NieA_7 (2000)

NieA under 7 / ニアアンダーセブン

Informationen

Beschreibung

Es ist das 21. Jahrhundert – und in »NieA_7« leben die Menschen mit Außerirdischen zusammen, ohne sich groß daran zu stören. Gut 20 Jahre ist her, dass deren großes Mutterschiff gelandet und seitdem für alle gut zu sehen ist. All diese Außerirdischen werden nach einem Rangsystem eingeteilt und haben mittlerweile Weg gefunden, sich in die Gesellschaft einzugliedern, sei es als Betreiber eines Supermarkts oder als Angestellter im Fernsehen.

Doch nicht immer läuft das Zusammenleben zwischen Mensch und Außerirdischem reibungslos ab: Mayuko Chigasaki ist Studentin, bettelarm, hält sich mit Nebenjobs notdürftig über Wasser und will auf keinem Fall jemandem zur Last fallen. Da hilft es natürlich gar nicht, dass sich eine Außerirdische namens NieA in ihrem Zimmer eingenistet hat, auf ihre Kosten lebt und ihre Umgebung mit Ufo-Ersatzteilen zumüllt. Ihr Rang im System der Außerirdischen wird salopp als »unter 7« bezeichnet, was noch nicht mal ein richtiger Rang ist. Weil sie damit quasi weniger als Nichts ist, wird sie in keinem Verzeichnis geführt und ist wiederholt Anfeindungen ausgesetzt. Kein Wunder also, dass NieA sich schlichtweg gewissenlos verhält – sehr zum Leidwesen ihrer Wirtin wider Willen …
NieA_7” is set in the 21st century, and people live together with aliens without being bothered much by it. It’s been a good 20 years since their mothership landed. Since then, it’s been easy for everyone to see. All these aliens are classified according to a ranking system and have meanwhile found ways to integrate into society, be it as the operator of a supermarket or as a television employee.

But the coexistence between humans and aliens does not always run smoothly: Mayuko Chigasaki is a student keeping her head above water with side jobs and does not want to burden anyone. Of course, it doesn’t help that an alien named NieA has taken up residence in her room, living at her expense and littering her surroundings with UFO spare parts. Her rank in the alien system is casually described as “under-seven”, which isn’t even a real rank. Because this makes her less than nothing, she is not listed in any directory and is repeatedly subjected to hostility. So it’s no wonder that NieA behaves unconscionably – much to the chagrin of her hostess …
Texto de presentación:
Mayuko, la protagonista de Niea Under 7, comparte su piso con una perezosa extraterrestre llamada NieA. Su situación económica es muy precaria y se ve obligada a vivir encima de un baño público que no goza de mucha popularidad entre los vecinos. NieA y Mayuko junto con todos los inquilinos deberán salvar de la ruina al baño público Enohana con sorprendentes ideas. Pero la cosa se complica ya que los ovnis caen sobre los tejados, las plantas carnívoras invaden las ciudades, un loco extraterrestre con aspecto de hindú hace estrambóticas reuniones... Pero ¿hay algún ser del espacio que sea normal?
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Rezensionen

Avatar: Pilop
V.I.P.
#1
Eine Serie, die es sich verwehrt in eine bestimmte Kategorie eingeordnet zu werden, treffen in ihr doch übertriebene Slapstick-Komödie und nachdenkliches Alltagsdrama aufeinander, ohne dass sich das eine wirklich negativ auf das andere Auswirken würde, denn überraschenderweise vermag man es hier meistens stimmige Übergänge zu finden.


NieA und Mayuko können unterschiedlicher eigentlich nicht sein und stehen mit ihrer Persönlichkeit letztendlich auch für die die beiden gegensätzlichen Genre dieser Serie. NieA als überdrehter, sorgenloser Alien ohne Skrupel für den humoristischen Teil; Mayuko als schüchterne, arme Studentin, die sich auf ihre Aufnahmsprüfung vorbereitet, für den nachdenklicheren Teil. Wenn sie zusammen im Mittelpunkt stehen, dann färbt vor allem NieA auf Mayuko ab und so kommt es dann auch, dass die ersten Episoden des Anime, wo NieA mehr im Fokus steht, überdrehter und vor allem eine Komödie sind. Diese Stimmung wandelt sich dann aber mehr zu einem (humorvollen) Alltagsdrama hin, das aber vor allem im späteren Verlauf auch merklich nachdenklichere Züge annimmt. Für mich machen gerade diese Episoden der zweite Hälfte die eigentliche Stärke der Serie aus, kommen hier doch der Umstand besser zur Geltung, dass ein guter Teil der Figuren vergleichsweise lebensnah dargestellt wird und vor allem Mayuko kann hier dann mit ihrem eigenen Charakterdrama punkten. Man vermag es am Ende sogar NieAs überdrehte und damit gegensätzliche Art in die Lehren dieses nachdenklicheren Teils zu integrieren, womit die Kombination der beiden Gegenpole der Serie noch einmal abgerundet wird.

Fazit:

Eine überraschenderweise funktionierende Mischung zweier gegensätzlicher Genre, die bei mir persönlich leider immer das Manko hatte, dass der Humor einfach nicht meiner ist. Ausgeglichen wurde diese Schwäche durch den anderen Teil, der mit seiner ruhigen, später reflektiven Art und seiner gelungenen Stimmung überzeugen kann. Ein Anime „mit Charakter“, der eine gewisse Eigenwilligkeit ausstrahlt.
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Avatar: AlainJohns#2
NieA_7 ist ein in vielen Belangen äußerst ungewöhnlicher Anime, auf den ich eigentlich nur gestoßen bin, da das Charakterdesign von Yoshitoshi ABe stammt, der mich bereits mit Werken wie "Serial Experiments Lain", "Texhnolyze" und "Haibane Renmei" begeistert hat.

Aber was genau macht NieA_7 so außerewöhnlich?
Es liegt insbesondere an der Tatsache, wie stark dieser Anime sich innerhalb seiner Episoden verändert und welche Atmosphöre daraus resultiert.
Ist NieA_7 anfangs noch eine reine Slapstick-Komödie, so entwickelt es sich doch schnell zu einer ruhigen Slice-of-Life-Geschichte, in der das alltägliche (wenn auch nicht ganz normale) Leben der Studentin Mayuko und ihrer außerirdischen Mitbewohnerin NieA geschildert wird.
Zum Ende hin erlebt NieA_7 dann noch einmal eine Stilwende, da das Genre sich, durch das immer rätselhafter werdende Verhalten von NieA, in Richtung Mystery verschiebt.

Auch was die Charaktere angeht hat NieA_7 einige Highlights zu bieten.
Speziell die leicht melancholische und schüchterne, aber auch freundliche Protagonistin Mayuko gefiel mir aufgrund ihes vielschichtigen und realistisch dargestellten Charakters gut.
Aber auch das nimmermüde Energiebündel NieA, sowie die teils skurillen, teils realistischen Nebencharaktere wissen zu überzuegen.

Fazit:
NieA_7 ist ein Anime der durch seine ungewöhnliche Genremischung bestehend aus Komödie, Slice of Life und Mystery, den schnellen Wechseln innerhalb dieser Genres eine ganz einzigartigartige Atmosphäre erzeugt, weshalb mir quasi kein Werk einfällt mit dem man NieA_7 vergleichen könnte.
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Avatar: DeBaer#3
NieA_7 started eigentlich ganz nett und die ersten 3 Episoden haben mir recht gut gefallen, es gab einige witzige Comedyszenen und Slapstick der mich oft schmunzeln ließ. Leider kann die Serie dieses Niveau nicht lange halten und driftet danach ins untere Mittelmaß ab. Die Comedy wird immer seltener und nimmt in den folgenden Episoden rapide ab worunter der Unterhaltungswert stark leidet. Da NieA_7 in erster Linie eine Serie ist die mehr alltägliche Dinge beleuchtet und sich in dieser Richtung eher langatmig und langweilig präsentiert habe ich den Slapstick des öfteren schmerzlich vermisst. Der Verlauf der Serie gestaltet sich auch noch episodisch und besitzt kaum bis überhaupt keinen roten Faden und das bisschen was sich storymäßig gegen Ende herauszukristallisieren scheint wird schnell wieder im Keim erstickt und kommt zu keinem Ergebnis. Charaktermäßig hatte ich zu Beginn noch große Hoffnungen aber je weiter die Serie fortschreitet desto eintöniger und uninteressanter werden die Figuren die dann nur noch ab und zu für den ein oder anderen Schmunzler sorgen können. NieA_7 ist mir persönlich einfach zu matt und ermüdend, es gibt eigentlich nichts was diese Serie sonderlich hervorstechen lässt. Ich bin ein geduldiger Mensch aber wenn man denkt das jetzt endlich etwas passiert was der Serie einen Schub geben könnte wird man enttäuscht und alles verläuft sich im Sande. Mit Sicherheit kein Must-Watch und auch für Zwischendurch nicht zu empfehlen, man sollte um NieA_7 lieber einen Bogen machen und sich andersweitig orientieren!

Animation

Hier ist alles in Ordnung aber es gibt auch nichts besonderes zu sehen. Zum Teil gibt es richtig schöne Szenerien und Backgrounds zu sehen die ziemlich gut gezeichnet sind was man von den Charakteren nicht immer behaupten die manchmal etwas lieblos gezeichnet zu sein scheinen. Alles in Allem: Guter Standard.

Sound

Das Opening ist absolut scheußlich und eine Beleidigung für die Gehörgänge, ich habe selten einen so miesen OP-Song gehört. Das Ending ist bei weitem nicht so schlecht aber auch nicht unbedingt der Hammer. Die BGM ist meistens chillig und hält sich dezent im Hintergrund, auch hier nichts was man hoch preisen könnte aber ok.

Story

NieA_7 gibt uns hauptsächlich Einblicke in das Alltagsleben der Studentin Mayuko die nicht nur immer knapp bei Kasse ist sondern auch noch ein Alien zum Mitbewohner hat. Die erste Hälfte der Serie ist von episodischer Natur und bietet lieb gemeinte Comedy und gähnende Langeweile in der Form von Mayus Alltag. Ab Episode 7 scheint sich dann etwas zu entwickeln was NieA und das ominöse Mutterschiff (das nebenbei ziemlich viele Fragen aufwirft die dann am Ende gänzlich unbeantwortet bleiben...) angeht doch diese Sache fällt ziemlich schnell wieder zu den Akten bevor sich auch nur irgendetwas getan hat und es geht mit dem gähnend langweiligen Alltag von Mayu weiter. Dabei hat die Hintergrundgeschichte mit den Aliens die sich auf unserem Planeten eingebürgert haben durchaus Potential, man hätte hier daraus wirklich etwas sehr interessantes machen können. Schade eigentlich...

Charaktere

Eigentlich gibt es nichts Nennenswertes über die Charaktere zu berichten. Unsere Protagonistin ist ein typisches Every-Day-Girl und ziemlich blass. Außerdem ist es manchmal echt deprimierend ihr zuzugucken besonders in der Phase wo sie anfängt Komplexe zu bekommen. Das Namensgebende Alien NieA hingegen geht schon nach kürzester Zeit heftigst auf den Geist und ihre Eskapaden wiederholen sich immer wieder und was erst noch lustig war wird zur lahmen Routine. Ein paar der Nebencharaktere sind aber ziemlich lustig und sorgen wenigstens ab und zu noch für die ein oder andere erheiternde Slapstickeinlage. Ich hatte aber von Genzo und diesem aufgekratzten Alienmädel mehr erwartet, es schien sich diesbezüglich etwas zu entwickeln doch dann treten diese Figuren komplett in den Hintergrund und es scheint fast als wären sie vergessen worden. Und ich bin noch nicht fertig: Es werden einige Fragen aufgeworfen die NIE geklärt werden zB warum NieA keine Antenne wie alle anderen Aliens hat oder was denn nun eigentlich ein Under 7 GENAU ist. Alles in allem war ich vom Cast dieser Serie sehr enttäuscht...

Wert

Pffff also hier ist weder ein Re-Watch für mich drin noch der Kauf der DVDs. Diese Serie sollte man sich erst gar nicht anschauen, man verpasst wirklich nichts.
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Avatar: Asane
Redakteur
#4
»Man findet Außerirdische überall in Japan.«

Das ist so ziemlich die erste Info, die einem in dieser Serie vermittelt wird. Seit etwa 20 Jahre zuvor ein UFO abgestürzt ist – ein vorbildlich klischeehaftes UFO übrigens – tummeln sich Außerirdische unter den Menschen, und keiner findet was dabei. Auch an den tiefen Krater, den der Einschlag hinterlassen hat und der mit allerhand Seltsamkeiten gefüllt ist, hat man sich gewöhnt.

Dann geht es in media res und man erlebt eine enorm laute und hyperaktive NieA*, die sich darüberhinaus auch ziemlich »selbstsüchtig, gierig, rechthaberisch« aufführt. Die nix anderes im Kopf hat als sich ständig den Bauch vollzuschlagen und Mayukos Zimmer, in das sie sich eingenistet hat, mit allerhand Krempel vollzumüllen, den sie angeblich für ihre UFO-Bastelversuche braucht.
*gesprochen 'Nia'. Warum die sich "NieA" schreibt, dürfte allein der Autor wissen.

Ein Charakter also, der ziemlich weit oben auf der Nervtöter-Skala agiert und der mit seiner "außerirdischen Frohnatur" [Zitat Beschreibungstext] stark an Kaora Suu aus »Love Hina« oder auch an »Karlsson vom Dach« erinnert, die beide recht ähnliche Qualitäten aufweisen. Ein Charakter, der jegliche Toleranzgrenzen bis aufs Äußerste strapaziert und den man am liebsten auf den Mond schießen möchte. Oder zumindest ihm permanent eine reinballern. So wie Mayuko manchmal, wenn ihre Geduldsfäden zerschlissen sind. Vor allem, weil sie es ist, die als Studentin mit zwei Nebenjobs sich so gerade über Wasser halten kann. Die sich Gedanken um ihre Zukunft macht und deren Selbstwertgefühl es nicht zulässt, anderen zur Last zu fallen. Dieses ungleiche Pärchen bildet das Zentrum dieses Animes.

Aus diesem charakterlichen Potentialgefälle wird die hier schon oft erwähnte Comedy gewonnen. Comedy der für meinen Geschmack eher unerträglichen Art; Slapstick und Nonsense, die dermaßen übertrieben inszeniert sind, daß sie einem sehr schnell auf die Senkel gehen können.

Daß ich diese Serie trotzdem durchgehalten habe, liegt einzig daran, daß Yoshitoshi Abe hier seine Finger im Spiel hatte. Sowohl als Autor des zugrundeliegenden Mangas wie auch als Charakterdesigner. Das merkt man an vielen Details. Schon optisch nimmt einen dieser Anime gefangen mit seinen absolut gelungenen Hintergründen und seinen warmen, ausdrucksstarken Farben, daß man meint, ein Werk von Ghibli vor sich zu haben. Aber durchaus auch wegen seinen Charakteren. Diese Charaktere sind das Herz des Animes. Natürlich von ihrer Persönlichkeit her, aber auch von der Genauigkeit des Ausdrucks, wie er sich zum Beispiel in den Handbewegungen widerspiegelt – und mit dazu beiträgt, für viele der Charaktere Sympathie zu empfinden oder sie einfach für glaubwürdig zu halten.

Ist die hier aufgefahrene Comedy schon unangenehm genug, lässt sich die deutsche Übersetzung auch nicht lumpen und gleicht sich dem ins Kraut schießenden Slapstick an, indem sie Sachen abliefert, die möglichst originell sein sollen, aber nie gesagt wurden. Davon unbesehen, daß allerhand Begriffe an deutsche Verhältnisse anzupassen versucht wurde ("Nudelsalat" - WTF?).
Ähnlich eigenartig gestaltet sich die Auwahl der BGM, die hauptsächlich musikalische Einlagen im Ami-Stil auffährt, also Country, Blues und was sonst noch zur Illustration von Road-Movie-Einsamkeit geeignet scheint. Gekrönt wird dieses Ensemble von einem der scheußlichsten Openings, die mir je untergekommen sind.

So geht das bis etwa zur Mitte der Serie, dann wird, spätestens mit der 8. Episode, ein deutlich ernsterer, oder besser: melancholischerer Ton angeschlagen. Sowohl was die Charaktere angeht wie auch die gewählte Musik, die nun oft auf ruhige, maximal zweistimmige Gitarrenstücke zurückgreift. Ernst, ruhig, gefasst haftet NieAs Blick auf dem havarierten Mutterschiff, dessen Silhouette vage in der Ferne schimmert, und sie meint Stimmen zu hören, die ihr etwas mitteilen wollen. Ihr, die unter den Aliens als der letzte Dreck gilt.

Und damit geht's ab ins Reich der Spoilertags:
Auch wenn sie sich den irdischen Verhältnissen angepasst haben, gilt immer noch eine strenge gesellschaftliche Ordnung nach Rang und Ansehen unter den Außerirdischen. Die rangiert von +5 ("plus") bis -5 ("under"). Und NieA hat den Rang "under 7". Sie, die nicht einmal eine Antenne auf dem Kopf hat, ist der Paria unter den Aliens und wird daher auch in keinem amtlichen Verzeichnis geführt.

Und damit zum Kern der Geschichte:
Als völlig Chancenlose hat NieA sich entschlossen, sich nichts daraus zu machen. Das anzunehmen, was das Leben bringt und ansonsten sich's gut gehen zu lassen. Die Anfeindungen der Erwachsenen (speziell der überheblichen, eingebildeten Alien-Chinesin) wie auch die Nachstellungen der Kinder steckt sie scheinbar locker weg. Fast alles, was auf den ersten Blick so leicht, spaßig und auch nervig aussieht, hat im Grunde einen bitterernsten Kern.

Was anderes wäre von Yoshitoshi Abe auch kaum zu erwarten gewesen. Die Problematik und die Entwicklung der Charaktere ist hier noch nicht so greifbar und gelungen wie im ein Jahr später entstandenen »Haibane Renmei«, und doch zeigen sich schon deutliche Parallelen. Auf Charakterebene vor allem bei Mayuko, die wie eine Schwester von Reki wirkt und einige Wesenzüge von Rakka aufweist (welche in Haibane Renmei ähnliche Fragen an ihre Existenz stellt und sich bei innerer Unsicherheit ebenfalls erstmal in ihr Schneckenhaus zurückzieht), aber auch bei einer ihrer Freundinnen, der Alien-begeisterten Chiaki, die einiges mit Hikari aus »Haibane« gemeinsam hat, genauso begeisterungsfähig ist und oftmals sich ähnlich hibbelig und kopflos aufführt – und konsequenterweise von der gleichen Seiyuu gesprochen wird: Fumiko Orikasa. (Randbemerkung: da passt es natürlich perfekt, daß auch NieA und Asuka die gleiche Seiyuu haben.)

NieA selbst verkörpert gewissermaßen die gleiche Leichtigkeit des Seins wie Kuu; und daß die Außerirdische kein schlechter Mensch sein kann, kann man schon daran erkennen, daß sie sich, ebenfalls wie Kuu, gut mit Katzen versteht (wobei Katzen ja auch irgendwie Aliens sind …).
Aber auch an gewissen Örtlichkeiten ist dieser enge Bezug festzumachen. Bei der Namensähnlichkeit des Cafés in Haibane und dem Lokal in NieA_7. Dieses Lokal "für westliche Gerichte" (in dem die ganze Serie über kein westliches Gericht zu sehen ist, und das auch nie Gäste hat) beherbergt übrigens auch eine kleine Reverenz an Takahata (den Abe sehr geschätzt hat) in Form einer Wirtstochter namens Chie, die hier wie dort den Laden schmeißt und überhaupt mit einer Menschenkenntnis und Umsicht gesegnet ist, die weit über ihrem Alter liegt.

Dieser Anime stellt ähnlich dem späteren Werk von Abe so einige Fragen an das Leben, an die Zukunft und an den Umgang miteinander – die aber nie beantwortet werden. So kommt es zu keiner Lösung der Frage, was aus der Badeanstalt wird, es gibt kein sichtbares Fortschreiten in den angedeuteten Liebesbeziehungen, keine Veränderung in NieAs grundlegendem Verhalten und keine Klärung, wie sich Mayuko nun ihr weiteres Leben nach der Uni vorstellt.
Logischerweise gibt es auch keine Antworten auf alle Alien-Fragen, insbesondere was es mit den Antennen auf sich hat, dem Raumschiff und dem Status der Außerirdischen. Der scheint nicht so überragend zu sein, denn die angeblich integrierten Aliens sieht man in eher suspekten, untergeordneten Beschäftigungsverhältnissen, viele abgesondert für sich im Krater lebend in eher prekären Verhältnissen. Wieso die antennenlose NieA
als einzige Stimmen vom Mutterschiff hören kann und wieso dieses sich am Ende in Lichtflocken auflöst,
bleibt im Dunkeln.

Und man kann getrost davon ausgehen, daß bei den Werken von Yoshitoshi Abe solche Fragen, die ungeklärt bleiben, für den Kern und das Verständnis der Geschichte keine Relevanz haben. Genau dies ist letztendlich auch der Grund dafür, daß dieser Anime keine Handlung hat, zumindest keine vordergründige.

Fazit:
Vieles ist nicht so, wie es auf den ersten Blick scheint. Leider geht die Comedy der ersten Hälfte mit dem Drama-Part der zweiten Hälfte nicht so besonders gut zusammen. Die Gags variieren zwischen saudämlich und komplett idiotisch, und die Charaktere müssen das wieder wettmachen. Was ihnen aber verdammt gut gelingt. Um was es dem Anime wirklich geht, offenbart sich in den letzten beiden Folgen, speziell aber zu Beginn von Episode 13. Wenn auch die Serie vom Aufbau her noch einige Schwächen hat, schaffen Artwork und Charakterdesign eine Atmosphäre, die den Zuschauer unmittelbar gefangen nimmt.
Ganz erstaunlich ist außerdem, wie man es auf natürliche Weise erreicht, wie nebenbei ein Informationshäppchen nach dem anderen einzuflechten. Praktisch ohne daß der Zuschauer das merkt. So nervig die Regie bei den Komikeinlagen auch ist, so genial ist das Skript in dieser Hinsicht.

Wer die Werke, an denen Yoshitoshi Abe beteiligt ist, schätzt und außerdem bereit ist, sich durch die schräge Comedy zu kämpfen, wird mit einer außergewöhnlichen Serie belohnt, die völlig unerwartet Stoff zum Nachdenken liefert.
Beitrag wurde zuletzt am 19.03.2024 23:24 geändert.
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Kommentare

Avatar: Ixs
V.I.P.
#1
NieA_7“ ist das Regiedebüt von Tomokazu Tokoro, der später bei Komödien wie „Maria Holic Alive“, Regie führte, und erneut mit Yoshitoshi ABe an „Haibane Renmei“ arbeitete. Co-Regisseur bei „NieA_7“ war Takuya Satou, der für das Storyboard von „Serial Experiments Lain“ verantwortlich war.

Die Geschichte von „NieA_7“ spielt in einer nahen Zukunft, in der Außerirdische bereits auf der Erde gelandet sind. Anstatt den Planeten zu übernehmen oder zu versuchen, eine intergalaktische Allianz zu schließen, sind sie damit beschäftigt, sich in die menschliche Gesellschaft einzufügen. Überraschenderweise haben Menschen im Alltag damit keine Probleme.

Der Hauptcharakter ist Mayuko Chigasaki, eine sehr bissige, aber auch sehr fleißige Schülerin, die, da sie ständig pleite ist und im Obergeschoss eines öffentlichen Badehauses lebt, wo sie ebenfalls arbeitet. Zu ihrem Leidwesen hat sie eine außerirdische Mitbewohnerin namens NieA, die Raumschiffe aus Schrott baut und auf Mayukos Kosten lebt. Die dreiste und kindische Außerirdische gilt als eine „unter sieben“, das bedeutet, dass sie im Gegensatz zu den meisten anderen Außerirdischen keine Antenne auf dem Kopf hat und in ihrer Kultur als eine Bürgerin dritter Klasse behandelt wird.

Die Chemie zwischen den beiden Hauptcharakteren ist stimmig: Mayuko ist die Stimme der Vernunft, die jeden Unsinn mit bissigem Humor kommentiert. NieA selbst ist manchmal ein bisschen nervig, aber selbst sie ist auf ihre Art mitfühlend. Der Humor in dieser Serie ist eine gute Mischung aus Slapstick und eher trockener Komik in gesunden Dosen. Bisweilen gibt es aber auch derbe Komik, wie zum Beispiel die Episode in die eine illegale Substanz einer heißen Quelle hinzugefügt wird.

Die Animation ist ähnlich, wie bei „Serial Experiments Lain“ in die Jahre gekommen, reicht jedoch für eine Komödie völlig aus. Es gibt einige skurrile Elemente wie menschenfressende Pflanzen oder seltsamen Slapstick-Humor. Auch sind einige der Themen, wie Armut, Diskriminierung, Kasten und andere Elemente, besser für ältere Zuschauer geeignet.
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Avatar: Hayase#2
Diese Serie ist nicht spannend, nicht andauernd lustig aber dennoch hielt sie mich nicht davon ab mir alle Episoden anzusehen. Das Ende war zwar leider eine Enttäuschung aber villeicht habe ich mir einfach zuviel erwartet.
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