Manchmal lohnt es sich eben doch in relativ unbekannte Animes reinzuschauen. Ayakashi (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Action-Serie) erzählt traditionelle japanische Horrorgeschichten und balanciert dabei geschickt zwischen historischem Flair und moderner Unterhaltung. Die aktuelle Bewertung von 7,6 ist ein Witz und liegt wohl an einem Missverständnis des Begriffes "Horror"...
Inhalt: Die 11 Episoden verteilen sich auf drei Erzählungen, in denen es gemessen an der geringen Spieldauer um recht komplexe Handlungsstränge geht, die immer mal wieder unerwartete Wendungen bereithalten. Kurz gesagt geht es um einen Mann, der von seiner ermordeten Frau heimgesucht wird, einen Falkner, der den Vogel seines Herrn aus einem Geisterschloss wiederholen muss, und um eine Hochzeitsgesellschaft, die von einem Dämon bedroht wird. Den drei Geschichten gemeinsam ist dabei ein tragisches Schlüsselereignis, das entweder einen Rachefeldzug provoziert oder im Falle der zweiten Erzählung das Symbol für ein unlösbares Dilemma darstellt.
Bewertung: Ayakashi bewegt sich in allen Kategorien deutlich über dem Durchschnitt: Animation und Sound sind hervorragend, die Synchronisation passt perfekt zum Setting und obwohl man es inhaltlich mit den klassischen Themen des Genres zu tun hat die man so oder ähnlich schon oft gesehen hat, bleiben die Erzählungen durchweg spannend. Dabei darf man nicht vergessen, dass man es hier nicht nur inhaltlich sondern auch stilistisch mit klassischem Horror zu tun hat – wer also irgendwas wie Silent Hill erwartet oder nur auf Schockeffekte aus ist wird enttäuscht werden. Ayakashi ähnelt von der Atmosphäre her eher Erzählungen von Edgar Allen Poe oder ähnlichen Sachen aus dem 19. Jahrhundert. Alles andere wäre hier auch völlig unpassend. Im Animeuniversum fallen mir als Referenz nur Mushishi und Kousetsu Hyaku Monogatari ein, wobei die Horrorelemente bei ersterem aber viel geringer sind und letzterer nicht das Niveau von Ayakashi erreicht.
Besonders faszinierend an den japanischen Schauergeschichten ist die Art des Bösen, das nicht irgendeine bescheuerte imaginäre Spezies ist (Zombies, Vampire, Aliens...), deren natürlicher Tötungstieb die ansonsten nicht vorhandene Logik der Handlungen kompensieren muss. Vielmehr handelt es sich schlicht um etwas Fremdartiges ohne grundlegend böse Absicht oder aber es hat seinen Ursprung im Menschen selbst und wendet sich in Form eines Dämons gegen diesen. Anders als in den meisten westlichen Horrorgeschichten fiebert man deshalb eher mit den Dämonen mit als mit ihren Opfern, auch wenn man sich eigentlich vor ihnen fürchtet. Ein bisschen kann man das vielleicht mit dem Film über Stokers Dracula vergleichen, wo dieser im Grunde genommen eine tragische Figur ist und dessen Scheitern man nicht nur mit Erleichterung sondern auch mit Wehmut sieht.
Ähnlich wie Dracula hat die zweite Erzählung in Ayakashi außerdem einen ziemlich hohen Romance-Gehalt der ebenfalls klassisch fernöstlich gestaltet ist. Wem z.B. die Lovestory in der OVA Rurouni Kenshin gefallen hat sollte daher hier mal einen Blick riskieren.
Zwei kleine Minuspunkte gehen an das völlig unpassende Hip-Hop-Opening (was hat die Macher da nur geritten?) und ein paar Comedy-Elemente vor allem in der dritten Erzählung, die man ebenfalls besser hätte weglassen sollen.
Fazit: Ayakashi ist ruhige Grusel-Unterhaltung vom feinsten, inklusive der ein oder anderen tragischen (Liebes-)Geschichte. Für Fans von Mushishi und der Rurouni Kenshin OVA sind die 11 Episoden definitiv einen Versuch wert. Wer allerdings Horror mit Kettensägenmassakern verwechselt und umherfliegende Leichenteile braucht um unterhalten zu werden, wird hier sicher nicht auf seine Kosten kommen.
[rewatch-Faktor: mittel-hoch]
Inhalt: Die 11 Episoden verteilen sich auf drei Erzählungen, in denen es gemessen an der geringen Spieldauer um recht komplexe Handlungsstränge geht, die immer mal wieder unerwartete Wendungen bereithalten. Kurz gesagt geht es um einen Mann, der von seiner ermordeten Frau heimgesucht wird, einen Falkner, der den Vogel seines Herrn aus einem Geisterschloss wiederholen muss, und um eine Hochzeitsgesellschaft, die von einem Dämon bedroht wird. Den drei Geschichten gemeinsam ist dabei ein tragisches Schlüsselereignis, das entweder einen Rachefeldzug provoziert oder im Falle der zweiten Erzählung das Symbol für ein unlösbares Dilemma darstellt.
Bewertung: Ayakashi bewegt sich in allen Kategorien deutlich über dem Durchschnitt: Animation und Sound sind hervorragend, die Synchronisation passt perfekt zum Setting und obwohl man es inhaltlich mit den klassischen Themen des Genres zu tun hat die man so oder ähnlich schon oft gesehen hat, bleiben die Erzählungen durchweg spannend. Dabei darf man nicht vergessen, dass man es hier nicht nur inhaltlich sondern auch stilistisch mit klassischem Horror zu tun hat – wer also irgendwas wie Silent Hill erwartet oder nur auf Schockeffekte aus ist wird enttäuscht werden. Ayakashi ähnelt von der Atmosphäre her eher Erzählungen von Edgar Allen Poe oder ähnlichen Sachen aus dem 19. Jahrhundert. Alles andere wäre hier auch völlig unpassend. Im Animeuniversum fallen mir als Referenz nur Mushishi und Kousetsu Hyaku Monogatari ein, wobei die Horrorelemente bei ersterem aber viel geringer sind und letzterer nicht das Niveau von Ayakashi erreicht.
Besonders faszinierend an den japanischen Schauergeschichten ist die Art des Bösen, das nicht irgendeine bescheuerte imaginäre Spezies ist (Zombies, Vampire, Aliens...), deren natürlicher Tötungstieb die ansonsten nicht vorhandene Logik der Handlungen kompensieren muss. Vielmehr handelt es sich schlicht um etwas Fremdartiges ohne grundlegend böse Absicht oder aber es hat seinen Ursprung im Menschen selbst und wendet sich in Form eines Dämons gegen diesen. Anders als in den meisten westlichen Horrorgeschichten fiebert man deshalb eher mit den Dämonen mit als mit ihren Opfern, auch wenn man sich eigentlich vor ihnen fürchtet. Ein bisschen kann man das vielleicht mit dem Film über Stokers Dracula vergleichen, wo dieser im Grunde genommen eine tragische Figur ist und dessen Scheitern man nicht nur mit Erleichterung sondern auch mit Wehmut sieht.
Ähnlich wie Dracula hat die zweite Erzählung in Ayakashi außerdem einen ziemlich hohen Romance-Gehalt der ebenfalls klassisch fernöstlich gestaltet ist. Wem z.B. die Lovestory in der OVA Rurouni Kenshin gefallen hat sollte daher hier mal einen Blick riskieren.
Zwei kleine Minuspunkte gehen an das völlig unpassende Hip-Hop-Opening (was hat die Macher da nur geritten?) und ein paar Comedy-Elemente vor allem in der dritten Erzählung, die man ebenfalls besser hätte weglassen sollen.
Fazit: Ayakashi ist ruhige Grusel-Unterhaltung vom feinsten, inklusive der ein oder anderen tragischen (Liebes-)Geschichte. Für Fans von Mushishi und der Rurouni Kenshin OVA sind die 11 Episoden definitiv einen Versuch wert. Wer allerdings Horror mit Kettensägenmassakern verwechselt und umherfliegende Leichenteile braucht um unterhalten zu werden, wird hier sicher nicht auf seine Kosten kommen.
[rewatch-Faktor: mittel-hoch]
Kommentare
Story: Als die dritte Geschichte mochte ich ja sehr,sie war eine abwechslung zu dem Anime (Relation) und tiefdründig. Ich fand mehr traurig,als Horror,aber naja. Zur Story kann ich nicht viel sagen,aber diese hat mir auf jedenfall sehr gefallen,fast die beste sogar ^^
Still bzw. Animation: Ich muss schon zugeben,das es ein sehr seltsamer Still ist und dieser nicht jedem gefallen wird,aber mich hat es positiv überrascht. Mal keine "vermoeten" Gesichter,gelächter,viel zu ernst genommene Charaktere oder 0-8-15-Sachen. Diese drei Folgen und die relation waren wirklich eine große Perle im mehr. Sowas findet man nicht oft. Wenn man denkt,man hat schon alles gesehen,kommt tatsächlich irgendwann wieder was neues. Die Animation war vielleicht nicht die neueste,aber aufjedenfall gut.
Charaktere: Es gab so einige Gesichter,jeder hatte seinen Charakter und sein ausssehen,das war auch gut so. Auch wenn ich schon etwas zu bemängeln hatte,das Gesicht des schwarzen Mädchens nicht nur einmal gesehen zu haben *hust*. Trotzdem ist jedes Gesicht einzigartig,sag ich mal übertrieben und vergisst man auch nicht so schnell. Vorallem .. den hübschen Apotheker vergisst man nicht .. hihi .. aber naja ^^
Insgesamt: Die ersten zwei Geschichten,wird ich nie empfehlen,aber die dritte würde ich jedem empfehlen denn diese sind jede Minute lang mit Unterhaltung und mal was ganz anderes. ^^
Drama und Grauen erwartet den Zuschauer.
Allerdings muss man sich wohl an den erst seltsam anmutenden Stil von "Bakeneko" gewöhnen bevor man sich auf das Geschehen konzentrieren kann.
Musik: Ich persönlich finde bei gruseligen Filmen spielt musikalische Qualität eher eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger ist das sie passt. Hier allerdings finde ich die Musik nicht nur ansprechend sondern auch passend.
Die Sammlung ist zu groß um ohne Kilometerlange Erzählungen alles so aufzuführen, wie es die Serie verdient hätte.
Doch nicht nur die psychologischen Hintergründe machen "Bake Neko" empfehlenswert, denn auch die Optik ist brilliant, um es vorsichtig auszudrücken. Die Charaktere und Hintergründe sollen wohl an alte japanische Zeichnungen erinnern, und über das Bild ist eine Textur gelegt, die wie zerknittertes Papier oder Pergament wirkt. Wer Gankutsuou gesehen hat, kann sich vielleicht vorstellen, wie das aussieht.
"Bake Neko" kann ich jedem ans Herz legen, der bereit ist, sich auf etwas eher Experimentelles einzulassen, auch wenn es dem Zuschauer nicht so viel abverlangt wie Cat Soup oder Texhnolyze.
Und für alle, denen es gefallen hat, gibt es noch die Fortsetzung "Mononoke" - nicht zu verwechseln mit Prinzessin Mononoke :)