Anspruch: | 7 |
Vortrag: | 8 |
Atmosphäre: | 8 |
Optik: | 8 |
Sound: | 9 |
Zwar kann sich die Geschichte nicht davon frei sprechen, ein wenig von Pinocchio inspiriert worden zu sein, sie geht aber in ihrer inhaltlichen Ausgestaltung weit über Collodi's Werk hinaus. Hauptfigur dieses streckenweise bedrückenden und andererseits oft verträumten und spannenden Epos ist Palme, eine Mischung aus Marionette und Maschine. Seit dem Krankheitstod der seiner Pflege anvertrauten Xian hat er sich nicht mehr gerührt, geschweigedenn gesprochen. Eines Tages aber erwacht er aus seinem Schlaf, bekommt eine neue Energiequelle und macht sich auf, den Baum Soma zu suchen, der ihm dabei helfen soll, ein Mensch zu werden. Wie zu erwarten trifft er bald auf Weggefährten und so beginnt die gefährliche Reise.
Was ich diesem Film vor allem und besonders am Anfang zu Gute halte, sind die starken Bilder, die die triste und merkwürdige Welt eindrucksvoll beschreiben, in der sich unsere Geschichte abspielt. Hinzu kommt der überaus stimmungs- und geheimnissvoll anmutende Soundtrack, der es ein ums andere mal schafft, die Atmosphäre zu verdichten und auf diese Weise eine Spannung zu erzeugen, die mich oft daran hat zweifeln lassen, ob dies wirklich auch ein Film für Kinder ist. Weiterer großer Pluspunkt ist im Besonderen die charakterliche Entwicklung des Protagonisten, der trotz seiner künstlichen Gestalt und eines angeblich nicht vorhandenen Herzens wie kaum ein anderer auf Messers Schneide zwischen der ihm inherenten Freundlichkeit einerseits und der wachsenden Egomanie andererseits zu balancieren vermag. Leider ist aber auch anzumerken, dass in den grob 2 1/4 Std., die der Film dauert, stellenweise Längen und Brüche in der Handlung zu erkennen sind. Dies ist meiner Meinung nach aber der einzige wirklich auffällige Kritikpunkt.
Fazit:
Ein wirklich guter und imho stark unterbewerteter Film, den ich vor allem Fans der Ghibli Studios und alter TOHO Movies ans Herz legen möchte. Bitte beachtet aber, dass der Film über weite Strecken einfach kein angenehmes Märchen ist, sondern interessante Charakterstudien in einer meist kaltherzigen und rauhen Fantasiewelt zeigt.
Kommentare
Es ist eine wunderschöne, spannende Geschichte über eine Puppe, die ihren Sinn fürs Leben verloren hat und durch den Auftrag ihres Schöpfers nach Talma begibt.
Mehrere Charaktere betreten die Serie und fügen sich natlos in die Geschichte ein. Es entfaltet behutsam eine etwas leicht komplexe Geschichte, die aber durch die Spieldauer perfekt rüberkommt. Dazu kommt eine schöne Flötenmusik, die der ganzen Sache den Feinschliff gibt. Dazu zählt auch das Herzlich schöne Ending Lied.
Taschentücher sollten bereitgelegt werden :)