Anspruch: | wenig |
Action: | sehr viel |
Humor: | wenig |
Spannung: | nichts |
Erotik: | wenig |
Bleach ist ein Anime, der nichts neu erfindet, weswegen er auch gut und gerne mit Dragonball, One Piece oder Naruto verglichen wird. Aber erstmal eins nach dem anderen:
Animation: Die Qualität ist durchgehend recht hoch, die absolute Nummer eins ist es nicht, allerdings sollte man hierbei bedenken, dass die Serie ja auch wöchentlich über sehr lange Zeit erscheint anstatt nur kurz mit qualitativ hochwertigen Episoden zu glänzen. Später wird vom 4:3 Verhältnis auf zeitgemäßere 16:9 gewechselt, die Qualität ändert sich dadurch nicht.
Sound: Die Sprecher sind alle gut und passen zu den jeweiligen Charakteren. Die Hintergrundmusik ist in sich stimmig und leicht zuzuordnen. Wenn man irgendwo "On the precipise of defeat" hört, weiß man sofort, dass Bleach gemeint ist, da dieses Lied immer wieder abgespielt wurde. Für die Bounto Filler wurde fast ein komplett neuer Sountrack gemacht anstatt die üblichen Hintergrundstücke zu benutzen. Generell gibt es für bestimmte Situationen oder Gegner immer bestimmte Musikstücke, die bevorzugt gespielt werden, zum Beispiel werden die Arrancar mit spanischen Gittarrentönen begleitet, während die Bounto eher mit altertümliche Musik angekündigt werden (ne bessere Beschreibung fällt mir da jetzt nicht ein, aber wenn mans gehört hat, weiß man sofort was gemeint ist).
Story: Der wohl wichtigste Punkt in einem Anime, liegen der Story doch Spannung, Aktion, Humor und Dramaturgie zugrunde:
Ichigo Kurosaki, 15 Jahre alt und Schüler, der eine besondere Gabe besitzt: Er kann Geister sehen. Doch gerade das führt zu einer Verkettung von Umständen bei der er zu einem Shinigami, quasi der japanischen Version des Sensenmannes, wird, um seine Familie zu retten.
Die ersten ca 16 Folgen des Animes beschreiben eine der Hauptaufgaben der Shinigami: Hollows -gefallene Seelen- mit ihrem Schwert zu vernichten, damit sie die Reise in die Soul Society antreten können und sie dabei hindern andere Seelen zu verschlingen, ob die Seelen toter oder lebender Menschen sei dabei egal. Dementsprechend kreizt Ichigo hier den Weg mehrerer Hollows, die in der Regel Appetit an Ichigos Freunden bzw Verwandten gefunden haben. Das ganze gipfelt darin, dass zwei seiner Mitschüler ebenfalls Fähigkeiten entwickeln, mit denen sie Hollows bekämpfen können, während ein dritter diese Fähigkeiten schon länger hatte als der Hauptcharakter, gepaart mit einer starken Abneigung gegenüber Shinigami, die nun auch der Hauptcharakter zu spüren bekommt. Die Story kommt dabei halt recht schleppend voran, alle ca 4 Folgen beginnt quasi ein neuer Handlungsbogen, mit einem anderen (neuen) Bekannten als Ziel und einem anderen Hollow als Hauptgegner.
Auf diese ersten nicht gerade spannenden Folgen folgt dann der erste längere Handlungsbogen. Rukia, die Shinigami, deren Kräfte Ichigo übernommen hatte, wird gerade deswegen von anderen Shinigami gefangen und nach Soul Society gebracht, um dort in einem Monat exekutiert zu werden. Wie für einen Hauptcharakter in einem solchen Anime üblich, kann Ichigo sie nicht einfach sterben lassen und folgt ihr nach Soul Society um sie zu retten. Die Folgen 20 bis 60 stehen daher grob unter dem Titel: Rettet Rukia.
Nun läuft die Serie zur Höchstform auf, statt der zwar unterschiedlichen, aber doch irgendwie gleichen Hollow, sind die neuen Bösewichter Shinigami. Anstatt, dass die Gegner von Natur aus niederträchtig sind, sind es nun Ideale oder zumindest Ziele, die mit denen von Ichigo und seinen Freunden nicht übereinstimmen. Dazu hat jeder Shinigami noch mindestens eine besondere Fähigkeit in seinem Seelenschwert (Zanpaktou) versteckt, die stärkeren sogar zwei. Nebenbei wird einer der Captains der Shinigami ermordet und zwei von Ichigos Mitstreitern werden mit genau den Shinigami konfrontiert, die ihren Hass auf selbige erst verursacht haben. Das ganze geht natürlich nicht ohne lange und vorzugsweise brutale Kämpfe, aber zu guter Letzt haben sich doch irgendwie alle lieb, naja bis auf einige Verräter, die den Abgang geprobt haben.
Auf dieses recht spannende Kapitel folg eine recht lange Fillerstaffel, die bis ca Folge 105 geht, also fast genau so lange wie die Rettet-Rukia Aktion. Wir bekommen einige neue Charaktere, gute und böse wobei letzteres ja zu erwarten war. Diese neuen Feinde sind die Bounto, unsterbliche Menschen, die sich von geistiger Energie ernähren und sich an den Shinigami rächen wollen, da sie unter den Menschen halt eher als Monster gelten. Natürlich mischen auch Ichigo und Co wieder mit, was nach vielen Kämpfen zwischen den Bounto und den Shinigami in der Vernichtung der Bounto endet, der Status Quo ist wieder hergestellt...
In den folgenden Episoden wird dann endlich die Story des Mangas weitergeführt. Während der neue Austauschschüler Ichigo für die Vaizards - Shinigami mit Hollowkräften- abwerben möchte, trifft Kon auf einen bekannten Hollow, der seinerseits Shinigamikräfte erlangt hat. Daraufhin tauchen immer mehr dieser Arrancar auf, die vom Verräter Aizen erschaffen wurden, um letztlich Krieg gegen Soul Society zu führen. Als auch noch Orihime entführt wird und die Shinigami sich vorerst nach Soul Society zurückziehen, macht sich Ichigo mit seinen verbliebenen Freunden auf, sie zu retten. Doch sie müssen feststellen, dass die Espada, die Top Ten der Arrancar deutlich stärker sind, als erwartet...
Soviel zur Zusammenfassung, man merkt recht schnell, dass der Anime sein Hauptaugenmerk auf die vielen Kämpfe legt. Dazu kommen die sehr vielen verschiedenen Charaktere, gerade Soul Society und die Shinigami bestehen aus 13 Divisionen wobei bei jeder Division mindestens der Captain und der Vize-Captain auftauchen. Aufgrund der Rangaufteilung merkt man recht schnell, wie stark der Gegner ist, gegen den der Held momentan antritt. Bei den Arrancar geht man noch einen Schritt weiter, statt gleichberechtigter Captains gibt es hier quasi die Top Ten, auch Espada genannt, bei denen die eintätowierte Nummer auch die Stärke beschreibt. So ist ein Grimmjaw Jaggerjack als Nummer 6 deutlich stärker als Yami, die Nummer 10. Die Nummern und Ränge haben außerdem den Vorteil, dass man die Charaktere so deutlich besser merken kann, als wenn man mal eben von den 25 Captains und Vize-Captains den Namen wissen sollte. Vor allem wenn plötzlich 3 oder 4 Arrancar auftauchen und zwei Folgen später nur noch einer übrig bleibt, dann reicht es zu wissen, dass der übrige zu den Espada gehörte, der Rest aber nicht.
Neben den sehr langen Kampfszenen kommt die Komik auch nicht immer zu kurz. Gerade in "Friedenszeiten" wenn Charaktere wie Kon oder Urahara auf der Bildfläche auftauchen, kann man fast immer mit einem Schmunzler rechnen. Doch gerade das sorgt dafür, dass man einige Charaktere nicht ganz ernst nimmt. Urahara zieht vieles ins lächerliche, sei es das Überbringen von Nachrichten. Der wortkarge Chad geht bei der Überraschung dass ein Stofftier sprechen kann direkt in die Offensive und sucht den dafür verantwortlichen Mechanismus, Ishida kann sich nicht mit der Tatsache anfreunden, eine sprechende Katze zu treffen, die wiederum einige Folgen später mit dem Spruch "Sprechende Katzen, also sowas gibts doch nicht" menschliche Gestalt annimmt, die absolut nicht zur bisherigen Synchronisation passt, aber nen anderer Synchronsprecher gleicht das sofort aus.
Was die
Spannung angeht, braucht man da nicht allzu viel erwarten. Es ist weniger die Frage
ob der jeweilige Held seinen Gegner besiegen kann, als vielmehr das
Wie. Egal wie sehr der Held auch verprügelt wird, egal wie viele Liter Blut seine Freunde verlieren, irgendwie überleben sie ALLE. Der Tod existiert bei Bleach nur auf Seiten der Bösen, daher kann man so gut wie gar nicht mitfiebern. Das mag zwar typisch für das Genre sein, aber wenn man die übertriebene (und seit kurzem auch in Japan zensierte) Gewalt betrachtet ist es schon etwas konfus.
Wie an diesem und auch vielen anderen Beispielen sehen kann, ist die Story recht leicht vorherzusehen. Hier kann man dann ansetzen und den gerne gebrachten Vergleich mit Naruto vollziehen:
Die Hauptcharaktere sind sich im Prinzip recht ähnlich: Beide zeichnen sich dadurch aus, schlicht und ergreifend ein sehr großes Potential zu haben, dass sie nur ausnutzen müssen. Ichigo hat sogar seinen eigenen persönlichen Dämon, nämlich sein Hollow-Alter-Ego, das Ichigo ähnlich wiederwillig hilft, wie es Kyuubi bei Naruto tut. Während Naruto aber nur langsam voran kommt und beispielsweise erst nach 50 Folgen etwas lernt, was sein Sensei schon in Folge 10 nebenbei gemacht hat, ist Ichigo hier eher mit Son Goku aus DBZ oder Ruffy aus One Piece zu vergleichen. Er ist immer der stärkste unter den guten und wenn ein starker Gegner auftaucht, dann wird dieser auch immer von Ichigo besiegt oder gar nicht. 6 Arrancar tauchen auf und mit 100%iger Garantie trifft Ichigo auf den stärksten. Und wenn Ichigo einen Gegner nicht auf Anhieb besiegt, dann wird das eben 20 Folgen später wiederholt, irgendwann gewinnt Ichigo halt.
Von der Spannung her, kann Bleach leider nicht mit Naruto mithalten. Trotz aller Brutalität und Blutspritzer ist bislang noch keiner der "guten" gestorben, die Gefahr, dass ein Charakter stirbt ist somit auch dem Zuschauer nicht bewusst, man fiebert einfach nicht mit, wie bei Naruto. Bei Bleach ist es einfach ziemlich simpel: Hollows sterben prinzipell, Shinigami werden nur schwer verletzt um später zu den "guten" zu gehören, Bounto sind eh nur Fillermaterial und werden bis auf ein Filler-Backup ausgerottet und die Arrancar kriegen eine Mischung aus allem hin, da es auch hier den einen oder anderen Sympathieträger gibt...
Theorien gibt es bei Bleach leider recht wenige. Das wohl größte Mysterium ist, welche Leichen die letzte Generation im Keller hat, dass sie so handelt, wie sie handelt. Aber dass Theorien aufkommen bei denen die Identität einiger Bösewichte versucht wird, zu erraten oder die nächsten Kämpfe total überrraschend sind, weil irgendein Bösewicht dazwischenfunkt, der eigentlich was ganz anderes vorhatte, sowas gibt es hier leider nicht.
Die Charaktere sind bei Naruto zwar besser ausgebaut, aber hier kann Bleach mit Quantität punkten. Ist Naruto einer von 12 Schülern, die mit ihren 4 Lehrern und einigen anderen Ninjas auf Seiten der "guten" stehen, stehen bei Bleach 10 Captains mit 12 Vizecaptains (bei denen nur die Hälfte erwähnenswert ist) sowie einige anderer Offiziere und Ichigos Freundeskreis auf Seiten der "guten". Die Charaktere sind halt nicht so gut ausgebaut, dafür aber zahlreich und es kommen auch permanent neue dazu, während bei Naruto meistens nur neue Feinde auftauchen, wo aber auch deutlich weniger vorhanden sind.
Und zuguter letzt die Mangavorlagen:
Während Naruto 239 Kapitel Manga auf ca 130 Episoden gebracht hat, bringt Bleach in ca 65 Episoden geschlagene 185 Kapitel unter, also statt ungefähr 2 Kapitel pro Episode sind es 3. Man könnte hier jetzt meinen, Bleach würde die Story viel schneller vorantreiben, dem ist aber nicht so. Vielmehr ist die Geschwindigkeit, mit der die Story im Manga vorrankommt, deutlich langsamer als beim Narutomanga, daher fällt es den Animatoren sehr leicht, bis zu drei Kapitel in einer Episode unterzubringen. Dies führt aber über kurz oder lang dazu, dass enorm viele Filler gezeigt werden müssen, die Bounto Filler waren zwar qualitativ besser als die Filler, die man bei Naruto zu Gesicht bekam. Aber trotzdem waren sie schlechter als die original Story. Wenn man aber bedenkt, dass Bleach jetzt nur noch ca 40 Kapitel hinter dem Manga hinterher ist und dabei den Stoff in ca 14 Folgen unterbringen kann, so merkt man doch, dass sehr bald eine Fillerstaffel folgen wird, die der Bountostaffel in nichts nachstehen darf, vor allem die Quantität muss nahezu gleich sein. Bei Naruto hat man hingegen ca 100 Kapitel Vorsprung, auch wenn Shippuden endlich anfängt, die Kapitel in gewohntem Tempo abzuhandeln, so ist zumindest in der Story bereits Platz für einen Fillerzwischenstop, bei Bleach hat man jeden noch so kleinen Grashalm ergriffen und wurd jetzt auf lange Sicht keine besonders gute Vorlage für Filler finden, aber möglicherweise endet die Arc rechtzeitig.
Als Fazit kann ich sehr solide 70% geben, die Story weiß zu motivieren und die skurilen Charaktere überzeugen mit schönen Aktionsszenen und Situationskomik, was will man mehr?
Update Episode 169:Wie erwartet (s.o.) kommt nun eine Fillerstaffel. Weder endete die Hueco Mundo Arc rechtzeitig, noch wurde eine hinreichende Gelegenheit gegeben, Filler einzubauen und genau das sieht man diesen Fillern auch an:
Von einem der wichtigsten Kämpfe mitten in der Arc geht es mit einer jämmerlichen Überleitung plötzlich in eine komplett andere Richtung. In Folge 168 kann sich noch die Hoffnung halten, dass lediglich der Schauplatz gewechselt wurde und demnach die Handlung nach den Fillern an der selben Stelle mit den Hauptcharakteren weiter geht, doch leider wird man in Folge 169 bitter enttäuscht, es scheint, als wäre die vorherige Arc (die schon gut 50 Folgen lang war) gar nicht geschehen.
Bei so wenig Erklärung zum Übergang in Fillerfolgen habe ich auch keine allzu hohen Erwartungen mehr in die Rückkehr zur Hauptstory. Allerdings wird das noch warten müssen, da die Filler hier ja länger dauern müssen, um dem Manga dringend den benötigten Vorsprung zu verschaffen.
Abwertung von 2% auf 6.8
Update Episode 215:Die Rückkehr zur Hauptstory war genau so abrupt, wie der Abgang in den Fillerblock. Dieser war aber deutlich kürzer, als ich es erwartet hatte. Leider hat diese unerwartet kurze Fillerstaffel auch nicht die Wirkung, die von Nöten gewesen wäre: Der Anime holt den Manga immer noch verhältnissmäßig schnell ein, 4 weitere Fillerfolgen sowie teilweise stark gestreckte Folgen (u.a. die am meisten gestreckte Non-Fillerfolge, die mir je aufgefallen ist) sind trotzdem nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Kubo hat sich im letzten Jahr nämlich zurückgelehnt und selbst ein paar "Filler" innerhalb des Mangas gemacht, so dass die Story im Manga trotz einem Vorsprung von über 30 Kapiteln quasi gar nicht voran gekommen ist.
Es ist daher nur eine Frage der Zeit, bis wieder der nächste Fillerblock kommt, sicherlich wird dieser auch total sinnfrei eingebaut oder zerstört das bisschen, was Kubo an Story aufgebaut hat, indem einfach ein paar Fakten vergessen werden. Das können ja auch die Non-Fillerfolgen gut.
Kommentare
Der Anime bietet meiner Meinung nach viel Action, Spannung und Humor, dafür wenig Erotik.
Auch wenn es sich lange hinzieht so lohnt es sich Bleach komplett anzuschauen.
Die Handlung ist gut durchdacht und mit epischen Kämpfen gespickt. Auch gefällt mir die Charakter-Entwicklung, bei der der Protagonist nicht sofort ungeahnte Kräfte bekommt, wenn er mal kurz davor ist einen Kampf zu verlieren (oder zumindest wird's hier plausibler begründet^^), die aber bei den dennoch wichtigen Nebencharakteren etwas zu wenig greift.
Weiterhin ist Bleach ein Anime der überwiegend Ernst bleibt und bei dem die Charaktere nicht hin und wieder mal den Eindruck vermitteln sie wären auf den geistigen Niveau eines Grundschulkindes, wie es bei viele andere Mainstream-Protagonisten hin und wieder geschieht. Dennoch bleibt auch hier der Humor nicht ganz aus. (Rukias Zeichnungen, Kon, Kenpachi etc.)
Am besten jedoch gefiel mir das bombastische Ende, bei den so richtig die Post abgeht. Ein genialer Abschluss der Story den ich nicht für möglich gehalten habe.