AsaneRedakteur
#1Die zweite Staffel von »Mito« setzt nahtlos dort an, wo die erste aufgehört hat.
Das betrifft leider auch den Moment, der mir zu Anfang am meisten imponiert hat: die unverschämt gut getimte Komik, die über lange Strecken den "Tonfall" der 1. Staffel bestimmt hat, mit nonchalant eingesetzter
Die grundlegenden Eigenschaften sind natürlich die gleichen geblieben: Artwork, Charaktere, Setting – und Comedy. Letztere bedient sich nun gröberer Kaliber – und nur ein kleiner, herziger Moment bleibt in Erinnerung, wenn
Der Anime fokussiert nun auf eine hochdramatische Situation, wo nicht nur
Das ganze galaktische Geschlechtsdurcheinander macht ja nicht nur vor
Recht schnell befindet man sich storytechnisch in tiefstem
Da hilft es auch nix, wenn alle Aktionen von
In besserer Erinnerung bleibt da nur diese eine Szene, wenn
Selbst Kinder (m/w/d) haben Anspruchsvolleres verdient.
[Edit]
Das betrifft leider auch den Moment, der mir zu Anfang am meisten imponiert hat: die unverschämt gut getimte Komik, die über lange Strecken den "Tonfall" der 1. Staffel bestimmt hat, mit nonchalant eingesetzter
Parodie
und präziserSituationskomik.
Beides ist nun für diese 2. Staffel rettungslosverloren,
da auch hier nahezu ausschließlich auf die bewährtenHaudraufundschluss-Gags
gesetzt wird, wie man es von einer Seriefür Kinder
erwarten muss.Die grundlegenden Eigenschaften sind natürlich die gleichen geblieben: Artwork, Charaktere, Setting – und Comedy. Letztere bedient sich nun gröberer Kaliber – und nur ein kleiner, herziger Moment bleibt in Erinnerung, wenn
Aliens (m/w/d)
die Erde besuchen und die Eingeborenen im Parkfotografieren
(Mutter und Kind). Das ist von der Konstellation her nicht ganz unähnlich dem, wenn Weiße die wilden Negerstämme als das Nonplusultra praller Exotik begaffen.Zumindest gibt es in unserer heutigen Welt genug sich stellvertretend unterdrückt Fühlende, die diese Parallele ziehen würden, ohne dabei mit der Wimper zu zucken.
Und wenn ich hier wiederholt und wortreich den Niedergang der Comedy beklage, dann meine ich so Schoten wie"Huch, ich bin gestolpert und falle auf sie drauf!"
– wo dann anschließend der Held (m/w/d) slapstickmäßig unglücklichauf sie (m/w/d) drauffällt.
Sowas ist nicht mal als ironische Referenz mehr lustig.Der Anime fokussiert nun auf eine hochdramatische Situation, wo nicht nur
die Welt gerettet
werden muss, sondern gleich das ganze Weltall. Denn wie kann man die Dramatiknach zuletzt errungenem Sieg
noch steigern? Man braucht einfach einen noch stärkeren, noch größeren, noch galaktischeren Endgegner (m/w/d). Und das ganze Drumherum wird also ganz automagisch noch heroischer, noch dramatischer, noch epischer. Dann nimmt man die stets griffbereit liegende Maggi-Flasche und schüttet noch ordentlich Standardcomedy drüber, damit es nicht so generisch muffelt. Funktioniert soweit ja auch ganz gut.Das ganze galaktische Geschlechtsdurcheinander macht ja nicht nur vor
Aoi (m/w/d)
halt, das hatte man ja schon vorher, als schon mit dem Wechsel der Suits ein Wechsel der Persönlichkeit und womöglich der geschlechtlichen Identität einherging. Und oft auch ein Wechselder Stimmlage.
Aber man erkennt auch: dem Weltall ist das herzlich egal. Vielen Animes auch, also was soll's.Recht schnell befindet man sich storytechnisch in tiefstem
Kinderanime-
Territorium. Kaum ein Tropus ist billig genug, um nicht abgegriffen zu werden. Alles läuft nach dem altbekannten Schema: Gegner (m/w/d) heckt teuflichen Plan aus, umdie Weltherrschaft zu erlangen,
die Guten müssen sich neu sortieren undbehalten die Oberhand.
In der nächsten Folge heckt der Gegner schon wieder einen noch teuflischeren Plan aus, die Guten geraten in die Bredouille,behalten aber am Ende der Folge die Oberhand.
— x+n-te Folge: Oh, es kommt ein unglaublicher Masterplan um die Ecke, der es nun mit sich bringt, daß auf unglaubliche Wendungen noch unglaublichere Asse aus dem Ärmel gezogen werden, immer hart an der Grenze zu Deus ex Machina.Da hilft es auch nix, wenn alle Aktionen von
random
eingestreuter Comedy begleitet werden. Mies bleibt mies. Mit der Comedy geht auch irgendwann das ewige überkandidelte, maliziöse Bösewichtsgekicher einem mächtig auf denGeist.
Das Thema Logik will da gar nicht erst gestreift werden.In besserer Erinnerung bleibt da nur diese eine Szene, wenn
der Held (m/w/d)
mit einer Rakete um die Kurve driftet: Wahnsinn! Ansonsten kann man diese Staffel eher vergessen. Die Komik rettet die dramatische Story nicht und die Story liefert keinen Nährboden für die Komik. Beide stehen sich im Weg und fallen über die eigenen Füße. Hier rächt sich, daß sichnichts wesentliches
geändert hat. Die Charaktere sind zu flach und eindimensional, dieHandlung
ist in ihrer Folgerichtigkeit und inneren Glaubwürdigkeit an den Haaren (m/w/d) herbeigezogen, und der Humor auf einem Level, der auf die Länge gesehen enttäuscht.Selbst Kinder (m/w/d) haben Anspruchsvolleres verdient.
[Edit]
Der Text mit den Spoilertags scheint wohl beim Lesen Probleme zu bereiten. Daher habe ich den spoilertagfreien Spoilertext in diesen Spoilertag gepackt.
Die zweite Staffel von »Mito« setzt nahtlos dort an, wo die erste aufgehört hat.
Das betrifft leider auch den Moment, der mir zu Anfang am meisten imponiert hat: die unverschämt gut getimte Komik, die über lange Strecken den "Tonfall" der 1. Staffel bestimmt hat, mit nonchalant eingesetzter Parodie und präziser Situationskomik. Beides ist nun für diese 2. Staffel rettungslos verloren, da auch hier nahezu ausschließlich auf die bewährten Haudraufundschluss-Gags gesetzt wird, wie man es von einer Serie für Kinder erwarten muss.
Die grundlegenden Eigenschaften sind natürlich die gleichen geblieben: Artwork, Charaktere, Setting – und Comedy. Letztere bedient sich nun gröberer Kaliber – und nur ein kleiner, herziger Moment bleibt in Erinnerung, wenn Aliens (m/w/d) die Erde besuchen und die Eingeborenen im Park fotografieren (Mutter und Kind). Das ist von der Konstellation her nicht ganz unähnlich dem, wenn Weiße die wilden Negerstämme als das Nonplusultra praller Exotik begaffen. Zumindest gibt es in unserer heutigen Welt genug sich stellvertretend unterdrückt Fühlende, die diese Parallele ziehen würden, ohne dabei mit der Wimper zu zucken. Und wenn ich hier wiederholt und wortreich den Niedergang der Comedy beklage, dann meine ich so Schoten wie "Huch, ich bin gestolpert und falle auf sie drauf!" – wo dann anschließend der Held (m/w/d) slapstickmäßig unglücklich auf sie (m/w/d) drauffällt. Sowas ist nicht mal als ironische Referenz mehr lustig.
Der Anime fokussiert nun auf eine hochdramatische Situation, wo nicht nur die Welt gerettet werden muss, sondern gleich das ganze Weltall. Denn wie kann man die Dramatik nach zuletzt errungenem Sieg noch steigern? Man braucht einfach einen noch stärkeren, noch größeren, noch galaktischeren Endgegner (m/w/d). Und das ganze Drumherum wird also ganz automagisch noch heroischer, noch dramatischer, noch epischer. Dann nimmt man die stets griffbereit liegende Maggi-Flasche und schüttet noch ordentlich Standardcomedy drüber, damit es nicht so generisch muffelt. Funktioniert soweit ja auch ganz gut.
Das ganze galaktische Geschlechtsdurcheinander macht ja nicht nur vor Aoi (m/w/d) halt, das hatte man ja schon vorher, als schon mit dem Wechsel der Suits ein Wechsel der Persönlichkeit und womöglich der geschlechtlichen Identität einherging. Und oft auch ein Wechsel der Stimmlage. Aber man erkennt auch: dem Weltall ist das herzlich egal. Vielen Animes auch, also was soll's.
Recht schnell befindet man sich storytechnisch in tiefstem Kinderanime- Territorium. Kaum ein Tropus ist billig genug, um nicht abgegriffen zu werden. Alles läuft nach dem altbekannten Schema: Gegner (m/w/d) heckt teuflichen Plan aus, um die Weltherrschaft zu erlangen, die Guten müssen sich neu sortieren und behalten die Oberhand. In der nächsten Folge heckt der Gegner schon wieder einen noch teuflischeren Plan aus, die Guten geraten in die Bredouille, behalten aber am Ende der Folge die Oberhand. — x+n-te Folge: Oh, es kommt ein unglaublicher Masterplan um die Ecke, der es nun mit sich bringt, daß auf unglaubliche Wendungen noch unglaublichere Asse aus dem Ärmel gezogen werden, immer hart an der Grenze zu Deus ex Machina.
Da hilft es auch nix, wenn alle Aktionen von random eingestreuter Comedy begleitet werden. Mies bleibt mies. Mit der Comedy geht auch irgendwann das ewige überkandidelte, maliziöse Bösewichtsgekicher einem mächtig auf den Geist. Das Thema Logik will da gar nicht erst gestreift werden.
In besserer Erinnerung bleibt da nur diese eine Szene, wenn der Held (m/w/d) mit einer Rakete um die Kurve driftet: Wahnsinn! Ansonsten kann man diese Staffel eher vergessen. Die Komik rettet die dramatische Story nicht und die Story liefert keinen Nährboden für die Komik. Beide stehen sich im Weg und fallen über die eigenen Füße. Hier rächt sich, daß sich nichts wesentliches geändert hat. Die Charaktere sind zu flach und eindimensional, die Handlung ist in ihrer Folgerichtigkeit und inneren Glaubwürdigkeit an den Haaren (m/w/d) herbeigezogen, und der Humor auf einem Level, der auf die Länge gesehen enttäuscht.
Selbst Kinder (m/w/d) haben Anspruchsvolleres verdient.
Das betrifft leider auch den Moment, der mir zu Anfang am meisten imponiert hat: die unverschämt gut getimte Komik, die über lange Strecken den "Tonfall" der 1. Staffel bestimmt hat, mit nonchalant eingesetzter Parodie und präziser Situationskomik. Beides ist nun für diese 2. Staffel rettungslos verloren, da auch hier nahezu ausschließlich auf die bewährten Haudraufundschluss-Gags gesetzt wird, wie man es von einer Serie für Kinder erwarten muss.
Die grundlegenden Eigenschaften sind natürlich die gleichen geblieben: Artwork, Charaktere, Setting – und Comedy. Letztere bedient sich nun gröberer Kaliber – und nur ein kleiner, herziger Moment bleibt in Erinnerung, wenn Aliens (m/w/d) die Erde besuchen und die Eingeborenen im Park fotografieren (Mutter und Kind). Das ist von der Konstellation her nicht ganz unähnlich dem, wenn Weiße die wilden Negerstämme als das Nonplusultra praller Exotik begaffen. Zumindest gibt es in unserer heutigen Welt genug sich stellvertretend unterdrückt Fühlende, die diese Parallele ziehen würden, ohne dabei mit der Wimper zu zucken. Und wenn ich hier wiederholt und wortreich den Niedergang der Comedy beklage, dann meine ich so Schoten wie "Huch, ich bin gestolpert und falle auf sie drauf!" – wo dann anschließend der Held (m/w/d) slapstickmäßig unglücklich auf sie (m/w/d) drauffällt. Sowas ist nicht mal als ironische Referenz mehr lustig.
Der Anime fokussiert nun auf eine hochdramatische Situation, wo nicht nur die Welt gerettet werden muss, sondern gleich das ganze Weltall. Denn wie kann man die Dramatik nach zuletzt errungenem Sieg noch steigern? Man braucht einfach einen noch stärkeren, noch größeren, noch galaktischeren Endgegner (m/w/d). Und das ganze Drumherum wird also ganz automagisch noch heroischer, noch dramatischer, noch epischer. Dann nimmt man die stets griffbereit liegende Maggi-Flasche und schüttet noch ordentlich Standardcomedy drüber, damit es nicht so generisch muffelt. Funktioniert soweit ja auch ganz gut.
Das ganze galaktische Geschlechtsdurcheinander macht ja nicht nur vor Aoi (m/w/d) halt, das hatte man ja schon vorher, als schon mit dem Wechsel der Suits ein Wechsel der Persönlichkeit und womöglich der geschlechtlichen Identität einherging. Und oft auch ein Wechsel der Stimmlage. Aber man erkennt auch: dem Weltall ist das herzlich egal. Vielen Animes auch, also was soll's.
Recht schnell befindet man sich storytechnisch in tiefstem Kinderanime- Territorium. Kaum ein Tropus ist billig genug, um nicht abgegriffen zu werden. Alles läuft nach dem altbekannten Schema: Gegner (m/w/d) heckt teuflichen Plan aus, um die Weltherrschaft zu erlangen, die Guten müssen sich neu sortieren und behalten die Oberhand. In der nächsten Folge heckt der Gegner schon wieder einen noch teuflischeren Plan aus, die Guten geraten in die Bredouille, behalten aber am Ende der Folge die Oberhand. — x+n-te Folge: Oh, es kommt ein unglaublicher Masterplan um die Ecke, der es nun mit sich bringt, daß auf unglaubliche Wendungen noch unglaublichere Asse aus dem Ärmel gezogen werden, immer hart an der Grenze zu Deus ex Machina.
Da hilft es auch nix, wenn alle Aktionen von random eingestreuter Comedy begleitet werden. Mies bleibt mies. Mit der Comedy geht auch irgendwann das ewige überkandidelte, maliziöse Bösewichtsgekicher einem mächtig auf den Geist. Das Thema Logik will da gar nicht erst gestreift werden.
In besserer Erinnerung bleibt da nur diese eine Szene, wenn der Held (m/w/d) mit einer Rakete um die Kurve driftet: Wahnsinn! Ansonsten kann man diese Staffel eher vergessen. Die Komik rettet die dramatische Story nicht und die Story liefert keinen Nährboden für die Komik. Beide stehen sich im Weg und fallen über die eigenen Füße. Hier rächt sich, daß sich nichts wesentliches geändert hat. Die Charaktere sind zu flach und eindimensional, die Handlung ist in ihrer Folgerichtigkeit und inneren Glaubwürdigkeit an den Haaren (m/w/d) herbeigezogen, und der Humor auf einem Level, der auf die Länge gesehen enttäuscht.
Selbst Kinder (m/w/d) haben Anspruchsvolleres verdient.
Beitrag wurde zuletzt am 21.04.2024 22:05 geändert.
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