Stairs (2001)

"Wenn Gefühle auseinander gehen."

Langsam fange ich an, nach einigen Empfehlungen, mich durch ein paar Hentais zu wühlen. Durch Zufall (beim Screens machen) stieß ich auf Stairs, der mich neugierig gemacht hat.
Die unheimlich schlechten Bewertungen schreckten mich ab,aber als ich sah, dass Stairs eine reine verzwickte Liebesgeschichte ist, schrumpften meine Zweifel langsam.
Und so ist es auch : Stairs ist bei weitem nicht so schlecht wie er hier bei aS gemacht wird.
Es geht um eine hoffnungslose Liebe die einseitig ist und der Frust der daraus entsteht. Es gibt viel Herzschmerz, ein kleines bisschen an überzeugenden Gefühlen und auch einen gewissen Grad an Leidenschaft. Mit Ausnahme von dem kurzen „Ding“ in der Mitte gibt es hier erst am Ende richtige Hentai Szenen. Allerdings fand ich die Szenen eigentlich recht romantisch, wenn auch zum Teil albern („Was schon fertig?" "Nein bitte nochmal!").
Im Mittelpunkt stehen Une und Makoto. Makoto liebt Une, traut sich aber nichts zu sagen. Es kommt wie es kommt, Makoto sieht Une mit einem Typen und die Welt scheint für ihn zerbrochen. Bis er einem Mädchen aus seiner Klasse näher kommt.

Die Animationen sind leider Gottes hässlich wie die Nacht. Hier hätte man sich wahrlich mehr Mühe geben sollen. Stairs mit dem Design von Suika hätte was ganz großes werden können. Auch der Charakterdesign ist nicht sonderlich herausragend. Une sieht viel zu alt aus für die Highschool aus, genauso wie ihr „Macker“. Makoto hingegen wirkt etwas zu kindlich, genau wie seine „Olle“ (habe leider die Namen vergessen).

Begleitet wird Stairs mit schöner BGM die sehr solide klingt. Das Ending ist auch ganz nett. Zwar kein Lied, dass ich mir jetzt immer wieder anhören würde, aber es ist trotzdem noch als gut zu bezeichnen.

Ich kann Stairs eigentlich jedem Romance Fan empfehlen, die mal geschätzte 30 Minuten abschalten wollen. Ein Meisterwerk ist Stairs nie im Leben und er wirkt auch zum Teil belanglos. Dennoch sollte man den Anime (oder Hentai) wenigstens eine Chance geben.

Fazit : Besser als sein Ruf ist. Ganz netter Hentai, den man aber schnell wieder vergessen haben könnte.
Stairs bekommt 6 von 10 sexuelle Annäherungen am Arbeitsplatz.

6/10

Hier liegt mal wieder ein Fall vor, wo das Cover eigentlich gar nix mit dem Inhalt zu tun hat. Weder in dieser entsetzlich orange-braun-roten Farbgestaltung, noch im Motiv (die zwei rolligen Mädels), noch bezüglich des Titels und des abgedruckten Mottos (etwa: "wenn es Makoto freut, dann werde ich …")

Die Ausgangssituation ist jedenfalls vielversprechend und der Cast übersichtlich. Da hätten wir Makoto, den verdrucksten Helden der Geschichte; Une, seine Kindheitsfreundin mit den schönen langen schwarzen Haaren; Eri, deren beste Freundin mit den gebundenen Zöpfen; sowie Takashi, der aktuelle Stecher von Une.

Daraus wird folgende Situation gebastelt: Makoto ist heimlich in Une verknallt, Takashi will mit ihr durchbrennen, weil er es satt hat, sich von seiner Mutter ein Medizinstudium vorschreiben zu lassen, und beste Freundin Eri ist ihrerseits in Makoto verknallt. Anfangs heimlich, später nicht mehr so. Da wird dann gefickt, als hätten sie ein halbes Leben aufzuholen.

Im Mittelpunkt der Tragödie steht ein Weiterbildungsseminar, das die Kandidaten durch die Aufnahmeprüfungen zur Uni befördern soll. Und die eben erwähnte Stärke des Anime liegt darin, daß er sich dieser Gemengenlage hauptsächlich psychologisch nähert. Und das setzt er auch ganz geschickt in Szene, bindet chiffreartige Darstellungen ein, gibt den Personen und ihren Problemen Raum und Zeit in dieser schwierigen Phase der Entscheidungen und Selbstfindungen zwischen Oberschule und dem weiteren Lebensweg und unterfüttert das mit unauffälliger und doch ansprechender meditativer Musik. Das ist soweit ganz überzeugend. Vor allem hinsichtlich des Themas Einsamkeit, das viele Animes aus dieser Zeit in den Mittelpunkt stellen.

Es scheitert dann aber im Detail. Nicht nur sind die Animationen hässlich wie die Nacht, das Charakterdesign selber ist eher unattraktiv, zumindest auf männlicher Seite, und die Seiyuu wirken, als hätte man es mit Kandidaten zu tun, die das Auswahlverfahren für richtige Anime nicht geschafft haben.
Das setzt sich fort in schlampigen Animationen, die Lippenbewegungen sind öfter mal textlos, und der Versuch, Animation zu gestalten, endet in eckigen, unharmonischen Bewegungsabläufen, die selbst für das Entstehungsjahr ungewohnt holprig daherkommen. Selbstgebasteltes Daumenkino sieht da besser aus.

Der Hentai nimmt sich Zeit für seine Geschichte und das Atmosphärische, kontert dann aber immer wieder geschickt mit absoluten Standardphrasen wie "gaman dekinai" (ich kann mich nicht mehr zurückhalten) und Standardreaktionen (vor Problemen wegrennen).

Stellenweise hat man's auch mit Humor versucht, aber der geht irgendwie den Bach runter. Zum Ausgleich gibt's ein paar Szenen, wo man ins Grübeln gerät, zum Beispiel wenn die gute Une am Tag danach feststellt, daß sie schwanger geworden ist.
Aber bitte!: – man geht auch nicht her und verlangt drei Stöße vor dem Orgasmus, daß er nicht in ihr kommen soll! Sowas handelt man im Vorfeld aus, auch wenn alles vor Geilheit überströmt. Makoto dagegen darf sich mit Eri trösten (deren Zöpfe nun plötzlich schwarz sind), findet aber nicht auf Anhieb den rechten Weg, woraufhin er sich von dem leicht genervten Mädchen führen lassen muss. Einerseits kommt das natürlich davon, wenn man nur das Foto der Angebeteten als Wichsvorlage benutzt und nicht ordentlich Pornos "zur Weiterbildung" geschaut hat (wie Shin'ichi in Nana); andererseits muss man als Zuschauer sich wundern, denn kurz zuvor hat er noch von hinten in ihren Weichteilen herumgestochert, und so sollte also klar gewesen sein, wohin das Glück den Weg weist.

Es sind also mal wieder die Hentai-typischen Restriktionen, die die Freude an der kleinen OVA deutlich eintrüben. Das Timing ist mal wieder grauenhaft, die Charaktere gewohnt hölzern und die Dialoge vermutlich aus einem Übungsseminar für angehende Texter.

Abhängig von dessen Imaginationsbereitschaft hat gegen Ende der Vorstellung nicht nur der Zuschauer alle Hände voll zu tun, sondern ganz sicherlich auch der Geräuschemacher.