Eines gleich vorweg: „Tiny Snow Fairy Sugar“ ist ein Anime der zu 100 % auf ein junges (weibliches) Publikum zugeschnitten ist und auch zu absolut keiner Zeit seine Zielgruppe aus den Augen verliert. Allein der zuckersüße Titel lässt erahnen das man es hier mit einer Serie der Marke „Knuffig & Herzallerliebst“ zu tun bekommt und in dieser Hinsicht ist dieser Anime absolut gnadenlos. Wer also schon bei anderen Kawaii-Animes wie z.B. „Bottle Fairy“ ein leichtes Sticheln in den Backenzähnen verspürte, der kann sich nach „Tiny Snow Fairy Sugar“ gleich einen Termin beim Zahnarzt geben lassen! Wen winzige, putzige Feen die Laute wie „Fuafua“, „Kirakira“ oder „Waffo“ von sich geben, nicht gleich zur Insulinspritze greifen lassen, sollte allerdings ruhig einen Blick riskieren denn dieser Anime bietet mehr als nur pure Kawaiiness. Es ist zwar nicht unbedingt viel aber unter dem ganzen Zuckerguss steckt eine ziemlich charmante Serie, die sehr viel Herzenswärme ausstrahlt und dazu in der Lage ist dem Zuschauer dieses Gewisse Gefühl von „innerer Ruhe“ zu vermitteln, durch welches man gediegen und mit einem stetigen Lächeln auf den Lippen in den Sessel sinkt und zufrieden zu seufzen anfängt. Da die Serie, wie oben bereits gesagt, seiner Zielgruppe von Anfang bis Ende treu bleibt, wird man hier bei der Suche nach einer sonderlich komplexen Story und extrem vielschichtigen Charakteren nicht fündig werden. Die Geschichte dreht sich ganz simpel um ein junges Menschenmädchen das eine kleine Jahreszeitenfee trifft und wie sie nach und nach mit ihr ein dickes, flauschiges Freundschaftsband knüpft. Dabei kommt es zu vielen Alltagssituationen die dank der kleinen geflügelten Freundin immer wieder zu etwas ganz besonderem werden, inklusive viiiiiielen, vielen „Ooooooch- und Aaaaaach-Momenten“. Nebenbei gibt es viele froherzige Comedy-Einlagen und hier und da wird auch mal ein wenig auf die Tränendrüse gedrückt. Insgesamt muss man sagen das „Tiny Snow Fairy Sugar“ in keiner Sparte sonderlich hervorsticht. Die Comedy ist nett, aber wenig spektakulär, die Dramatik bringt wohl nur die Kleinen zum Heulen und auch die Substanz geht der Serie in ihrer Vollständigkeit ziemlich ab. Gänzlich anspruchslos ist „Tiny Snow Fairy Sugar“ nicht, aber auch nur wenn man die Zielgruppe bedenkt. Als erwachsener Mensch wird man sich in dieser Hinsicht zwangsläufig unterfordert fühlen, aber dennoch gerne hinschauen sofern man gefallen am Ambiente der Serie und derer Charaktere findet. Fazit: „Tiny Snow Fairy Sugar“ ist absolutes Top-Entertainment… zumindest für die Jüngeren unter uns. Für die ältere Generation könnten der zuweilen übertriebene Cuteness-Faktor der Serie und ihre auch sonst sehr kindliche Ausstrahlung, vielleicht etwas zu viel sein. Somit wird der Anime mit großer Sicherheit nicht jedem gefallen. Wer sich allerdings nicht an großem Knuddel-Charme stört und sich gerne von warmer, gediegener Atmosphäre einlullen lässt der sollte hier ruhig mal reinschauen.
Animation
„Malerisch“ trifft es hier wohl am besten. Das kleine deutsche Dörflein, mit all seinen Ziegeldächern und gepflasterten Straßen ist dank der Liebe zum Detail die man hier an den Tag gelegt hat eine absolut schöne und stimmige Kulisse, bei der man gleich das Gefühl bekommt das man dort gerne seinen gemütlichen Lebensabend verbringen möchte. Es passt einfach alles so schön zur ruhigen, sanften Natur der Serie. Auch die warmen und bunten Farben vermitteln einem ein gewisses Gefühl von Geborgenheit und gehen somit ebenso Hand in Hand mit dem Ambiente. Es gibt eine Fülle von atmosphärisch sehr gelungenen Szenen die dadurch entstehen, sei es jetzt ein prächtiger Sonnenuntergang oder ein Teich der sich im Tageslicht spiegelt. Was das Charakterdesign angeht so gibt es hier die volle Breitseite an Niedlichkeit: Die Augen sind kullerrund und schimmern wie Billardkugeln, die Nasen ober besser gesagt Näschen sind nicht mehr als kleine Pünktchen in der Frontalansicht und manchmal werden die Figuren sogar ganz ohne gezeichnet was sie noch süßer aussehen lässt und die Köpfe sind im Vergleich zum Rest des Körpers groß. Vor allem die weiblichen Charaktere sind allesamt überniedlich und da wird auch kein Unterschied zwischen Kleinkind, Teenager und Erwachsener gemacht. Sogar Sagas Oma ist irgendwie goldig. ^^ Hach ja, wenn man die Optik von „Tiny Snow Fairy Sugar“ mit einem Wort beschreiben müsste dann wäre es definitv „OBERPUTZIG“ !
Sound
Bezüglich OP und ED, muss ich sagen das mir beide Lieder ziemlich gut gefallen haben. Die japanische Version des 70er Hits „Sugar Baby Love“ von den Rubettes, passt und klingt dank der gewohnt hohen japanischen Frauenstimme noch um einiges süßer als das Original. Das Ending „Snow Flower“ klingt ebenfalls süß verträumt und könnte auch sehr gut als liebliches Schlaflied für Kinder durchgehen. Soundtechnisch gibt es hier eine Fülle von klassischen Instrumenten zu hören. Allein jede einzelne Fee spielt ein verschiedenes Instrument. Von Flöte, Harfe und Violine bis hin zur Trompete, Cello und Tuba, ist hier eine Großzahl von Blas- und Streichinstrumenten vertreten. Nicht verwunderlich das sich auch die BGM fast komplett von dieser Seite zeigt. Vor allem das Piano kommt verstärkt zum Einsatz und sorgt für viele schöne Stücke, die träumen und entspannen lassen. Es passt nun wirklich keine bessere Musik als Klassik um die Atmosphäre der Serie zu unterstreichen. Was die Seiyuus angeht so wird einmal mehr deutlich dass die Japaner die Meister im „Cute-Acting“ sind. Die kleinen Feen klingen einfach zu putzig und besonders Sugars Stimme ist genau so süß wie der Name des Charakters. Auch was die restlichen Figuren angeht, kann man absolut keine Kritik an der Leistung der Sprecher äußern.
Story
Über die Story kann man kaum viele Worte verlieren. Das junge Fräulein Saga macht eines Tages Bekanntschaft mit der Schneefee Sugar und dank des kleinen Energiebündels wird ihr Leben ziemlich durcheinander gewirbelt. Von diesem Treffen an darf der Zuschauer dabei zugucken wie Sugar & Co in einer Episode Sagas Schule besuchen, auf dem Dorffest Spaß haben oder mit großen Augen bei einer Theateraufführung zusehen mit der Frage was die Menschen da überhaupt machen. Man sieht, es dreht sich hier alles um eher alltägliche Dinge. Im Hintergrund läuft noch ein Subplot der sich darum dreht das Sugar eine magische Pflanze zum blühen bringen muss, damit sie zu einer vollwertigen Jahreszeitenfee wird. Um das zu erreichen muss sie das sogenannte „Glitzern“ finden, jedoch hat weder sie noch ihre, sich ebenfalls in Feenausbildung befindenden, kleinen Freunde eine Ahnung was das ist und wo man es finden kann. Dieser Subplot erlangt kurz vor Schluss der Serie größere Bedeutung, bis er zum Mittelpunkt wird und schlussendlich zu einer schönen Botschaft die den kleinen Zuschauern mit auf ihren Lebensweg gegeben wird. Insgesamt verläuft die Story aber fast gänzlich ohne Höhepunkte und außer einer etwas größeren Wendung in Episode 20, bleibt sie auch ohne größere Überraschungen.
Charaktere
Den Mittelpunkt stellt in dieser Kategorie ganz klar Saga dar und sie bekommt auch ganz klar die meiste Entwicklung spendiert. Sie ist zwar das typische, stets nette und lebensfrohe Mädel von nebenan aber dennoch sehr sympathisch. Im Laufe der Serie wird aber immer klarer dass ihr ein tragisches Ereignis aus ihrer Kindheit schwer aufs Herz drückt und das sie sich an etwas klammert bei dem es ihr sehr schwer fällt es loszulassen. Mit diesem Charakter kommt der kleine Drama-Aspekt der Serie durch und dieser ist aufgrund der sympathischen Präsentation dieser Figur recht nett gelungen. Die titelgebende, kleine Schneefee ist natürlich auch ein Mittelpunkt. Wenn man mal von ihrer leicht nervigen Art absieht, so ist auch sie ein Charakter dem man irgendwie nur schwer Antipathien entgegen bringen kann. Ihre Entwicklung verläuft zwar um einiges simpler und unspektakulärer als die von Saga aber man muss auch hier mal wieder die Zielgruppe bedenken (wobei Sagas Entwicklung diesbezüglich schon kaum groß komplex ist). Das Herz der Serie ist die Beziehung dieser 2 Figuren und man bekommt neben dem trauten Miteinander auch Momente mit in denen unter ihnen gestritten wird und wie sie sich wieder mit Tränchen in den Augen versöhnen. Ja es stimmt, diese Beziehung ist nur von simplen, alltäglichen Gefühlen geprägt aber dennoch freut man sich wenn sich die beiden freuen und verspürt einen kleinen Stich in der Brust wenn sie Trübsal blasen, weil man sie einfach nicht traurig sehen will. Das reicht doch oder nicht? Den restlichen Charakteren bleibt bis auf wenige Ausnahmen nur die Rolle der Statisten. Aber auch hier gibt es viele nette Figuren die man irgendwann lieb gewinnt. Sogar das extrem klischeebehaftete, hochnäsige Prinzesschen mit der schrillen Lache das zuerst nur den Part des von Mal zu Mal immer langweiliger werdenden Running Gag-Charakters spielt, hat sich am Ende einen festen Platz in meinem Herz gesichert. Insgesamt ist der Cast weder komplex noch vermag er es den (erwachsenen) Zuschauer in großem Maße mitzureißen, aber er ist einfach liebenswert und versprüht soviel drolligen Charme wie ein Haufen neugeborener Hundewelpen.
Wert
Ich habe „Tiny Snow Fairy Sugar“ gesehen… meine Zähne schmerzen leicht, aber mein Herz ist erfüllt mir Friedseligkeit und Wohlgefühl. Mit diesem Anime bekommt man einen rundherum gelungenen Kinderspaß zu Gesicht, der dank seiner charismatischen Ausstrahlung auch dazu in der Lage ist Ältere Anime-Fans ,die keine Scheu davor haben sich auch mal „Mädchenkram“ anzugucken und auch sonst nicht an Zuckerallergie leiden, auf einen gediegenen Trip jenseits aller negativen Gefühle und Einflüsse zu schicken, bei dem es irgendwann äußerst schwer fällt das entspannte Lächeln aus dem Gesicht zu kriegen.
Animation
„Malerisch“ trifft es hier wohl am besten. Das kleine deutsche Dörflein, mit all seinen Ziegeldächern und gepflasterten Straßen ist dank der Liebe zum Detail die man hier an den Tag gelegt hat eine absolut schöne und stimmige Kulisse, bei der man gleich das Gefühl bekommt das man dort gerne seinen gemütlichen Lebensabend verbringen möchte. Es passt einfach alles so schön zur ruhigen, sanften Natur der Serie. Auch die warmen und bunten Farben vermitteln einem ein gewisses Gefühl von Geborgenheit und gehen somit ebenso Hand in Hand mit dem Ambiente. Es gibt eine Fülle von atmosphärisch sehr gelungenen Szenen die dadurch entstehen, sei es jetzt ein prächtiger Sonnenuntergang oder ein Teich der sich im Tageslicht spiegelt. Was das Charakterdesign angeht so gibt es hier die volle Breitseite an Niedlichkeit: Die Augen sind kullerrund und schimmern wie Billardkugeln, die Nasen ober besser gesagt Näschen sind nicht mehr als kleine Pünktchen in der Frontalansicht und manchmal werden die Figuren sogar ganz ohne gezeichnet was sie noch süßer aussehen lässt und die Köpfe sind im Vergleich zum Rest des Körpers groß. Vor allem die weiblichen Charaktere sind allesamt überniedlich und da wird auch kein Unterschied zwischen Kleinkind, Teenager und Erwachsener gemacht. Sogar Sagas Oma ist irgendwie goldig. ^^ Hach ja, wenn man die Optik von „Tiny Snow Fairy Sugar“ mit einem Wort beschreiben müsste dann wäre es definitv „OBERPUTZIG“ !
Sound
Bezüglich OP und ED, muss ich sagen das mir beide Lieder ziemlich gut gefallen haben. Die japanische Version des 70er Hits „Sugar Baby Love“ von den Rubettes, passt und klingt dank der gewohnt hohen japanischen Frauenstimme noch um einiges süßer als das Original. Das Ending „Snow Flower“ klingt ebenfalls süß verträumt und könnte auch sehr gut als liebliches Schlaflied für Kinder durchgehen. Soundtechnisch gibt es hier eine Fülle von klassischen Instrumenten zu hören. Allein jede einzelne Fee spielt ein verschiedenes Instrument. Von Flöte, Harfe und Violine bis hin zur Trompete, Cello und Tuba, ist hier eine Großzahl von Blas- und Streichinstrumenten vertreten. Nicht verwunderlich das sich auch die BGM fast komplett von dieser Seite zeigt. Vor allem das Piano kommt verstärkt zum Einsatz und sorgt für viele schöne Stücke, die träumen und entspannen lassen. Es passt nun wirklich keine bessere Musik als Klassik um die Atmosphäre der Serie zu unterstreichen. Was die Seiyuus angeht so wird einmal mehr deutlich dass die Japaner die Meister im „Cute-Acting“ sind. Die kleinen Feen klingen einfach zu putzig und besonders Sugars Stimme ist genau so süß wie der Name des Charakters. Auch was die restlichen Figuren angeht, kann man absolut keine Kritik an der Leistung der Sprecher äußern.
Story
Über die Story kann man kaum viele Worte verlieren. Das junge Fräulein Saga macht eines Tages Bekanntschaft mit der Schneefee Sugar und dank des kleinen Energiebündels wird ihr Leben ziemlich durcheinander gewirbelt. Von diesem Treffen an darf der Zuschauer dabei zugucken wie Sugar & Co in einer Episode Sagas Schule besuchen, auf dem Dorffest Spaß haben oder mit großen Augen bei einer Theateraufführung zusehen mit der Frage was die Menschen da überhaupt machen. Man sieht, es dreht sich hier alles um eher alltägliche Dinge. Im Hintergrund läuft noch ein Subplot der sich darum dreht das Sugar eine magische Pflanze zum blühen bringen muss, damit sie zu einer vollwertigen Jahreszeitenfee wird. Um das zu erreichen muss sie das sogenannte „Glitzern“ finden, jedoch hat weder sie noch ihre, sich ebenfalls in Feenausbildung befindenden, kleinen Freunde eine Ahnung was das ist und wo man es finden kann. Dieser Subplot erlangt kurz vor Schluss der Serie größere Bedeutung, bis er zum Mittelpunkt wird und schlussendlich zu einer schönen Botschaft die den kleinen Zuschauern mit auf ihren Lebensweg gegeben wird. Insgesamt verläuft die Story aber fast gänzlich ohne Höhepunkte und außer einer etwas größeren Wendung in Episode 20, bleibt sie auch ohne größere Überraschungen.
Charaktere
Den Mittelpunkt stellt in dieser Kategorie ganz klar Saga dar und sie bekommt auch ganz klar die meiste Entwicklung spendiert. Sie ist zwar das typische, stets nette und lebensfrohe Mädel von nebenan aber dennoch sehr sympathisch. Im Laufe der Serie wird aber immer klarer dass ihr ein tragisches Ereignis aus ihrer Kindheit schwer aufs Herz drückt und das sie sich an etwas klammert bei dem es ihr sehr schwer fällt es loszulassen. Mit diesem Charakter kommt der kleine Drama-Aspekt der Serie durch und dieser ist aufgrund der sympathischen Präsentation dieser Figur recht nett gelungen. Die titelgebende, kleine Schneefee ist natürlich auch ein Mittelpunkt. Wenn man mal von ihrer leicht nervigen Art absieht, so ist auch sie ein Charakter dem man irgendwie nur schwer Antipathien entgegen bringen kann. Ihre Entwicklung verläuft zwar um einiges simpler und unspektakulärer als die von Saga aber man muss auch hier mal wieder die Zielgruppe bedenken (wobei Sagas Entwicklung diesbezüglich schon kaum groß komplex ist). Das Herz der Serie ist die Beziehung dieser 2 Figuren und man bekommt neben dem trauten Miteinander auch Momente mit in denen unter ihnen gestritten wird und wie sie sich wieder mit Tränchen in den Augen versöhnen. Ja es stimmt, diese Beziehung ist nur von simplen, alltäglichen Gefühlen geprägt aber dennoch freut man sich wenn sich die beiden freuen und verspürt einen kleinen Stich in der Brust wenn sie Trübsal blasen, weil man sie einfach nicht traurig sehen will. Das reicht doch oder nicht? Den restlichen Charakteren bleibt bis auf wenige Ausnahmen nur die Rolle der Statisten. Aber auch hier gibt es viele nette Figuren die man irgendwann lieb gewinnt. Sogar das extrem klischeebehaftete, hochnäsige Prinzesschen mit der schrillen Lache das zuerst nur den Part des von Mal zu Mal immer langweiliger werdenden Running Gag-Charakters spielt, hat sich am Ende einen festen Platz in meinem Herz gesichert. Insgesamt ist der Cast weder komplex noch vermag er es den (erwachsenen) Zuschauer in großem Maße mitzureißen, aber er ist einfach liebenswert und versprüht soviel drolligen Charme wie ein Haufen neugeborener Hundewelpen.
Wert
Ich habe „Tiny Snow Fairy Sugar“ gesehen… meine Zähne schmerzen leicht, aber mein Herz ist erfüllt mir Friedseligkeit und Wohlgefühl. Mit diesem Anime bekommt man einen rundherum gelungenen Kinderspaß zu Gesicht, der dank seiner charismatischen Ausstrahlung auch dazu in der Lage ist Ältere Anime-Fans ,die keine Scheu davor haben sich auch mal „Mädchenkram“ anzugucken und auch sonst nicht an Zuckerallergie leiden, auf einen gediegenen Trip jenseits aller negativen Gefühle und Einflüsse zu schicken, bei dem es irgendwann äußerst schwer fällt das entspannte Lächeln aus dem Gesicht zu kriegen.
Kommentare
Dieser Ort existiert. Und er gehört wohl zu den deutschesten der deutschen Städte. Es handelt sich dabei um Rothenburg ob der Tauber. Und weil Rothenburg eine ähnlich überlaufene Japantouristensenke ist wie Rüdesheim, Heidelberg und Neuschwanstein, gibt's natürlich auch einen Anime, der dort spielt.
Nämlich eben dieser: chiccana yuki tsukai Sugar.
Auf deutsch: A Little Snow Fairy Sugar.
Das Stadtbild ist ziemlich original wiedergegeben, allerdings unter freundlicher Elimination sämtlicher Elemente, die außerhalb der historischen Stadtmauern liegen. Man will den Zuschauer ja auch nicht mit modernem Kram verstören. Als Ausgleich dafür wird die Altstadt vollgestopft mit Dingen, die dem Japaner als typisch deutsch vorkommen. Daher auch die ununterbrochene Waffelfresserei auf dem Markt. Kaffee trinken kann man natürlich auch, nur nicht gerade da, wo's im Anime gezeigt wird. Abgesehen von dem Randdetail, dass da keiner in irgendeinem Turm wohnt. Da ging wohl die japanische Phantasie von deutscher urtümlicher Romantik etwas mit den Produzenten durch. Wie übrigens auch in anderen Randerscheinungen, die in Nippon für unverzichtbar oder anderweitig selbstverständlich genommen werden, wie zum Beispiel die Tendenz zu saisonalen Taifunen. (Dabei ist das einzige in der Gegend befindliche Meer das der jetzigen fränkischen Alb, und das ist seit etlichen Jahrmillionen trockengefallen.)
Des weiteren scheinen sich nicht weit jenseits dieses phantastischen "Rothenburg" weitläufige Wüstengebiete zu befinden. Wahrscheinlich ist Oberfranken damit gemeint. Man weiß es nicht.
In dieser Show gibt es eigentlich keine Bösen. Keine Charaktere, die man hassen müsste; alles scheint der Verwirklichung Schillerscher Utopie zu dienen, wie man sie aus Beethovens neunter Sinfonie kennt (spätestens seit Evangelion):
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.
["dein" = "der Freude"]
gefolgt von
Seid umschlungen Millionen!
Diesen Kuß der ganzen Welt!
Daher wirkt die Dauer-Antagonistin Greta auch mehr wie ein comic relief, allerdings eins, das sich recht schnell abnutzt. Oberflächlich. Genauer betrachtet aber ist sie eine arme Sau. Die ihr Selbstwertgefühl durch materielle Äußerlichkeiten stützen und Freunde sich erkaufen muss. Wo sie hart an sich arbeiten muss, und doch nicht erreicht, was Saga wie von selbst zufällt. Eigentlich also eine tragische Figur. Umso erfrischender ist es zu sehen, wie sich die Geschichte für die beiden im Verlauf der Serie entwickelt.
Das ist natürlich so idealistisch wie zuckersüß. Und wo wäre der passende Ort dafür, wenn nicht in dieser Kinderserie?
Für das, was einen hier erwartet, setzt das Opening die passenden Akzente und greift dabei auf den Uralt-Song "Sugar Baby Love" von den "Rubettes" zurück (mit völlig anderem Text allerdings), der an sich ja schon gefährlich eingängig ist. Hier jedoch in einer nachgerade verboten überdrehten und überzuckerten Version, die zu akuter Ohrwurmitis führen kann.
Und auch das Ending schlägt in die gleiche Kerbe von heiterer, konfliktloser Traumwelt und wohliger, watteweicher Kuscheldecke - allerdings nicht so aufgekratzt wie im Opening, sondern milde zurückgenommen. Interessanterweise entspricht diesem Kontrast auch die bildliche Inszenierung: Sommerlandschaft im Opening, Winterlandschaft im Ending.
Und hier im Ending begegnen wir auch explizit dem historischen Ort des Geschehens, mit prominenter Einblendung einer Danksagung an das Kulturamt der Stadt Rothenburg.
Genauso stelle ich mit eigentlich einen Anime vor, der meinen Mageninhalt rebellieren lässt. Dazu noch der Opening-Song "Sugar Baby Love". Schlimmer geht's nimmer!
Und es kam, wie es kommen musste: Ich habe (fast) jede einzelne Folge genossen und selbst das Opening habe ich mir jedesmal angesehen, obwohl ich Openings sonst immer weg skippe.
A little Snow Fair Sugar ist ein recht sympatischer Coming of Age-Anime, in dem wir den Sorgen und Nöten, der Freude und Trauer, sowie Freundschaft und Rivalitäten der Protagonistinnen Saga, ihren Freunden und Freundinnen und nicht zuletzt der Feen beiwohnen dürfen.
Es ist weit mehr als ein beliebiger Kinder- oder Shoujo-Anime und erinnert bis auf einige Filler-Episoden an die Qualitäten von Kiki's kleiner Lieferservice. Nur halt ohne Hexe und dafür mit Wetterfeen...
Bewertung für diese Zuckersüße Unterhaltung: 9 ofenfrische "Waffos"