Anspruch: | sehr viel |
Action: | mittel |
Humor: | nichts |
Spannung: | wenig |
Erotik: | nichts |
Auch wenn er seinen Kern aus dem Leben dieses legendären Schwertkämpfers bezieht, sollte man alle Hoffnungen eine spannende Erzählung vorgesetzt bekommen zur Grabe tragen. Dieser Film ist viel mehr eine Dokumentation in animierter Form, in der Oshii seine Abhandlung und Theorien über Musashi einfließen lässt. Bei kaum einer Figur japanischen Ursprungs ist es schwieriger die Grenze zwischen historische Realität und Mythen zu ziehen wie Musashi, der Erfinder des einzigartigen Zweischwerterstils Niten Ichiryū. Somit ist Dreh- und Angelpunkt des Films Oshiis These über den mutmaßlich großen Einfluss des berittenen Kampfes auf Musashi, mit dem er versucht den Nebel um den Mythos dieses Mannes zu lichten.
Dazu springt der Film vom Schlüsselmoment zu Schlüsselmoment im Leben von Musashi. Leider hat das zur Folge, dass der Kontext dabei zwangsweise den Bach runter rinnt, sollte man davor nicht mit Musashi im Schulunterricht aufgewachsen sein oder damit näher beschäftigt haben. Hier ist die Regie leider unglücklich ausgefallen.Weiter Negativpunkte einsacken können die oftmals eingestreuten Abschweifungen, die unnötig in die Länge gezogen werden ( unter anderem die Rolle des beritten Kampfes in Europa und der Gebrauch von Armbrüsten).
Aus visueller Sicht betrachtet ist der Film selbst aus verschiedenen Animationstilen zusammengesetzt. Flashbacks aus Musashis Leben wurden, (wie aus dem Trailer erkennbar), wie von IG Production erwartet großartig animiert. Davon ist aber wirklich bedeutend weniger zu sehen wie aus dem Trailer vermutet. Beim Rest wird von Stil zu Stil gesprungen, wobei sowohl 2D, 3D als auch Live Action Material vorhanden sind. Leider wirkt das Ganze dabei etwas überhastet. Gänzlich deplaziert sind auch die versuchten Slapstickcomedy Einlagen des per CGI generierten Professors und seine Assistentin, die den Verlauf des Films kommentieren.
Bei der Soundkulisse gibt es allerdings nichts zu meckern, es passt perfekt zum feudalen Japan.
Der Film kann nur in dem Sinne dadurch Interesse wecken, dass er eine neue Sichtweise auf der Figur eröffnet und dadurch zur Diskussion einlädt. Doch ich kann mir kaum vorstellen dass viele westliche Zuschauer ohne Vorkenntnisse davon angezogen werden. Denn wie gesagt, es ist auf keinen Fall ein Kommerzfilm und auf einen kleinen Kreis zugeschnitten. Wer bereit ist sich mit dem Stoff auseinander zu setzen, den sei dieser Film nahegelegt, bei dem Rest wird er sich wohl bis auf die animierten Szenen als Zeitverschwendung herauskristallisieren.
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