Das Bildnis der Petit Cossette (2004)

Cossette no Shouzou / コゼットの肖像

Informationen

  • Anime: Das Bildnis der Petit Cossette
    • Japanisch Cossette no Shouzou
      Cossette no Shōzō
      コゼットの肖像
      Typ: OVA, 3 (~)
      Status: Abgeschlossen
      Veröffentlicht: 11.04.2004 ‑ 22.12.2004
      Studio: Daume
      Adaptiert von: Originalwerk
      Webseite: cossette.jp
    • Englisch Le Portrait de Petite Cossette
      Status: Abgeschlossen
      Veröffentlicht: 13.09.2005
    • Deutsch Das Bildnis der Petit Cossette
      Status: Abgeschlossen
      Veröffentlicht: 21.10.2005 ‑ 05.12.2005
      Publisher: Tokyopop GmbH

Beschreibung

Der junge Kunststudent Eiri Kurahashi wird eines Tages wie aus heiterem Himmel von merkwürdigen Visionen heimgesucht. Eigentlich ist er ein ganz normaler Student, der sich im Antiquitätengeschäft seines Onkels ein bisschen Geld dazuverdient. Jedoch entdeckt er plötzlich während seiner Arbeit ein antikes Glas, das ihn irgendwie in seinen Bann zieht – immer, wenn er es berührt, bekommt Eiri seltsame Visionen von einem kleinen hübschen Mädchen …

Das blonde Mädchen aus dem Glas heißt Cossette und wartet schon seit mehr als 250 Jahren darauf, dass endlich jemand sie sieht und erlöst. Vor langer Zeit wurde sie ermordet und ist seither in diesem Glas gefangen. Geschickt verführt Cossette Eiri, um sich von diesem Fluch zu befreien und ihre Seele aus dieser Welt zu erlösen.

So gerät Eiri in eine mysteriöse Geschichte, aus der es kein Zurück mehr für ihn gibt …
Blurb:
"Who loves me so much that he would forsake his own dear life... Is it you?" Eiri, a talented art student, works part-time in an antique shop in a quiet part of town. One afternoon, he uncovers a delicate Venetian glass holding a startling secret within. When Eiri peers into the glass, he can see a young blond girl, her life playing out like a movie solely for him to see. Curious, he stares into the glass, hoping to learn more about the enchanting girl inside. This is Cossette, a mysterious beauty haunting the glass, waiting 250 years for someone to finally see her, and set her free. Eiri is soon obsessed with Cossette, determined to do anything he can to help her. Will Eiri see past all the illusions and discover the tragic truth about Cossette, or will he be consumed by anguish and obsession?
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Rezensionen

Avatar: Valnes#1
Anspruch:viel
Action:wenig
Humor:nichts
Spannung:viel
Erotik:nichts
Unter meiner neusten Ausbeute an Anime DvDs befand sich auch diese kleine unscheinbare Geschichte, die ich eher spontan, in meinem Kaufeswahn, miteingepackt habe, nun bereut habe ich es in keinem Fall.


Das Bildnis der Petit Cossette erzählt die Geschichte von Eiri, der in einem Antiquitätengeschäft arbeitet und dabei auf ein sonderbares Glas stößt. Durch dieses Glas sieht er die hübsche Cossette und verliebt sich Hals über Kopf in diese surreale Schönheit. Er ahnt noch nicht was für schreckliche Visionen ihn ereilen werden, doch würde er alles für seine Liebe tun...

Als ich die ersten paar Minuten der OVA gesehen habe, plagte mich der Gedanke das alles irgendwoher schon zu kennen. Und tatsächlich sind gewissen Parallelen zu E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann“, einem bedeutenden Werk der Schauerromantik von 1817, nicht von der Hand zu weisen. Dort verliebt sich der Protagonist Nathanael in eine Holzpuppe, nachdem er diese durch ein Perspektiv betrachtet, weswegen sie ihm lebendig erscheint, er steigert sich weiter in seinen Wahnsinn hinein und fällt diesem letzten Endes auch zum Opfer. Eine ganz ähnliche Entwicklung macht Eiri in diesem Anime auch mit, zunächst ist er bloß von diesem Übernatürlichen, das ihm die schöne Cossette vorgaukelt, fasziniert doch wird seine Beziehung zu ihr immer intensiver, bis er nicht mehr von ihr lassen kann und völlig in seinen surrealen Traumwelten versinkt. Der Anime legt gerade auf diese Visionen immensen Wert, sie füllen schon bald den Löwenanteil der Zeit aus und haben auch einen entsprechend hohen Stellenwert. Ebenso abstrakt wie faszinierend wurden sie in Szene gesetzt, man muss nicht jedes Detail verstehen was hier gezeigt wird, vielmehr reicht es sich von der erzeugten Atmosphäre verschlingen zu lassen und sich einfach den schaurig schönen Bildern hinzugeben. Die Story ist erfrischend anders, auch wenn sie durch die langen Visionen teilweise etwas auf der Stelle tritt, überzeugt sie trotzdem aufgrund ihrer durchweg stimmigen Inszenierung. Ich empfehle allerdings die Beschreibung auf den Rückcovern der DvDs nicht zu lesen, sie verraten schon nahezu den gesamten Inhalt der drei Folgen und strotzen nur so vor Spoilern, die mir zumindest ziemlich den Spaß verdorben haben.

Größter Schwachpunkt von Petit Cossette sind sicherlich die Charaktere, die so gut wie keine Wandlungen mitmachen, ihre Motive sind schon sehr früh sehr klar und somit als eher oberflächlich anzusehen. Ein weiteres Manko ist, dass anfangs zu stark auf völlig unwichtige Nebencharaktere eingegangen wird, die für die Storyentwicklung zum größten Teil unerheblich sind und höchstens für zusätzliche, aber unnötige, Verwirrung sorgen. Cossette überzeugt dafür aber auf ganzer Linie, sie schafft es als einziger Charakter bis zum Schluss eher schleierhaft, mysteriös zu sein und den Zuschauer immer wieder zwischen tiefster Abneigung, Mitleid und Sympathie für sie wechseln zu lassen.

Optisch sind die drei Episoden ein echter Leckerbissen, die düstere Atmosphäre kommt durch die arg verworrenen Visionen und deren wirklich guten Inszenierung absolut beim Zuschauer an. Ob dabei nun Unmengen an Blut fließen muss, obwohl es keinen wirklich Anlass dazu gibt, darüber lässt sich streiten. Die Farbverfälschungen von Himmel und Umgebung haben mir auch sehr gut gefallen, so unterstreicht ein roter oder gelber Himmel nochmal, dass das, was Eiri erlebt, nicht wirklich real ist, im schönen Kontrast stehen dazu die Wechsel zurück zur Realität, die auch mehr als solche dargestellt wird. Das Charakterdesign weiß auch zu überzeugen, zumindest Cossette als verwöhntes, reiches Mädchen aus dem 18. Jahrhundert hätte man kaum besser treffen können.

Was die musikalische Inszenierung von Petit Cossette angeht, so musste ich lange überlegen, wo ich einen ähnlich perfekten Soundtrack jemals in einem Anime gehört habe. Was hier abgeliefert wird könnte stimmiger kaum sein, herrliche Piano und Violinenklänge treffen auf epochale Orgelstücke oder Kirchenchöre, hier wird Eiris Tragik, seine Melancholie und das schaurig-romantische an seiner Geschichte nochmal besonders hervorgehoben, wirklich super!

Die DvDs sind eher spärlich mit einigen Gallerien zu Produktionsskizzen, Postkarten mit den Coverabbildungen oder japanischen TV-Spots bzw. dem original japanischen Opening und Ending bestückt. Die Collectorsbox beinhaltet aber noch den Sountrack, der es im Nachhinein sogar wirklich wert gewesen wäre, und eine weitere DvD mit einem Making Off. Die deutsche Tonspur liegt in 5.1 vor, die japanische, die mir wiedermal besser gefallen hat, normal in Stereo mit ein wenig zu klein geratenen, aber trotzdem noch einigermaßen gut lesbaren Untertitel. Genießen darf man das ganze Spektakel zum Glück auch in 16:9. Dass die Verteilung von drei Episoden auf drei DvDs aber nicht gerade fanfreundlich ist brauche ich wohl nicht extra noch zu erwähnen...

Im Kurzüberblick:

+ Spannende Mystery/Romance Story...
+ ... in klasse Optik und mit einem grandiosen Soundtrack

- Eher oberflächliche Charaktere
- Drei mäßig ausgestattete DvDs für gerade mal drei Episoden...


Fazit: Das Bildnis der Petit Cossette ist meiner Meinung nach erfrischend anders, sieht super aus und hat einen großartigen Soundtrack. Wer sich nicht zu sehr den Kopf über die arg verworrenen Visionen und deren Inhalte zerbricht wird sicherlich gut unterhalten werden, zumindest wenn man sich die Beschreibung auf den DvD Rückcovern nicht durchliest...
Mir hat es jedenfalls sehr gut gefallen und da die Tokyopop DvDs im Moment ja wirklich günstig sind bereue ich auch den Kauf von drei Episoden dieser Klasse auf drei DvDs verteilt nicht wirklich, auch wenn man das wirklich fanfreundlicher hätte gestalten können.
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Avatar: Go-San#2
Anspruch:6
Action:0
Humor:0
Spannung:2
Romantik:4
Begeistert oder nicht begeistert, das ist hier die Frage.
Eine, der man sich als Zuschauer dieses Animes unumstritten stellen muss.

„Cosette no Shouzou“ lockt mit einer ausgefallen klingenden Inhaltsangabe, welche Horror, Gothic, Intrigen und böses Spiel verspricht.
Die Realität sieht allerdings anders aus.

Es wird versucht gruselige Atmosphäre zu erzeugen, indem so oft wie möglich Blut eingesetzt wird. Ob aus Kästen, Geschirr oder dem Protagonisten selbst spielt dabei keine Rolle.

Durch diese Passagen bleibt auch häufig die melancholische Stimmung, die mehr als nur aufgesetzt wirkt, auf der Strecke.
Pausenlos wird in ständig gleich wiederholten Szenen Eiris Leid verdeutlicht.

Ebenso zwingt einen dieser Anime zu ununterbrochenen Denk- bzw. Zornesfältchen (je nach Zuseher) auf der Stirn, da der Großteil der Dialoge, hauptsächlich zwischen Cossette und Eiri geführt, zwar höchst philosophisch klingt, meinem Eindruck nach, allerdings kaum oder gar nichts aussagt. Während des Zuschauens drängt sich einem häufig der Gedanke auf: „Hab ich was verpasst? Bin ich zu blöd für den Anime?“
Gen Ende zeigt sich aber, dass man nichts verpasst hat, da nichts passiert ist, hart ausgedrückt.
Die Intrigen und das böse Spiel, welches man sich zu Beginn erhofft bleiben aus, die Gefühle werden überhastet und oberflächlich geschildert und eine wirkliche Aufklärung des Geschehens vor 250 Jahren bleibt aus. Man erfährt aus den Anime genau das, was schon auf dem Cover zu lesen war. Keinerlei Überraschungen.

Dennoch hatte auch dieser Anime seine kleinen Vorteile.
Zum einen eine Grafik, die stellenweise wirklich anzusprechen weiß. Sei es durch eine plötzliche Rottönung des gesamten Bildes oder das Charakterdesign Cossettes, welche genau so wirkt, wie sie sollte: Schön, liebreizend, kalt.

Das Beste ist jedoch eindeutig der Soundtrack, besser gesagt diese eine Melodie, die auf der einen Seite sanft und melancholisch wirkt und auf der anderen eine sachte Gänsehaut hervorruft.

Letztendlich möchte „Das Bildnis der kleinen Cossette“ als künstlerisch betrachtet werden. Ob das gelingt oder nicht kann jeder nach den ersten 10 Minuten selbst entscheiden, denn viel ändern wird sich in den weiteren nicht.
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Avatar: Moss#3
"Das Bildnis der Petite Cosette"- ein Kunstwerk voller Symbolik und ein Anime, den interpretationswütige Deutschlehrer lieben würden.

Zuerst muss ich sagen, dass ich den Anime jetzt schon zum dritten Mal gesehen habe und ich immer noch nicht alles verstehen konnte, aber einen Großteil und darüber möchte ich jetzt schreiben.
Wer also eine detaillierte Inhaltsangabe oder Zusammenfassung sucht, möge besser nicht weiterlesen...

Die Geschichte zieht sich über drei Episoden, doch erst als ich jemanden die Geschichte erklären sollte, fiel mir auf, wie unglaublich kurz diese ist: "Eiri sieht ein Mädchen in einem Glas, verliebt sich und wird von dem besagten Mädchen, Cossette, für ihren Mörder Marcello gehalten".
So oder so ähnlich würde ich jetzt mal die Geschichte definieren.
Doch wie schaffen es die Produzenten, knapp 100 Minuten mit dieser Kurzgeschichte zu füllen? Die Antwort liegt wohl in der Symbolik (Ja, genau dieses verhasste Stilmittel aus den Deutschanalysen).
Ich würde sogar sagen, dass die Geschichte von dieser Sybolik erzählt wird, die Dialoge der Personen spielen nur Nebenrollen (sind natürlich trotzdem wichtig).
So sieht man beispielsweise Cossette und Eiri in einer düsteren Landschaft, vor ihnen erstrecken sich groß über den Bildschirm einzelne Äste, welche im Wind wehen. Der Wind wird stärker, Cossettes Monolog emotionaler, und die Äste werden in dessen Verlauf immer weicher, bis sie fast wie Fäden aussehen und sich immer weiter in einander verweben.
Was uns dieses Bild sagen will? Ich denke, dass die Äste die Beziehung zwischen Cosette und Eiri darstellen: Anfangs noch voller Ecken und Kanten (Probleme wie Misstrauen, Hass und Rachegelüste), später wird die Beziehung intimer, die beiden lernen sich kennen und lieben. Sie sind gerne bei einander und ihr Schicksal verbindet sich. (Natürlich ist das nur meine Interpretation, die kann bekanntlich bei jedem Menschen anders sein).

Ein zweites Beispiel:
Eiri ist in der Mitte eines Raumes, an dessen Wände lauter Portraits von Cossette zu sehen sind. Die sind allerdings mit einem Gitter vor ihm geschützt bzw. andersherum. Eiri sitzt also in einem Käfig, indem er mit Blut ein Bild der Cossette malt.
Der Käfig entspricht wohl der Distanz der beiden, Eiri fühlt sich von den vielen Cosetteportraits verfolgt, sieht vielleicht in dem Portraitieren der echten Cossette seine Flucht vor der Falschen. Durch den Käfig ist sowohl Eiri vor Cossette geschützt, als auch Cossette vor Eiri. Mein Gedanke: Cossette ist eindeutig böse und der Käfig schützt Eiri vor ihr (Falls ihr den Anime noch nicht gesehen habt, müsst ihr das nicht verstehen. Dies soll nur ein Beispiel für die Symbolik sein).

Und was ist unverzichtbar für das erzählen dieser tragischen (Liebes)Geschichte?
Musik.
Yuki Kajiura (Noir, Kara no Kyoukai) schafft es wirklich perfekt, jede einzelne Szene zu unterstreichen, scheint sie noch so unwichtig zu sein. Von leichten, melancholischen Klängen bis zu apokalyptischem Gesang, welcher die Auferstehung einer Mumie (auch wieder ein Symbol) darstellt.
Sehr schön ist auch das Titellied "Houseki", wundervoll gesungen von Cossettes Synchronsprecherin Marina Inoue. Es lässt jede Folge perfekt ausklingen und spiegelt die Atmosphäre des Animes wider.
(Den Soundtrack unbedingt kaufen! Auch hier in Deutschland erhältlich)

Apropos Atmosphäre: Viele Schwarz-Weiß Szenen oder allgemein eingefärbte Bilder schaffen eine unglaublich greifbare und sehr düstere Stimmung.
Blut spielt dabei auch eine wesentliche Rolle: Es trägt sowohl zur Stimmung dabei, dient aber auch als Sinnbild für Cossettes Schmerz, wenn wiedereinmal der rote Lebenssaft aus Eiri sprudelt und den Bildschirm färbt.


Man erkennt am besagten Stilmittel auch sehr schön Cossettes Wandel: Erst tritt sie als Mädchen auf, welches nach Rache sinnt und Eiri Schmerzen zufügen möchte. Jedoch entwickelt sie genau dadurch Gefühle für ihn, wer würde schließlich widerstandslos eine äußerst grausame Folter über sich ergehen lassen?

Bei Eiri sieht es aber ein wenig anders aus: Er ist schon von Beginn an von Cossette fasziniert und zeichnet sie (in seinen schönen Bildern erkennt man die Leidenschaft), später steckt er dann in einem Zwiespalt. Kann er Cossette vertrauen? Existieren wirklich zwei Cossettes, eine grausame und eine liebenswürdige oder besitzt sie zwei Persönlichkeiten?

Was mich an diesem Anime am meisten beeindruckt hat, ist die Frage, ob dies alles wirklich geschieht oder ob man dem Hauptcharakter bei einer Odyssee durch seine Fantasiewelt begleitet.
Meine persönliche Meinung: Es gibt zwei Ebenen, einmal die reale Welt, in der sich Shouko und die anderen aufhalten und die Fantasiewelt, samt Cossette und Marcello. (Die beiden sind in der realen Welt schon längst tot, erkennbar an Shoukos Informationszetteln).
Eiri lebt in der normalen, wird jedoch durch seine Obsession in die irreale Ebene gezogen und schließlich verliert er sich.
Dafür gibt es viele Anzeichen: Niemand kann Cossette sehen, Eiris Wunden sind nicht real, Shouko fällt ins Koma und sieht Eiri seine Cossette mit Blut zeichen (Die Szene, die ich weiter oben schon einmal aufgegriffen habe),etc...

Interessanterweise konnte ich das Ende allerdings noch nicht interpretieren. Dort sehen Eiris Freunde seine Narbe auf der Brust.
Ist dann doch alles wirklich geschehen oder war es nur Fiktion und wieder eine Illusion? Dafür müsste ich den Anime wohl nocheinmal sehen, mit dieser Frage im Hinterkopf.

Wie ihr also lesen konntet, bietet dieser Anime massig Raum für eigene Gedanken und Interpretationen. Sofern man sich dafür interessiert, kommt beim Schauen keine Langweile auf und man erkennt die Tiefe dieses Werkes.

Für mich ist der Anime wie ein Text aus Hieroglyphen in einer Pyramide, den man zu entziffern versucht. Es kann vieles bedeuten, aber auch nichts. Dies liegt möglicherweise im Auge des Betrachters- oder auch nicht.

Als ich "Das Bildnis der Petit Cossette" (müsste eigentlich "Petite Cossette heißen...) zum ersten mal sah, hätte ich vielleicht eine Bewertung von 70% gegeben, mehr nicht.
Wie ihr seht, ist meine Bewertung mit 90% ziemlich hoch, daher meine Empfehlung: Den Anime unbedingt mehrmals sehen! Erst dann versteht man alles und lernt, die Geschichte zu mögen.

So, jetzt hab ich einen langen Roman geschrieben und hoffe, dass wenigstens eine Person den komplett gelesen hat...
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Avatar: b-s-v#4
Mir läuft es jetzt noch kalt den Rücken runter, wenn ich an diese OVA denke... allerdings nicht, weil sie so gruselig gewesen wäre, sondern weil man mit Petit Cossette meiner Meinung nach einen der mit Abstand schlechtesten Anime der letzten Jahre erleben darf.


Wie die Inhaltsangabe oben schon verrät, hat diese OVA keine weltbewegende Story: Der relativ junge Eri arbeitet in einem Antiquitätengeschäft und macht seine Arbeit auch meistens ganz gut. Eines Tages aber trifft eine Ladung wertvoller Gläser ein und in einem von ihnen entdeckt er den Geist eines Mädchens, der ihn fortan mit schrecklichen Visionen beglückt. Schockiert und doch fasziniert entwickelt er Sympathie für die Kleine und die merkwürdigen paranormalen Aktivitäten nehmen ihren Lauf.

Ist ja so weit immerhin ein relativ interessantes Setting, doch die Umsetzung war einfach gähnend langweilig und ab einem gewissen Punkt auch vollkommen nervtötend. Hinzu kommt noch übelstes Loli-Geschnulze und ein Batzen lieblos dahingeklatschter Gothic-Elemente mit tonnenweise Blut, die auch noch vollkommen falsch platziert sind.

Einzig wirklich positiver Aspekt dieses Anime sind die gut produzierte Optik mit ihren ordentlichen Animationen und ansehnlichen CG, sowie der wirklich gelungene Klassik-Soundtrack, der irgendwie viel zu gut für diesen extrem ätzenden und gehaltlosen Pseudo-Horror ist.

Konnte ich mir Mitte der zweiten Episode einfach nicht weiter antun und das will schon echt was heißen... Selten einen Anime gesehen, der mich so maßlos aufgeregt hat.
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Avatar: Asane
Redakteur
#5
Anime ist zwar nicht nur Schund – wie uns die Eltern schon während der Nachkriegsschwemme beim Thema Comics weismachen wollten, – zumindest nicht immer; sondern auch Kunst. Dieses Streben nach Höherem nimmt eine ganze Reihe von Animes in Anspruch, und auffällig viele davon sind in der ersten Hälfte des 1. Jahrzehnts dieses Jahrhunderts entstanden. »Das Bildnis der Petit Cossette« reiht sich da nahtlos ein (schon der Titel klingt irgendwie nach Oscar Wilde) und sucht sich seinen Platz irgendwo zwischen Lain, Jigoku Shoujo und Rozen Maiden.

NeverEndingStory Bei diesem Anime gibt es nur 2 Möglichkeiten: entweder man hasst oder man liebt ihn
kann man da lesen. Ja, von wegen. Schön wär's. Der Anime bringt nämlich so einige Probleme mit. Und die meisten davon haben mit dem Hauptgenre zu tun: Horror. Ich wage einfach mal die Behauptung, das bricht ihm das Genick.

Vorher aber eine kleine Bestandsaufnahme.
Die Geschichte. Die Handlung der ersten Episode, ach was, im Grunde aller drei Folgen, ist in dürren drei bis vier Sätzen erzählt. Alles dazwischen, also das, womit man die gut 100 Minuten Laufzeit auszufüllen gedenkt, besteht aus etwas, was man wohlwollend als "Atmosphäre" beschreiben könnte. Einen wesentlichen und den wahrscheinlich besten Beitrag liefert die Musik, die Yuki Kajiura dazu beisteuert. Vor allem mit dem unglaublich stimmungsvollen »Houseki«, gesungen von der Seiyuu der Protagonistin, das in allerlei Varianten den Anime durchzieht.
Da also das Erzählen irgendeiner Geschichte eher im Hintergrund verbleibt, versucht man mit anderen Mitteln, beim Zuschauer anzukommen. Musikalisch, wie eben erwähnt, aber vor allem optisch, indem man so ziemlich alles auffährt, was irgendwie mit "Horror" in Verbindung zu bringen wäre und einen möglichst deepen, also vordergründig tiefsinnigen Eindruck hinterlässt. Dabei verfährt man nach der Devise "viel hilft viel", und genau das verfängt eben nicht.

Go-San „Hab ich was verpasst? Bin ich zu blöd für den Anime?“
mag sich da so mancher fragen. Vermutlich eher nicht. Über die Länge von anderthalb Stunden kippt einen der Anime zu mit bedeutungsschweren Bildern, rätselhaften Chiffren und surrealistisch ins Symbolische ausgreifenden Sequenzen, daß einem ganz anders wird dabei. Inwieweit das alles mit der zugrundeliegenden Story und insbesondere mit der traurigen Geschichte von Cossette zu tun haben mag, muss jeder für sich selbst herausfinden. Bei mir jedenfalls lief's frei nach Goethes »Tasso«: "Man merkt die Absicht und man ist verstimmt"; jeder, der den Anime abgebrochen hat, hat mein volles Verständnis.

Die Personen. Kurz gesagt, sie sind relativ flach. Sowohl vom Design her als auch die charakterliche Tiefe betreffend. Beides ist volle Absicht. Das Charakterdesign ist durchaus ansprechend, etwas entfernt vom Anime-Standard, aber in Einzelheiten doch auch gewöhnungsbedürftig. Man verzichtet auf schwarze Outlines zugunsten von eher bräunlichen, allerdings scheinen die meisten der weiblichen Personen mit einer Kieferspalte durchs Leben zu rennen. Der gesamte Cast ist geprägt von einer gewissen Ausdruckslosigkeit, die wohl Teil der oben gescholtenen Deepness sein soll, aber zusammen mit den erwähnten künstlicherischen Mitteln vor allem eins erreicht: Teilnahmslosigkeit. Die seitens der (menschlichen) Protagonisten ist sicherlich intendiert, aber die, die den Zuschauer befällt, eher nicht. Denn genau das geschieht, und das betrifft nicht nur die Personen, die betont sachlich agieren, sondern auch all das, womit man "Horror" zu generieren versucht. Man sitzt irgendwann nur noch da und denkt sich: "Jo. Wenn's schee macht."

Das Setting. Wer wann wo agiert und welchen Bezug und welche Relevanz das überhaupt hat, verschwindet bald hinter dem gleichen milchigen Schleier, der auch über die handelnden Personen gelegt wird. Verschiedenste Welten, meist irrealer Natur, überlagern und überschneiden sich, alles Geschehen ist nicht nur furchtbar symbolisch, sondern auch furchtbar übertrieben, vor allem diese rote Flüssigkeit betreffend, die wohl Blut darstellen soll.

Hätte man den Mumm gehabt, sich in der Präsentation deutlich zurückzuhalten und das Ganze mehr auf den psychologischen Aspekt und die melancholische Stimmung zu konzentrieren, wäre deutlich mehr dabei herausgekommen. Dann hätte man auch nicht derart massiv die bekannten Momente pseudo-philosophischer Selbstreflexion und all diese kreuzdämlichen, weil suggestiv formulierten Existenzfragen einbringen müssen, die sich schwer auf das Gemüt des Zuschauers legen.

Cum grano salis kann man sagen, daß »Cossette no Shouzou« von »Lain« das Verrätselt-Übernatürliche hat, von »Jigoku Shoujo« das Atmosphärische und von »Rozen Maiden« die verrüschte Goth Loli mit allem, was das an unheilsschwangeren Tendenzen mit sich bringt.

Fazit:
Bislang hatte ich, wohl aufgrund des Plots und der visuellen Erscheinung, immer den Eindruck, mit diesem Anime ein typisches "must watch" vor mir zu haben; letzten Endes jedoch hat sich's eher als ein Schlag ins Wasser herausgestellt. Daher muss auch hier dem großartigen Potential hinterhergejammert werden, das man leicht hätte erreichen können, wäre man mit dem Ketchup und der Bedeutungsschwere der Bilder sparsamer umgegangen. Und das sage ich als Fan von stylischer Langeweile wie in »Hitsuji no Uta« oder »Tenshi no Tamago«.
Beitrag wurde zuletzt am 24.07.2022 21:36 geändert.
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Kommentare

Avatar: aniSearchler
aniSearchler
#1
Einfach fantastisch!!!! Die Bilder, die Atmosphaere und Story! Da ich Kunst liebe und darunter Dali mein lieblingskuenstler ist gehoert diese Reihe zu meinen Lieblingen. Viele Bilder in dieser Reihe erinnern mich an Dalis Kuenste. Die Geschichte hatte micht voll in ihrem Bann gezogen! Und die Musik passte perfekt! :D
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Avatar: hikoto#2
Ein wunderschöner Anime, er landete nur durch Zufall bei mir. Die finstere Aura, die dieser Anime verströmt und durch die hinreisende Geschichte, war ich sofort fasziniert...

Auch das Gezeichnete sah nicht schlecht aus, wirkte etwas, als wäre alles ein Puppen-Kabinett, aber trotzdem, sieht man die Charaktere klar heraus und bemerkt, warum der Maler so begeistert ist von Cossette...

Die Charakterstruktur ist auch gut, denn jede der einzelnen Personen haben ihre Eigenschaften und man versteht auch durch die Geschichte, wieso sie so geworden sind.

Die Geschichte ist gut strukturiert und es macht Spaß, sich diesen Anime anzusehen, doch es ist nicht jedermanns Sache^^, manch Szene ist zwar schön dargestellt, musste aber nicht sein.

Fazit: Einfach nur Empfehlenswert; wenn man diesen Anime kauft, macht man nichts falsch^^
;D
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Avatar: NeverEndingStory#3
Die Handlung könnte wirklich in 2 Folgen gepackt werden, aber dann würde man diesen Effekt des schleichenden Horrors, der sich allmählich in Drama wandelt nicht so sehr bewundern können.

Die ständigen Zwischenschübe einzelner Bilder oder Sequenzen können, so schön sie auch sind, nach einer Weile jedoch schlicht und einfach nerven. Erst später erfährt man zwischen den Zeilen mehr über diese hohl wirkenden Bilder.

Die Story ist zwar ganz schön wird aber durch die künstlerischen Sequenzen etwas in die Länge gezogen. Der Reiz bleibt also in dem
künstlerischem und weniger in der Story stecken, die, wenn man sie so betrachtet trotz ihrer länge einiges zu bieten hat.

Fazit:
Bei diesem Anime gibt es nur 2 Möglichkeiten: entweder man hasst oder man liebt ihn. Es lohnt sich jedenfalls reinzusehen und es herauszufinden.
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#4
Cossette no Shouzou erzeugt stellenweise eine wirklich gute Horroratmosphäre, verliert sich dann aber wieder in übertriebenen, teils surrealistischen Bildabfolgen, die zwar oft schön anzusehen sind, aber nicht über die Mängel bzw. den Leerlauf in der Story hinwegtäuschen können. Auch die Charaktere sind durch die Bank ziemlich oberflächlich gestaltet, was bei einem Anime wie diesen leider stark auf Kosten der Stimmung geht.

Fazit:
Ich hätte wohl die Anzahl der Folgen auf zwei reduziert, die meisten Nebencharaktere herausgestrichen und so im Gegenzug eine dichtere Story erhalten, denn in Bezug auf die Atmosphäre ist hier durchaus ein größeres Potential vorhanden.
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Avatar: darkreunion61#5
nicht gerade der top Anime, die letzte Folge bischen spannend.
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