1001 Nights: Sen’ya Ichiya Monogatari (1969)

Sen’ya Ichiya Monogatari / 千夜一夜物語

Informationen

Beschreibung

Der arme Wasserverkäufer Aldin geht in Bagdad seinen kleinen Geschäften nach. Dabei genießt er das Leben. Die allseits beliebte Auktion weiblicher Sklavinnen ist auch für ihn ein Höhepunkt des Tages. Diesmal kann er sich sogar einen Platz in der ersten Reihe sichern. Die Auktion beginnt mit den Sklavinnen, die weniger verkauft als ausgelacht werden. Als jedoch die Sklavin Milliam versteigert wird, ist Aldin augenblicklich in sie verliebt und gibt sogar ein spontanes Gebot ab. Da sein Gebot für alle anderen Personen geradezu lächerlich niedrig ist, wird Milliam letztlich von jemand anderem ersteigert. Ein überraschend aufkommender starker Sandsturm ermöglicht es Aldin, sich Milliam zu schnappen und mit ihr zu fliehen. Sie erreichen auf ihrer Flucht einen voll eingerichteten Palast und verbringen eine Nacht dort. Und dies ist nur der Beginn einer abenteuerlichen Geschichte …
Poor water seller Aldin does his little business in Baghdad, all the while enjoying his life. At the same time he enjoys life. The popular auction for female slaves is a highlight of the day for him as well. This time he can even secure a spot in the front row. The auction begins with slaves who are laughed at rather than sold. However, when the slave girl Milliam is put up for auction, Aldin is immediately enamoured by her and even makes a spontaneous bid. Since his bid is ridiculously low compared to everyone else’s, Milliam is ultimately bought by someone else. A surprisingly strong sandstorm makes it possible for Aldin to grab Milliam and escape with her, though. On their flight they reach a fully equipped palace and spend a night there. And this is only the beginning of an adventurous story …
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Rezensionen

Avatar: Asane
Redakteur
#1
Dieser Anime-Film über Erzählungen aus 1001 Nacht ist schon ein seltsamer Wechselbalg. Er ist vieles zugleich, aber nichts richtig. Hier wäre es tatsächlich einmal besser gewesen, er hätte sich dezidiert für eine Richtung in Sachen Stil und Genre entschieden.

Denn die grundlegenden Teile kommen sich gegenseitig ins Gehege und wollen sich nicht so recht miteinander vertragen. Es gibt Actiondrama, Actioncomedy und - nunja - Porno. Und alles steht etwas disparat nebeneinander.

Der Beginn setzt wesentliche Akzente in Sachen morgenländischer Exotik: pompöse Architektur, bombastische Musik im Hollywood-Stil, opulente Weiber und Paläste. Ein buntes Treiben auf dem Markt und in der Stadt, heiter und gesellig, gleich ob arm oder reich - wunderbar klischeehaft und ganz so, wie es der Phantasie und dem Vorurteil eines europäischen Publikums entspricht.
Denn "Geschichten aus 1001 Nacht" ist stilistisch gesehen eigentlich ein europäischer Film, nicht nur im Hinblick auf die Vorstellungen von orientalischer Kultur, sondern auch in der künstlerischen Umsetzung. Das wird recht schnell klar, wenn man diese Comicfigur stadtwärts schreiten sieht, die sich später als Aladin herausstellt (und die am Ende die Stadt wieder verlässt und, wie weiland Lucky Luke, in den Sonnenuntergang marschiert).

Beispielhaft und am besten greifbar wird das zum einen im Charakterdesign, das sich an Vorbildern des frankobelgischen Comics orientiert (Hergé, Uderzo), und zum anderen in der Gestaltung der Actionsequenzen, wo ernsthafte dramatische Auseinandersetzungen grundsätzlich vermischt sind mit klamaukhaften Comedy-Einlagen, irgendwo changierend zwischen Tom & Jerry, Laurel & Hardy und Popeye.
Das beißt sich dann insofern miteinander, als hier auch todernste und hochdramatische Szenen geboten werden, unerwartet brutal und außergewöhnlich blutrünstig, die mit solchen Comic-Paraden nicht in Einklang zu bringen sind.
Und zu guter Letzt dann auch Erotik. Schwülstig und lüstern. verführerische Jungfrauen mit laszivem Blick, ein Paradies der Männerphantasien. Hier ist der Film deutlich ein Kind der sechziger Jahre, der ein Weltbild transportiert, das nach heutigen Maßstäben zielsicher als patriarchalisch-chauvinistisch identifiziert werden muss!

Oder eben auch nicht. Denn natürlich ist der Film nicht nur im Geist jener Zeit gehalten, sondern auch im Geist jener Erzählungen, mit denen Scheherazade ihren rachsüchtigen und blutgierigen König bei Laune zu halten versucht hat.
Und so wird hier in Aladins Abenteuern einiges aufgefahren an gebärfreudigen Becken und blanken Brüsten, die keineswegs so schamhaft verhüllt werden von zufällig drapierten Stoffen und wabernden Dämpfen, wie das in heutiger Zeit gern der Fall ist. Und wenn auch das explizit Geschlechtliche ausgespart wird, ist es dennoch gegenwärtig, entweder akustisch in lustvollen Lautäußerungen, oder visuell beim Abschweifen in metaphorisch-symbolischen Bildern wie z.B. sich öffnende Blüten, sobald es sexuell zur Sache geht. Möglich, dass sowas für das Publikum damals ein guter Grund war, ins Kino zu gehen. Denn immerhin taucht die erste Nacktszene schon in Minute 6 auf.

Zitat ANN

Objectionable content: Pornography
The film is considered the first pornographic animated feature film distributed in The United States, predating Ralph Bakshi's Fritz the Cat, the first American X-Rated animated film, by three years.

Was sonst noch auffällt:
nicht nur optisch orientiert sich das Werk an westlichen Vorbildern, auch musikalisch lässt man sich gern vom episch-schwülstigen Hollywood-Sound inspirieren. Dabei werden gern auch real existierende klassisch-romantische Stücke eingewoben, wie beispielsweise "Scheherazade" von Rimsky-Korsakoff (3. Satz) oder die Glöckchenarie aus Leo Delibes Oper "Lakmé" (beim Zwitscherkonzert des künstlichen Vogels).
Über all die Jahre hat leider auch die Tonspur sehr gelitten, was die Textverständlichkeit stellenweise sehr erschwert. Das Bild, das im extrabreiten Cinemascope-Format 2,35:1 vorliegt, hat sich da etwas besser gehalten. Einige der beeindruckenden orientalischen Stadtansichten werden dadurch erreicht, dass kleine, geschickt ausgeleuchtete Modelle verwendet werden; da, wo es animationstechnisch wirklich schwierig wird (sturmbewegtes Meer), werden Real-Life-Aufnahmen eingebettet. Das Ergebnis der Montage mit gezeichneten Figuren kann man dagegen nur als grotesk bezeichnen.
Ansonsten hat man sich bemüht, den Animationsaufwand in Grenzen zu halten, indem man entweder mit (zu kurz geratenen) Loops Bewegung vorzutäuschen versucht, oder sich in künstlerische Kniffe flüchtet, indem man bestimmte Sequenzen auf wenige Farben expressionistisch reduziert darstellt.

Im ganzen betrachtet ist das kein Film, der einen unbedingt vom Hocker haut. Aber es schadet nicht, sowas mal gesehen zu haben, und sei's nur aus historischen Gründen.
Beitrag wurde zuletzt am 19.03.2020 00:26 geändert.
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Avatar: Aminobenzol#2
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  • Animation
  • Charaktere
  • Musik
  • Erotik
Der Anime erschien vor über 50 Jahren und ist für damalige Verhältnisse gut animiert. Obwohl er für Erwachsene konzipiert wurde, hat die aktuelle deutsche Ausgabe eine FSK 12 erhalten. Als Quellen für diesen Anime lassen sich zum einen amerikanischen Filme zuordnen, in denen es um Aladin, Sindbad, 1000 und eine Nacht oder Diebe in Bagdad geht und französische Filme mit Jean-Paul Belmondo. Die Geschichten aus 1000 und einer Nacht werden nicht wortgetreu, jedoch vom Inhalt her gut umgesetzt. Die Handlung lässt sich in 3 bis 4 Handlungsbögen zerlegen. Auch wenn mancher Witz 500 Jahre als ist, bleibt es unterhaltend. Die Folterszenen erinnern auf lustige Weise entfernt an Edgar Allan Po bzw. Edogawa Ranpo in seinen Vorkriegsgeschichten. Die Gewalt und die Erotik sind aus heutiger Sicht völlig harmlos. Es werden hier auch Dinge gezeigt, die erst Jahrzehnte später Realität wurden. Was für die damaligen Zuschauer Karikaturen von Astro-Boy waren, sind aus heutiger Sicht die Vorläufer der Tele-Tubbies und der Einsturz eines hohen Turms sieht fast so aus, wie die späteren Bilder des 9/11. Von mir gibt es eine klare Empfehlung.
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