AsaneRedakteur
#1Im schlammigen Morast verbotener Triebe schlummert so einiges, was das Licht des Tages scheut. Überhaupt werden die Abgründe der menschlichen Psyche immer wieder unterschätzt; und wer vorschnell urteilt, sollte sich im klaren darüber sein, daß auch im stockdusteren Keller des eigenen Unterbewusstseins so einige Leichen verscharrt liegen. Tief, aber vielleicht nicht tief genug.
Natürlich ist mittlerweile – behaupte ich mal frech – Anime als Kunstform anerkannt. Aber rein aus Liebe zur Menschheit oder rein für die höheren Weihen der Kunst ist kaum je ein Anime produziert worden. Das Zeug soll sich ja irgendwie rentieren, und so braucht es also Kundschaft, die dafür Geld ausgibt. Welche Sorte Kundschaft nun dieser Anime hier anpeilt, dürfte ziemlich klar auf der Hand liegen.
Hentai dieses Schlages haben ja oft die Eigenheit, daß der Titel mit blumigen Wortgirlanden das Unsägliche des Inhalts und vielleicht auch das schlechte Gewissen des Zuschauers, wenn er sich als Zielpublikum ertappt fühlt, zu kaschieren und verniedlichend zu rechtfertigen versucht. »Bishoujo Comic Lolicon Angel: Mitsu no Aji« lautet der volle Titel, und nur der Bestandteil "Lolicon" verrät, worum es hier wirklich geht. Alles andere ist schmückendes Beiwerk.
Schluss jetzt mit der Schwafelei. Mehr zum Technischen:
Was das minderjährige Personal angeht, ist es nicht ganz so einfach, da kurz mal mit einer definitiven Altersangabe ums Eck zu kommen. Daß niemand da Schamhaare hat, muss ja erstmal nichts bedeuten. Die Seiyuu tragen auch wenig zur Klärung bei, zumindest die weiblichen, denn die klingen alle um Jahre älter. Und das Charakterdesign ist, wie überhaupt der gesamte Anime, so dermaßen katastrophal geraten, daß auch dies keine Rückschlüsse zulässt. Verhalten und Sprechweise ist bei solchen Werken sowieso immer stark retardiert, und gerade die Mädels verhalten sich da gerne mal wie eben frisch eingeschult. Lediglich ein paar kurze Szenen wie diese hier legen den Schluss nahe, es könnte sich um etwas ältere Grundschüler handeln, also so etwa 11 oder 12 Jahre alt. Auch wenn ihre sexuellen Aktivitäten vermuten lassen sollen, daß es für sie nichts Normaleres gibt, als es den lieben langen Tag miteinander zu treiben.
Wie sich das so gehört, ist auch hier die Handlung nichts weiter als bloßer Rahmen und Anlass für verschiedene Sexszenen. Eine Schülerin vermisst nach dem Sportunterricht ihren Geldbeutel, und gemeinsam mit ihren Freundinnen beschließen die drei nun, der Sache auf den Grund zu gehen und den potentiellen (und potenten, harr-harr) Tätern auf den Zahn zu fühlen. Aber erst, nachdem sie als Einleitung und zum Warmwerden für den Zuschauer eine kleine übergriffige Duschszene unter Mädchen ("Was haben wir denn da?") inszeniert haben.
Aus der Riege der Tatverdächtigen werden für diese kurze OVA drei ausgewählt: Lehrer, Lustgreis, Klassenkamerad.
Diese ungeheuren Anschuldigungen, mit denen diese Personen konfrontiert werden, bleiben natürlich nicht ohne Folgen. So kommt es zu ausgesucht sadistischen Bestrafungsspielchen im Chemielabor der Schule, die der Lehrer, unterstützt von seiner maliziös gickernden Assistentin, höchstpersönlich in die Wege leitet; anschließend erfolgt eine prickelnde sexuelle Exploration mit einem Schüler aus der gleichen Klasse, und das am helllichten Tag auf dem Spielplatz, wo es für beide das erste Mal ist, angeblich; und zum Beschluss tritt auch noch ein psychisch gestörter Vater (oder Opa?) auf den Plan, der den Verlust seiner Tochter nicht verkraftet hat, an der er sich immer so schön vergehen konnte.
Am Ende jedoch löst sich der Fall auf höchst unspektakuläre Weise, und des Rätsels Lösung ist so trivial wie langweilig. Ende gut, alles gut.
Zur künstlerischen Qualität lässt sich gar nicht viel mehr sagen als das oben erwähnte "katastrophal", denn als Quelle gibt es wohl nur ein Video-Tape, das über die Jahre nicht eben besser geworden ist und Bildfehler aller Art aufweist. Das Artwork ist eine Klasse für sich und mit "unterste Schublade" nur sehr unzureichend beschrieben. Schaut euch halt die Screenshots an.
Was Regie und Dramaturgie angeht, bleibt man diesem Level treu: Alles wirkt doch sehr unbeholfen und schlecht geschnitten, – aber dafür natürlich auch frei von dieser ritualisierten Klischeehaftigkeit der Hentai späterer Jahre, was vielleicht ein wenig entschädigt. Und insgesamt sind, bei aller künstlerischer Beschränktheit, die Seiyuu in ihrem Gestöhne etwas authentischer, als man es gemeinhin gewohnt ist. Die einzelnen Szenen, aber auch die drei Abschnitte der Story, wirken wie schlecht zusammengetackert und man kämpft ständig gegen diese Diskrepanz zwischen dem Benehmen der Charaktere und dem stimmlichen Ausdruck.
Andererseits: die Regie gibt sich erstaunlich unterschrocken und zeigt unzensiert, was es da so zu zeigen gibt. Für das Zielpublikum sicher ein delikates Festmahl, für den Rest der Menschheit der Vorhof der Hölle. Im übrigen ist auch die Musik, bis auf sehr wenige Momente, angemessen abscheulich.
Ein Fazit erübrigt sich eigentlich. Die ganze Schose ist offenbar ziemlich billig zusammengeschustert und gibt sich auch keinerlei Mühe, das zu verbergen – im Vertrauen darauf, auf was es hier wirklich ankommt. Für einige Szenen braucht es schon ein gefestigtes Gemüt und einen stabilen Magen, dafür wird man mit allerhand skurrilen Einlagen beglückt wie z.B. dem erigierten Glied des Lustgreises, das hier aus völlig unerfindlichen Gründen plötzlich knallrosa zu leuchten beginnt. All das "bizarr" zu nennen, wäre sträflich untertrieben.
Natürlich ist mittlerweile – behaupte ich mal frech – Anime als Kunstform anerkannt. Aber rein aus Liebe zur Menschheit oder rein für die höheren Weihen der Kunst ist kaum je ein Anime produziert worden. Das Zeug soll sich ja irgendwie rentieren, und so braucht es also Kundschaft, die dafür Geld ausgibt. Welche Sorte Kundschaft nun dieser Anime hier anpeilt, dürfte ziemlich klar auf der Hand liegen.
Hentai dieses Schlages haben ja oft die Eigenheit, daß der Titel mit blumigen Wortgirlanden das Unsägliche des Inhalts und vielleicht auch das schlechte Gewissen des Zuschauers, wenn er sich als Zielpublikum ertappt fühlt, zu kaschieren und verniedlichend zu rechtfertigen versucht. »Bishoujo Comic Lolicon Angel: Mitsu no Aji« lautet der volle Titel, und nur der Bestandteil "Lolicon" verrät, worum es hier wirklich geht. Alles andere ist schmückendes Beiwerk.
Schluss jetzt mit der Schwafelei. Mehr zum Technischen:
Was das minderjährige Personal angeht, ist es nicht ganz so einfach, da kurz mal mit einer definitiven Altersangabe ums Eck zu kommen. Daß niemand da Schamhaare hat, muss ja erstmal nichts bedeuten. Die Seiyuu tragen auch wenig zur Klärung bei, zumindest die weiblichen, denn die klingen alle um Jahre älter. Und das Charakterdesign ist, wie überhaupt der gesamte Anime, so dermaßen katastrophal geraten, daß auch dies keine Rückschlüsse zulässt. Verhalten und Sprechweise ist bei solchen Werken sowieso immer stark retardiert, und gerade die Mädels verhalten sich da gerne mal wie eben frisch eingeschult. Lediglich ein paar kurze Szenen wie diese hier legen den Schluss nahe, es könnte sich um etwas ältere Grundschüler handeln, also so etwa 11 oder 12 Jahre alt. Auch wenn ihre sexuellen Aktivitäten vermuten lassen sollen, daß es für sie nichts Normaleres gibt, als es den lieben langen Tag miteinander zu treiben.
Wie sich das so gehört, ist auch hier die Handlung nichts weiter als bloßer Rahmen und Anlass für verschiedene Sexszenen. Eine Schülerin vermisst nach dem Sportunterricht ihren Geldbeutel, und gemeinsam mit ihren Freundinnen beschließen die drei nun, der Sache auf den Grund zu gehen und den potentiellen (und potenten, harr-harr) Tätern auf den Zahn zu fühlen. Aber erst, nachdem sie als Einleitung und zum Warmwerden für den Zuschauer eine kleine übergriffige Duschszene unter Mädchen ("Was haben wir denn da?") inszeniert haben.
Aus der Riege der Tatverdächtigen werden für diese kurze OVA drei ausgewählt: Lehrer, Lustgreis, Klassenkamerad.
Diese ungeheuren Anschuldigungen, mit denen diese Personen konfrontiert werden, bleiben natürlich nicht ohne Folgen. So kommt es zu ausgesucht sadistischen Bestrafungsspielchen im Chemielabor der Schule, die der Lehrer, unterstützt von seiner maliziös gickernden Assistentin, höchstpersönlich in die Wege leitet; anschließend erfolgt eine prickelnde sexuelle Exploration mit einem Schüler aus der gleichen Klasse, und das am helllichten Tag auf dem Spielplatz, wo es für beide das erste Mal ist, angeblich; und zum Beschluss tritt auch noch ein psychisch gestörter Vater (oder Opa?) auf den Plan, der den Verlust seiner Tochter nicht verkraftet hat, an der er sich immer so schön vergehen konnte.
Am Ende jedoch löst sich der Fall auf höchst unspektakuläre Weise, und des Rätsels Lösung ist so trivial wie langweilig. Ende gut, alles gut.
Zur künstlerischen Qualität lässt sich gar nicht viel mehr sagen als das oben erwähnte "katastrophal", denn als Quelle gibt es wohl nur ein Video-Tape, das über die Jahre nicht eben besser geworden ist und Bildfehler aller Art aufweist. Das Artwork ist eine Klasse für sich und mit "unterste Schublade" nur sehr unzureichend beschrieben. Schaut euch halt die Screenshots an.
Was Regie und Dramaturgie angeht, bleibt man diesem Level treu: Alles wirkt doch sehr unbeholfen und schlecht geschnitten, – aber dafür natürlich auch frei von dieser ritualisierten Klischeehaftigkeit der Hentai späterer Jahre, was vielleicht ein wenig entschädigt. Und insgesamt sind, bei aller künstlerischer Beschränktheit, die Seiyuu in ihrem Gestöhne etwas authentischer, als man es gemeinhin gewohnt ist. Die einzelnen Szenen, aber auch die drei Abschnitte der Story, wirken wie schlecht zusammengetackert und man kämpft ständig gegen diese Diskrepanz zwischen dem Benehmen der Charaktere und dem stimmlichen Ausdruck.
Andererseits: die Regie gibt sich erstaunlich unterschrocken und zeigt unzensiert, was es da so zu zeigen gibt. Für das Zielpublikum sicher ein delikates Festmahl, für den Rest der Menschheit der Vorhof der Hölle. Im übrigen ist auch die Musik, bis auf sehr wenige Momente, angemessen abscheulich.
Ein Fazit erübrigt sich eigentlich. Die ganze Schose ist offenbar ziemlich billig zusammengeschustert und gibt sich auch keinerlei Mühe, das zu verbergen – im Vertrauen darauf, auf was es hier wirklich ankommt. Für einige Szenen braucht es schon ein gefestigtes Gemüt und einen stabilen Magen, dafür wird man mit allerhand skurrilen Einlagen beglückt wie z.B. dem erigierten Glied des Lustgreises, das hier aus völlig unerfindlichen Gründen plötzlich knallrosa zu leuchten beginnt. All das "bizarr" zu nennen, wäre sträflich untertrieben.
Beitrag wurde zuletzt am 10.12.2021 23:49 geändert.
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