kämpfen wird durch viel Kreativität und Faszination im Laufe der Geschichte gekonnt ausgeglichen und der mehr als großartige Cast trägt "Hunter x Hunter" absolut souverän und überlegen auf Platz 2 meiner hauseigenen F-Shounen-Hitlist!
Animation
"Hunter x Hunter" war zur damaligen Zeit als Endlos-Serie geplant und danach sehen die Animationen, vor allem in den ersten ca. 30 Episoden auch aus. Die Zeichnungen sind sehr häufig ein wenig zu krakelig und unsauber und die Bewegungsabläufe glänzen mit allem anderen als mit Flüssigkeit. Standbilder, Speedlines und Co sind selbstverständlich auch in vielen Actionszenen mit von der Partie und lassen kaum Dynamik aufkommen. Allerdings bessert sich das optische Erscheinungsbild von "Hunter x Hunter" in der zweiten Hälfte merklich (der Abbruch nach 62 Episoden stand fest, Budget konnte gesammelt und in den Rest gepumpt werden) und man merkt vor allem an den Fights das sich in Sachen Präsentation und Inszenierung einiges getan hat. Gon vs Hisoka ist da das Paradebeispiel, da der Kampf fast komplett ohne Stills auskommt und durchgehend flüssig animiert wurde (Standbilder sind da nur noch ein Stilmittel). Auch die vorher detailarmen, kargen Backgrounds wirken um einiges polierter und werten in manchen Szenen die Atmosphäre merklich auf. Besonderen Anklang bei mir fand auch so manche bedeutungsschwangere Szene mit Symbolcharakter. In einer Episode z.B. wird ein Charakter von einem schrecklichen Gefühlstumult erfasst und gleichzeitig leuchtet am Firmament der Mond in bedrohlichem Rot und "vergießt" eine Träne aus Blut. Ich weiß nicht aber...wow, ich war für Sekunden gebannt und von Gänsehaut geschüttelt. Einfach nur sehr, sehr geil! In den OVAs sind die Animationen nochmal einen Tick besser als die der TV-Serie, besonders der erste Teil der Greed Island-OVA sieht optisch klasse aus und die vielen Szenerien lassen wirklich Fantasy-RPG-Stimmung aufkommen. "Greed Island - FINAL" hingegen ist großer Animationsmüll und stellenweise fast so schlecht animiert wie die ersten 30 Episoden der Serie. Schlecht gezeichnete Charaktermodelle, Bunstifthintergründe und Stillstandkämpfe und das im Akkord... Nach dem Vorgänger ein extremer Rückschritt der sehr ärgerlich ist!
Sound
Ich muss sagen, ich liebe sämtliche Openings und Endings heiß und innig und das gilt sowohl für die der TV-Serie als auch die der OVAs. Besonders "Ohayou" wird auch heute noch ständig gepumpt wenn ich schlechte Laune habe. Der einzige Schandfleck ist das 2. Opening der TV-Serie. Der Sänger hört sich an als hätte er 'nen Maulwurf in der Luftröhre, was schade ist da das Lied sonst sehr gut zur sich später einstellenden dunklen Atmo der Serie passt. Die BGM hat hauptsächlich nur unspektakuläre Tunes zu bieten, in manchen Szenen kann so manche Melodie aber durchaus überzeugen und die eine oder andere Szene wird deutlich aufgewertet (hier ist ebenfalls die Szene die ich bereits bei den Animationen hervor hob als Highlight zu nennen). Was die Seiyuu-Leistungen angeht, zählt "Hunter x Hunter" neben "One Piece" zur absoluten Spitzenklasse. Besonders Hisokas Sprecher verdient einen demütigen Kniefall. Wie er diesen verschrobenen, gruseligen Typen herüberbringt ist einsame Weltklasse! Da tut es natürlich besonders weh das er ab der GI-Final OVA ersetzt wurde. Der neue Sprecher gibt zwar sein Möglichstes, kommt aber nicht an Hiroki Takahashi heran! No way, leider...
Story
Die Basis ist, wie könnte es auch anders sein, typisch für einen Shounen. Dieses Mal ist das große Ziel des Helden, seinen Vater zu finden der ihn aus bestimmten Gründen als Baby verlassen hat. So macht sich unser Held Gon auf den Weg in die große weite Hunter-Welt und gerät in eine gefährliche Situation nach der anderen, natürlich erst nachdem er ein Grüppchen von Kameraden um sich gescharrt hat. Tja, die Basis ist herkömmlich aber die Story die darauf aufgebaut wird, wird mit vielen tollen Einfällen angereichert die die einzelnen Storyarcs stets spannend und frisch halten. Besonders die Hunter-Prüfung stellt in Sachen Kreativität ein Highlight dar und glänzt mit einigen Wendungen und spannungsintensiven Momenten. Es werden ein paar handlungsrelevante Enthüllungen zu Tage gefördert, die direkt den Grundstein für brisante Ereignisse legen die in sich in späteren Storyarcs sehr gut entfalten und zu energischem Weiterschauen animieren. Auch ist das Skript von vielen Storyarcs einfach vorzüglich und der Handlungsaufbau lässt von Episode zu Episode mehr und mehr Spannung und Dramatik aufkommen, so das man sich die Finger abkauen wird. Besonders die Handlung in OVA 1 ist grandios aufgezogen und macht auch völlig ohne viel Kampfgetümmel einen Mordsspaß, was ein deutliches Anzeichen dafür ist, wie gut die einzelnen Storypassagen von "Hunter x Hunter" für F-Shounen-Verhältnisse sind. Oder man nehme die Himmelsarena-Arc die allein durch die Vorstellung des komplexen Nen-Systems fasziniert oder die Greed Island-Arc wo man sich ein RPG mit eigenen Regeln und Items ausgedacht hat...und, und, und! Hochklassige Abwechslung par Excellence, da beißt die Maus keinen Faden ab! Was ebenfalls bemerkenswert ist, ist das die Story von "Hunter x Hunter" einem fast durchgängig das Gefühl vermittelt, das der Hauptcharakter seinem Ziel immer ein Stückchen näher kommt. Zwar gibt es auch hier so manche "Abzweigung" (Yorkshin-Arc), aber dennoch wird dann kurze Zeit später wieder klar gemacht das Gon sein Ziel fest im Visier hat und alles Mögliche unternimmt um eine Spur von seinem Vater ausfindig zu machen (die ganze Sache mit Greed Island z.B.). Fragen wie "Weshalb war der nochmal unterwegs?" sind hier absolut kein Thema.
Charaktere
Unter den Charakteren von "Hunter x Hunter" tummeln sich durchaus einige Stereotypen, dafür aber mindestens genau so viele unverbrauchte und einzigartige Individuen. Der Hauptcharakter ist oberflächlich gesehen in die erste Kategorie einzuordnen, entfernt sich in einigen Punkten aber dennoch vom abgekauten Klischee. Gon ist zwar der typische gutmütige und extrem aufrichtige Carefree-Boy, aber seine Entwicklung ist wohl die am deutlichsten Sichtbare im Vergleich zu anderen Shounen-Heros. Man merkt einfach das er mit den Erfahrungen die er macht wächst und lernt sein Temperament zu zügeln (ein Naruto oder ein Yoshimori können sich hier ein paar dicke Scheiben abschneiden!). Er ist zwar naiv, kommt aber bei weitem nicht dümmlich herüber und trifft im Laufe der Geschichte viele rationale Entscheidungen die den Lauf der Dinge positiv beeinflussen. Seine Mitstreiter sind nicht weniger sympathisch und vor allem Killua und Kurapika stechen hier hervor. Besonders die Interaktion zwischen dem stets mit Kalkül operierenden Killua und dem einfältigen Gon, ist herrlich und es wird vortrefflich vermittelt wie stark das Band zwischen den beiden im Lauf der Geschichte wird. Kurapika scheint zuerst der typische rachsüchtige Renegade zu sein, aber seine Entwicklung ist die mit Abstand dramatischste und rührendste. Selten wurde mit einem Charakter besser dargestellt wie beschwerlich der Weg der Rache ist und wie Halt durch Kameradschaft, Verzweiflung und Hass überwinden kann. Dann gibt's da noch Leorio... Nicht unsympathischer, meist zu Comedy-Relief-Zwecken herhaltender Mitläufer, der später sicher noch überraschen wird aber bisher leider nicht groß glänzen konnte. Abwarten was da noch kommt. Kommen wir nun zu den Bösewichtern, unter denen Hisoka wohl mit Abstand am deutlichsten hervorragt. Verschroben, intrigant, geheimnisvoll, gruselig, psycho, sadistisch, pseudofreundlich, ALLES auf einmal und dabei so undurchsichtig wie ein nebliger Wald in der schwärzesten Nacht! Geniale Figur, absolut! Noch ein Highlight sind die Genei Ryodan, die weit mehr als die typische Ansammlung an Fieslingen sind die schön nach der Reihe von den Helden bekämpft und besiegt werden. Trotz ihrer kaltblütigen Art sind sie sympathisch und besitzen teils unverbrauchte Charaktereigenschaften die interaktionstechnisch einiges zu bieten haben. Chrolo ist neben Hisoka wohl der großartigste Finsterling ever! Noch nie habe ich einen Bösewicht mit derartig viel Charisma gesehen. Und eine Wahnsinnsbereitschaft hat der Kerl, fast mehr noch als Kurapika! Der am besten Entwickelste und dargestellte Charakter ist er aber (noch?) nicht, der Titel geht ganz klar an Paknoda! Ihr innerer Konflikt ist mitreißend unn ihr Werdegang und Schicksal haben mich tief berührt. Es ist wirklich bemerkenswert wie es der Cast von "Hunter x Hunter" schafft sowohl die Guten als auch die Bösen so liebenswert zu machen, das man bei beiden Seiten fast gleichermaßen mitfiebert. Ebenfalls einzigartig in diesem Genre!
Wert
"Hunter x Hunter" ist ein absolutes Unikat im riesigen Shounen-Pool! Und das sage ich nicht weil es hier um Hunter geht und nicht um Ninjas, Shinigamis, Piraten oder Außerirdische (so gesehen wäre ja jeder Shounen ein Unikat ^^" ), sondern weil einfach kein anderer Shounen so extrem vielfältig ist! "One Piece" z.B. ist ebenfalls extrem kreativ, aber nicht mal im Ansatz so gut druchdacht wie diese Serie. Meiner Meinung nach ist "Hunter x Hunter" ein knallhartes Muss für jeden Fan dieses Genres, es sei denn man gehört zu der Sorte die sich lieber konstant Energiebälle um die Ohren knallen lassen und.mehr auf die stumpfe, unkomplizierte Art bei ihren Shounen unterhalten werden wollen.
Kleiner Junge, großes Ziel, auf die Reise machen, Kameraden treffen, Kämpfe bestehen, immer stärker werden! Wenn man das worum es in "Hunter x Hunter" geht, brainstormingmäßig zusammenfasst klingt es so als hätte man es bei dieser Serie mal wieder mit einem F-Shounen unter Tausenden zu tun. Was "Hunter x Hunter" allerdings deutlich aus der Masse dieses Genres hervorstechen lässt, ist nicht nur ein fast ähnlich großer Batzen an Kreativität wie bei "One Piece", sondern auch die Tatsache das man es hier mit der, mit großem Abstand, durchdachtesten Fighting-Shounen-Serie überhaupt zu tun hat. Angefangen mit der faszinierenden Welt in der "HxH" spielt, die der Zuschauer Stück für Stück kennen lernt und erfährt was alles in ihr möglich ist, bis hin zu dem wohl augeklügelsten "Kampfsystem" aller Zeiten, hat dieser Anime unheimlich viele große und kleine Dinge die ihn höchst interessant und sehr unterhaltsam machen. Man muss zwar ganz klar sagen das die Serie ein paar Episoden Anlaufzeit braucht bis sie ihr Suchtpotenzial entfaltet, aber sobald die erste Storyarc beginnt wird man mit einer Fülle an tollen Ideen und spannenden Ereignissen verwöhnt und das ist sogar nur die Spitze des Eisberges! Ein weiterer Punkt in dem sich "Hunter x Hunter" von seinen Artgenossen unterscheidet ist die Dichte actionlastiger Auseinandersetzungen, sprich Kämpfe. Diese sind nämlich nur rar gesäät und auch in ihrer Dauer insgesamt gesehen ziemlich kurzlebig. Für manchen Fan von groß aufgebauschten Uberfights in denen Auren bis zum Himmel schießen und ganze Landstriche in Mitleidenschaft gezogen werden wahrscheinlich der ultimative Abtörn. Wer allerdings mal einen Shounen sehen möchte bei dem es nicht so wirkt als wäre die Story um die Kämpfe herum gschrieben worden, sondern genau anders herum der wird hier fündig und darf sich abseits von einer hohlen Keilerei nach der anderen an einer abwechslungs- und einfallsreichen Handlung ergötzen. Die Fights sind hier viel mehr ein Sahnehäubchen und das gehört durchaus unterstrichen! Hier gibt es keine simplen Haudrauf-Prügeleien, in denen sich die Kontrahenten ständig aufpowern und mal einer kurzzeitig stärker ist als der andere, bis dann die, die ganze Zeit in der Hinterhand gehaltene, ultimative Bombentechnik ausgepackt wird die den Kampf entscheidet, NEIN ,in "Hunter x Hunter" wird tatsächlich ANALYSIERT, GEPLANT und NACHGEDACHT! Im Laufe der Serie kommt es ständig vor das der Hauptcharakter und seine Freunde auf Gegner treffen die um einiges stärker sind als sie selbst und um zum Erfolg zu kommen, wird entweder im Vorraus eine Strategie entwickelt oder aber es werden während dem Kampf angesammelte Erkenntnisse und Tricks angewandt um den Kräfteunterschied auszugleichen. Und ich sage es ganz offen: Soetwas sehe ich zigmal lieber als stumpfes Gekloppe. Und strategische Vorgehensweise wird nicht nur in den Kämpfen groß geschrieben, sondern auch in Situationen wo keine Auseinandersetzung ansteht. Gon & Co wägen stets ihre Möglichkeiten ab, planen die nächsten Schritte und entwerfen Pläne die zum Erfolg führen sollen, was aber auch nicht immer gut geht da die meisten Gegenspieler ebenfalls nicht auf den Kopf gefallen sind. KEIN anderer Shounen kann in dieser Hinsicht ähnlich gutes vorweisen und viele "Konkurrenten" wirken da im Vergleich auf einmal so einfallslos und hohl wie Wrestlingturniere! Ein ebenfalls äußerst bemerkenswerter Faktor von "Hunter x Hunter" ist das "Nen" (gleichzusetzen mit Chakra, Ki und spirituellem Druck) und die Fähigkeiten die damit erlern- und ausführbar sind. Das System das dahinter steckt ist in seiner Komplexität schon fast eine Wissenschaft für sich und bietet unzählige Möglichkeiten für verschiedene Abilities der Charaktere. Faktoren wie Eid und Bereitschaft, Einschränkung und gewisse Bedingungen die erfüllt sein müssen damit man eine gewisse Fähigkeit auch im Kampf einsetzen kann, sind hier nur ein kleiner Auszug aus der riesigen Vielfalt die man diesbezüglich hier geboten bekommt. Schon fast der schiere Irrsinn und ich selbst musste mir gewisse Passage zigmal angucken bzw. im Manga nochmal durchlesen um das ganze System komplett im Detail zu verstehen! Veredelt wird das Ganze noch mit einer Ansammlung an unheimlich liebenswerten Figuren, bei denen sich sogar die scheinbar skrupellosesten Fieslinge als Sympathiemagnete entpuppen und teilweise ein unvergleichliches Charisma ausstrahlen, was ich in dieser Form ebenfalls in bisher keinem anderen Shounen vorfinden konnte. Mein ganz persönliches Fazit: "Hunter x Hunter" ist in vielen Punkten einfallsreicher, kreativer und vor allem durchdachter als alles was dieses Genre jemals zu bieten hatte! Der Mangel an Kämpfen wird durch viel Kreativität und Faszination im Laufe der Geschichte gekonnt ausgeglichen und der mehr als großartige Cast trägt "Hunter x Hunter" absolut souverän und überlegen auf Platz 2 meiner hauseigenen F-Shounen-Hitlist!
Animation
"Hunter x Hunter" war zur damaligen Zeit als Endlos-Serie geplant und danach sehen die Animationen, vor allem in den ersten ca. 30 Episoden auch aus. Die Zeichnungen sind sehr häufig ein wenig zu krakelig und unsauber und die Bewegungsabläufe glänzen mit allem anderen als mit Flüssigkeit. Standbilder, Speedlines und Co sind selbstverständlich auch in vielen Actionszenen mit von der Partie und lassen kaum Dynamik aufkommen. Allerdings bessert sich das optische Erscheinungsbild von "Hunter x Hunter" in der zweiten Hälfte merklich (der Abbruch nach 62 Episoden stand fest, Budget konnte gesammelt und in den Rest gepumpt werden) und man merkt vor allem an den Fights das sich in Sachen Präsentation und Inszenierung einiges getan hat. Gon vs Hisoka ist da das Paradebeispiel, da der Kampf fast komplett ohne Stills auskommt und durchgehend flüssig animiert wurde (Standbilder sind da nur noch ein Stilmittel). Auch die vorher detailarmen, kargen Backgrounds wirken um einiges polierter und werten in manchen Szenen die Atmosphäre merklich auf. Besonderen Anklang bei mir fand auch so manche bedeutungsschwangere Szene mit Symbolcharakter. In einer Episode z.B. wird ein Charakter von einem schrecklichen Gefühlstumult erfasst und gleichzeitig leuchtet am Firmament der Mond in bedrohlichem Rot und "vergießt" eine Träne aus Blut. Ich weiß nicht aber...wow, ich war für Sekunden gebannt und von Gänsehaut geschüttelt. Einfach nur sehr, sehr geil! In den OVAs sind die Animationen nochmal einen Tick besser als die der TV-Serie, besonders der erste Teil der Greed Island-OVA sieht optisch klasse aus und die vielen Szenerien lassen wirklich Fantasy-RPG-Stimmung aufkommen. "Greed Island - FINAL" hingegen ist großer Animationsmüll und stellenweise fast so schlecht animiert wie die ersten 30 Episoden der Serie. Schlecht gezeichnete Charaktermodelle, Bunstifthintergründe und Stillstandkämpfe und das im Akkord... Nach dem Vorgänger ein extremer Rückschritt der sehr ärgerlich ist!
Sound
Ich muss sagen, ich liebe sämtliche Openings und Endings heiß und innig und das gilt sowohl für die der TV-Serie als auch die der OVAs. Besonders "Ohayou" wird auch heute noch ständig gepumpt wenn ich schlechte Laune habe. Der einzige Schandfleck ist das 2. Opening der TV-Serie. Der Sänger hört sich an als hätte er 'nen Maulwurf in der Luftröhre, was schade ist da das Lied sonst sehr gut zur sich später einstellenden dunklen Atmo der Serie passt. Die BGM hat hauptsächlich nur unspektakuläre Tunes zu bieten, in manchen Szenen kann so manche Melodie aber durchaus überzeugen und die eine oder andere Szene wird deutlich aufgewertet (hier ist ebenfalls die Szene die ich bereits bei den Animationen hervor hob als Highlight zu nennen). Was die Seiyuu-Leistungen angeht, zählt "Hunter x Hunter" neben "One Piece" zur absoluten Spitzenklasse. Besonders Hisokas Sprecher verdient einen demütigen Kniefall. Wie er diesen verschrobenen, gruseligen Typen herüberbringt ist einsame Weltklasse! Da tut es natürlich besonders weh das er ab der GI-Final OVA ersetzt wurde. Der neue Sprecher gibt zwar sein Möglichstes, kommt aber nicht an Hiroki Takahashi heran! No way, leider...
Story
Die Basis ist, wie könnte es auch anders sein, typisch für einen Shounen. Dieses Mal ist das große Ziel des Helden, seinen Vater zu finden der ihn aus bestimmten Gründen als Baby verlassen hat. So macht sich unser Held Gon auf den Weg in die große weite Hunter-Welt und gerät in eine gefährliche Situation nach der anderen, natürlich erst nachdem er ein Grüppchen von Kameraden um sich gescharrt hat. Tja, die Basis ist herkömmlich aber die Story die darauf aufgebaut wird, wird mit vielen tollen Einfällen angereichert die die einzelnen Storyarcs stets spannend und frisch halten. Besonders die Hunter-Prüfung stellt in Sachen Kreativität ein Highlight dar und glänzt mit einigen Wendungen und spannungsintensiven Momenten. Es werden ein paar handlungsrelevante Enthüllungen zu Tage gefördert, die direkt den Grundstein für brisante Ereignisse legen die in sich in späteren Storyarcs sehr gut entfalten und zu energischem Weiterschauen animieren. Auch ist das Skript von vielen Storyarcs einfach vorzüglich und der Handlungsaufbau lässt von Episode zu Episode mehr und mehr Spannung und Dramatik aufkommen, so das man sich die Finger abkauen wird. Besonders die Handlung in OVA 1 ist grandios aufgezogen und macht auch völlig ohne viel Kampfgetümmel einen Mordsspaß, was ein deutliches Anzeichen dafür ist, wie gut die einzelnen Storypassagen von "Hunter x Hunter" für F-Shounen-Verhältnisse sind. Oder man nehme die Himmelsarena-Arc die allein durch die Vorstellung des komplexen Nen-Systems fasziniert oder die Greed Island-Arc wo man sich ein RPG mit eigenen Regeln und Items ausgedacht hat...und, und, und! Hochklassige Abwechslung par Excellence, da beißt die Maus keinen Faden ab! Was ebenfalls bemerkenswert ist, ist das die Story von "Hunter x Hunter" einem fast durchgängig das Gefühl vermittelt, das der Hauptcharakter seinem Ziel immer ein Stückchen näher kommt. Zwar gibt es auch hier so manche "Abzweigung" (Yorkshin-Arc), aber dennoch wird dann kurze Zeit später wieder klar gemacht das Gon sein Ziel fest im Visier hat und alles Mögliche unternimmt um eine Spur von seinem Vater ausfindig zu machen (die ganze Sache mit Greed Island z.B.). Fragen wie "Weshalb war der nochmal unterwegs?" sind hier absolut kein Thema.
Charaktere
Unter den Charakteren von "Hunter x Hunter" tummeln sich durchaus einige Stereotypen, dafür aber mindestens genau so viele unverbrauchte und einzigartige Individuen. Der Hauptcharakter ist oberflächlich gesehen in die erste Kategorie einzuordnen, entfernt sich in einigen Punkten aber dennoch vom abgekauten Klischee. Gon ist zwar der typische gutmütige und extrem aufrichtige Carefree-Boy, aber seine Entwicklung ist wohl die am deutlichsten Sichtbare im Vergleich zu anderen Shounen-Heros. Man merkt einfach das er mit den Erfahrungen die er macht wächst und lernt sein Temperament zu zügeln (ein Naruto oder ein Yoshimori können sich hier ein paar dicke Scheiben abschneiden!). Er ist zwar naiv, kommt aber bei weitem nicht dümmlich herüber und trifft im Laufe der Geschichte viele rationale Entscheidungen die den Lauf der Dinge positiv beeinflussen. Seine Mitstreiter sind nicht weniger sympathisch und vor allem Killua und Kurapika stechen hier hervor. Besonders die Interaktion zwischen dem stets mit Kalkül operierenden Killua und dem einfältigen Gon, ist herrlich und es wird vortrefflich vermittelt wie stark das Band zwischen den beiden im Lauf der Geschichte wird. Kurapika scheint zuerst der typische rachsüchtige Renegade zu sein, aber seine Entwicklung ist die mit Abstand dramatischste und rührendste. Selten wurde mit einem Charakter besser dargestellt wie beschwerlich der Weg der Rache ist und wie Halt durch Kameradschaft, Verzweiflung und Hass überwinden kann. Dann gibt's da noch Leorio... Nicht unsympathischer, meist zu Comedy-Relief-Zwecken herhaltender Mitläufer, der später sicher noch überraschen wird aber bisher leider nicht groß glänzen konnte. Abwarten was da noch kommt. Kommen wir nun zu den Bösewichtern, unter denen Hisoka wohl mit Abstand am deutlichsten hervorragt. Verschroben, intrigant, geheimnisvoll, gruselig, psycho, sadistisch, pseudofreundlich, ALLES auf einmal und dabei so undurchsichtig wie ein nebliger Wald in der schwärzesten Nacht! Geniale Figur, absolut! Noch ein Highlight sind die Genei Ryodan, die weit mehr als die typische Ansammlung an Fieslingen sind die schön nach der Reihe von den Helden bekämpft und besiegt werden. Trotz ihrer kaltblütigen Art sind sie sympathisch und besitzen teils unverbrauchte Charaktereigenschaften die interaktionstechnisch einiges zu bieten haben. Chrolo ist neben Hisoka wohl der großartigste Finsterling ever! Noch nie habe ich einen Bösewicht mit derartig viel Charisma gesehen. Und eine Wahnsinnsbereitschaft hat der Kerl, fast mehr noch als Kurapika! Der am besten Entwickelste und dargestellte Charakter ist er aber (noch?) nicht, der Titel geht ganz klar an Paknoda! Ihr innerer Konflikt ist mitreißend unn ihr Werdegang und Schicksal haben mich tief berührt. Es ist wirklich bemerkenswert wie es der Cast von "Hunter x Hunter" schafft sowohl die Guten als auch die Bösen so liebenswert zu machen, das man bei beiden Seiten fast gleichermaßen mitfiebert. Ebenfalls einzigartig in diesem Genre!
Wert
"Hunter x Hunter" ist ein absolutes Unikat im riesigen Shounen-Pool! Und das sage ich nicht weil es hier um Hunter geht und nicht um Ninjas, Shinigamis, Piraten oder Außerirdische (so gesehen wäre ja jeder Shounen ein Unikat ^^" ), sondern weil einfach kein anderer Shounen so extrem vielfältig ist! "One Piece" z.B. ist ebenfalls extrem kreativ, aber nicht mal im Ansatz so gut druchdacht wie diese Serie. Meiner Meinung nach ist "Hunter x Hunter" ein knallhartes Muss für jeden Fan dieses Genres, es sei denn man gehört zu der Sorte die sich lieber konstant Energiebälle um die Ohren knallen lassen und.mehr auf die stumpfe, unkomplizierte Art bei ihren Shounen unterhalten werden wollen.
Kommentare
Die Geschichte wirkt zwar am Anfang langweilig: Kleiner Junge macht sich auf seinen Vater zu suchen und erlebt dabei Abenteuer. Aber wenn man den Anime eine zeit lang verfolgt dann merkt man sofort das er alles andere als Massenproduktion ist. Die Charakter sind sehr gut gemacht und auch der Kampf ist spannender. Anders als zum Bespiel in DB wird nicht nur stur auf den Gegner eingeprügelt sondern auch mal nachgedacht und eine Strategie verwendet. Auch die Story wird dank Abschweifungen in Nebenstories interessanter. Schnell will man nicht mehr auf hören den Anime/Manga zu sehen/lesen.
Die Story ist lebendig, verständlich und voller Windungen.
Der Zeichenstil ist sehr gelungen und gefällt mir echt gut.
Fazit: Einfach genial!
Vorallem die Hunter Prüfung ist sehr intressant gestaltet mit seinen unterschiedlichen Aufgaben.
Aber auch nach der Prüfung geht es spannend weiter, so das während der 62 Folgen nie wirklich langeweile aufkommt. Die Hauptcharaktere kommen auch alle sehr sympatisch daher, und jeder hat seine eigene Geschichte.
Fazit:
Auch wenn 62 Folgen zunächst viel erscheinen, sind diese leider viel zu schnell vorbei. Ein wirklich sehenswerter Anime mit vielen intressanten charakteren.