Anne mit den roten Haaren (1979)

Akage no Anne / 赤毛のアン

Informationen

Beschreibung

»Anne mit den roten Haaren« handelt von der jungen Anne Shirley, die aus Bolingbroke in Nova Scotia stammt und es mit ihren 11 Jahren nicht gerade leicht hat: Sie ist bereits Vollwaise und hat sich schon lange nirgendwo so richtig daheim gefühlt – bis ihr eines Tages das Glück hold zu sein scheint: Ein etwas älteres Geschwisterpaar, Matthew und Marilla Cuthbert, scheint ihr endlich ein Zuhause bieten zu können. Doch der Schein trügt: Die beiden haben eigentlich nach einen Jungen gesucht, der ihnen bei der Feldarbeit hilft. Kein Wunder also, dass die beiden ernüchtert sind, als sich der vermeintliche Junge als Mädchen erweist. Anne ist ein offenherziges und zuweilen aufbrausendes Mädchen mit reichlich Phantasie, das trotz des Missverständnisses schnell von den beiden ins Herz geschlossen wird und daher auf der Farm Green Gables doch noch eine neue Bleibe findet.

Neben den Cuthberts lernt Anne auch die zunächst schüchterne, aus wohlhabenden Verhältnissen stammende Diana kennen, die jedoch schnell zu ihrer besten Freundin werden soll. Und dann wäre da noch Gilbert Blythe, der eigentlich sehr von Anne angetan ist, aber aufgrund ungünstiger und frecher Wortwahl praktisch unwiderruflich von dieser zum Quasi-Erzfeind herabgestuft wird. So verbringt Anne ihren neuen Alltag auf der Farm und auch in der Schule, doch ewig währt die Kindheit nicht, und so muss auch sie sich irgendwie mit schwerwiegenden Entscheidungen, die ihr weiteres Leben bestimmen werden, beschäftigen …
Anne of Green Gables” is about the young Anne Shirley, who comes from Bolingbroke in Nova Scotia and, at the age of 11, doesn’t exactly have it easy: she is already an orphan and hasn’t really felt at home anywhere for a long time. Until one day, luck seems to favour her: a slightly older brother and sister, Matthew and Marilla Cuthbert, finally seem to be able to offer her a home. But appearances are deceptive: the two were actually looking for a boy to help them work in the fields. No wonder the two are disillusioned when the supposed boy turns out to be a girl. Anne is an open-hearted and sometimes quick-tempered girl with a lot of imagination, and, despite the misunderstanding, she is quickly taken to heart by the two and therefore finds a new place to stay at Green Gables Farm after all.

In addition to the Cuthberts, Anne also meets Diana, a shy girl from a wealthy background, who quickly becomes her best friend. And then there is Gilbert Blythe, who is very fond of Anne but is practically irrevocably downgraded by her to quasi-nemesis due to unfavourable and cheeky choice of words. So Anne spends her new everyday life on the farm and at school, but childhood doesn’t last forever, and somehow she too has to deal with serious decisions that will determine the rest of her life …

Annotation:
An English dub (based on the German dub) was created for SABC (South African TV station) during the 1990s. It was later broadcasted in other countries and was published on YouTube in 2016 (region-restricted).
Texto de presentación:
Marilla y Matthew Cuthbert son dos hermanos que viven en completa soledad en Tejas Verdes. Necesitados de mano de obra, deciden acoger en su hogar a un muchacho que les ayude en las labores del campo. Sin embargos, el mencionado muchacho no será tal, sino una jovencita soñadora, Ana Shirley, quien pondrá patas arriba el mundo de los dos hermanos, inundando de alegría y elocuencia los parajes de Tejas Verdes con su desbordante imaginación..
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Avatar: Asane
Redakteur
#1
Bis vor gar nicht mal so langer Zeit habe ich mir aus den WMT-Serien nichts gemacht. Zu klischeegetränkt, zu schablonenhaft, vorhersehbar und belehrend. Das hat sich schlagartig gewandelt nach dem Rewatch von Heidi (auf japanisch statt auf deutsch!) und vor allem mit dem fünf Jahre später entstandenen »Akage no Anne«, beide unter der Regie von Isao Takahata. Diese Serie sollte sich als einschneidendes Erlebnis erweisen.

Noch nie ist es vorgekommen, daß ich nach dem Abschluss einer Serie dieser Länge wie paralysiert einfach nur dagesessen bin und mir sehnlichst gewünscht habe, die Serie möge nie zu Ende gehen. Eine eigenartige Wehmut greift um sich und gleichzeitig auch ein tiefempfundenes Glück, als Anne – eins mit sich und der Welt – aus ihrem Giebelfenster blickt und ihren Lieblingsschriftsteller Robert Browning zitiert:

»kami, ten ni imashi / subete yo wa koto mo nashi«
(God 's in His heaven- / All 's right with the world!)

Die Erwartungen waren nicht sonderlich hoch, als ich mit der Serie angefangen habe. Und doch war nach den ersten drei Akkorden der Filmmusik und den ersten Landschaftsbildern klar: dieser Anime ist für mich gemacht!
Die ersten Eindrücke verdichten sich zu einem atmosphärischen, intensiven Filmerlebnis, das ich einem Anime damals nicht zugetraut hätte, und schon bald nimmt der ruhige, unspektakuläre Ablauf der Bilder und Geschehnisse, in denen nichts Nennenswertes passiert, einen gefangen, rein durch die Magie der Ereignislosigkeit.


Wie kommt das?

Zuallererst liegt das daran, daß es sich bei dieser Serie nicht um einen Anime im üblichen Sinne handelt. Nichts von dem, was man sonst mit dem Begriff »Anime« verbindet, findet hier statt. Alles Überzogene, Übertriebene, Theatralische fehlt – also alles, was man in Rezensionen gern mit Begriffen wie "generisch", "Standard", "Klischee" belegt. Eigentlich wirkt die Serie wie eine Buchverfilmung, nur eben gezeichnet.
Was das Eigentümliche, den Reiz, die Qualität dieses Anime ausmacht, erschließt sich im Grunde schon in den ersten 10 Minuten. Auffälligster Aspekt dürfte wohl das außergewöhnlich behutsame Pacing sein.

Nun, wer spätere Werke von Takahata kennt, weiß vielleicht, was ihn erwartet; und dennoch kann es sein, daß man verblüfft vor dem Monitor hängt und sich diese Inszenierung von Nichts, dieses anscheinend sinnlose Verstreichen von Zeit anschaut, und – so man empfänglich dafür ist – fasziniert feststellt, wie gut manche Situationen – besonders unangenehme Situationen – vertieft, verstärkt werden. Wie bspw. das Warten am Bahnhof, die Kutschfahrt nach White Sands (Ep. 4) oder auch die Abschiedsszene auf der kleinen Brücke in Episode 17.

Denn was sich hier darstellt, ist nicht nur das Verstreichen von Zeit, es ist oft auch der empfundene Stillstand, das subjektive Erleben einer Situation, Momente der Rat- und Hilflosigkeit, der Panik, in denen einem nicht nur das Herz stillzustehen scheint, sondern auch die Welt um einen herum (Ep. 40).

Es wäre sicherlich ein Leichtes gewesen, die Ankunft von Anne und ihre Fahrt nach Green Gables in drei oder vier Minuten abzuhandeln. Der Anime benötigt dafür eineinhalb Folgen, also gut 30 Minuten. Eine halbe Stunde, in der Anne (und mit ihr der Zuschauer) in eine Welt geführt wird, die ihr nun Heimat sein soll, voller Hoffnung, Vorfreude und banger Erwartung, auf einer endlos erscheinenden Fahrt, überwältigt von Sinneseindrücken und beseelt von dem Drang, sich unmittelbar mitzuteilen in einem unaufhörlichen Redeschwall – eine halbe Stunde, in der all diesen Ereignislosigkeiten Raum gegeben wird, um sich zu entfalten. Und dieses Pacing spiegelt nicht nur das Empfinden einer neuen Welt voller neuer Eindrücke, sondern auch den gemächlichen Lauf des Lebens auf Prince Edward Island um das Jahr 1880.

Die Musik ist zum großen Teil klassisch-instrumental, im Stil der Zeit der Handlung, also um 1880, und steht an der Schwelle zur bombastisch-schwelgerischen Symphonik des Fin de Siècle. Das ist keine Musik zu einem Kinderfilm, das ist erwachsene Musik, die die Serie ernstnimmt und nicht nur einfach Gefühle nachmalt, sondern das Geschehen mit breiten Pinselstrichen kommentierend begleitet.

Nicht Handlung oder dramatische Ereignisse prägen den Anime, sondern die Charaktere. Diese sind durch die Bank glaubwürdig und realistisch, in ihrer optischen Erscheinung wie auch in ihrem Verhalten und ihren Wesenszügen. Vor allem sind sie nicht idealisiert und schon gar nicht aus Stereotypen geschnitzt; Sie sind, wie sie sind, und damit sind sie vor allem eines: menschlich. In jeder Hinsicht.
Menschen, die nicht nur kleine (oder größere) Fehler haben, sondern die sich auch ändern, sich entwickeln, was sich in unscheinbaren Details niederschlägt, die erst dann dem Zuschauer auffallen, wenn beispielsweise Rückblenden eingefügt werden. Kleine Gesten sagen mehr als tausend Worte.

Doch auch in der Zeit verändern sich die Charaktere – die Hauptcharaktere jedenfalls. Über die fünf Jahre, die der Anime abdeckt, altern sie sichtlich. Die jüngeren naturgemäß stärker als die älteren. Das ist soweit nicht wirklich ungewöhnlich. Allerdings (und das hat mich eigentlich am meisten verblüfft und beeindruckt): auch die Stimmen verändern sich. Unmerklich. Man vergleiche Anne in Folge 1 (11 Jahre) mit der Anne in Folge 19 (12 Jahre), in Folge 29 (13 Jahre) oder Folge 40 (15 Jahre). Die Stimme wird allmählich etwas tiefer, voller, runder. Genauso wie sich ihre Figur verändert, ihre Gesichtszüge, ihr Wesen überhaupt. Und genauso bei ihren Freundinnen und ihren Zieheltern Marilla und Matthew – nur bei letzteren nicht ganz so offensichtlich.

In dieser Serie geschieht nichts ohne Grund. Szenenübergänge, Perspektivenwechsel, Kameraschwenks – jedes künstlerische Mittel hat hier seine Bedeutung und erzählt die Geschichte ohne Worte, so daß der Eindruck entsteht, die Geschichte erzähle sich selbst. Vor diesem Hintergrund sticht Annes Eigenschaft, sich in Melodramatik zu verlieren und endlos wie theatralisch sich wortreich ihren Fantasien hinzugeben, ganz besonders hervor. Bei all dem hält sich die Serie erstaunlich gut an die Buchvorlage. Das geht bis in augenscheinlich unbedeutende Einzelheiten, spinnt aber auch viele Szenen fort, die im Roman nur kurz angerissen werden.

Und nicht nur der Buchvorlage fühlt sich der Anime verpflichtet, sondern auch der Landschaft, der Umgebung rund um Green Gables. Vieles von dem, was man hier in der Serie zu Gesicht bekommt, findet sich auch im Green-Gables-Museum, von der Kücheneinrichtung bis zu Annes Dachzimmer, in dem auch das Kleid hängt, das sie von Matthew zu Weihnachten geschenkt bekommen hat.

Überhaupt ist die visuelle Umsetzung schlichtweg phantastisch. Das Atmosphärische, das spezifische Funkeln des berühmten »Lake of Shining Waters« (Im Anime: kirakira no mizuumi) ist derart perfekt eingefangen, daß man meint, man sähe ihn greifbar vor sich. Die vor Ort geschossenen Fotos geben das Gewässer genau so wieder.


Im Grunde könnte ich noch ewig so weitermachen. Aber zum guten Beschluss möchte ich noch kurz die deutsche Fassung in der Luft zerreißen. Denn die hat mit »Akage no Anne« bestenfalls den Titel gemein. Zarte Gemüter mögen diesen Part bitte überspringen.

Rant:

Schon anhand des Openings kann man klar erkennen, was die Absicht der deutschen Fassung ist: die Serie "kindgerecht" zu gestalten. Das Problem hierbei ist, daß es sich eher um eine Serie für Erwachsene handelt, d.h. man muss erhebliche Anstrengungen unternehmen, um den Anime auf "Biene Maja"-Niveau zu trimmen und für Kleinkinder zurechtzubiegen.
Vor allem die deutsche Sprecherin der Anne trägt einiges dazu bei. In erster Linie liegt das an der sehr eingeschränkten Modulations- und Ausdrucksfähigkeit. Was sich durch die komplette Serie zieht. Die Stimme der japanischen Sprecherin dagegen verändert sich auch in der Zeit: so wie Anne auch in ihrer Gestalt nach und nach erwachsener wird, so wird auch der Ausdruck ihrer Stimme allmählich und unmerklich ruhiger und gewinnt leicht an Tiefe. Und nicht nur bei Anne, auch bei den anderen Kindern. Selbst Marilla klingt am Ende 5 Jahre älter als zu Beginn. – All dies fehlt der deutschen Fassung gänzlich.

Der Wortlaut der deutschen Fassung ist außerdem zum großen Teil unnötig hochgestochen und voller unnatürlicher Wendungen. Nur da, wo diese Qualitäten wirklich angebracht wären, nämlich in den Liedtexten und Rezitationen, wird erstaunlich viel Mühe darauf verwandt, das Poetische und Dramatische der japanischen Vorlage auf Kindergartenniveau "herunterzubrechen" und fast schon ins Lächerliche zu ziehen.

Und nein: ein happy-go-lucky »Anne, lass' uns Freunde sein!« ist wahrhaftig NICHT das Grundthema dieser Serie!

Diese Serie ist in mancher Hinsicht ein unübertroffenes Meisterwerk. Dies drückt sich vor allem aus im Erzähltempo, in den Kamerafahrten, den Schnitten und Szenenübergängen wie auch der Genauigkeit der Beobachtung. Mimik, Gestik und Körperhaltung sind natürlich, gut beobachtet und nicht derart übertrieben, wie man das von vielen anderen Animes kennt.

Wer ein Faible hat für leise Zwischentöne, realistische Charaktere samt solider Charakterentwicklung, und vielleicht noch eine Serie sucht, die das Herz berüht, dem kann dieser Anime empfohlen werden. Wer sich unsicher ist, was ihn da erwarten mag, sollte sich diesen kleinen, fünfminütigen Youtube-Beitrag zu Gemüte führen oder gleich sich »Green Gables e no Michi« anschauen, das die Ereignisse der ersten sechs Folgen fast unverändert übernimmt.
Beitrag wurde zuletzt am 30.12.2021 21:35 geändert.
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Kommentare

Avatar: K-Kaori-Kit#1
Anspruch:viel
Action:wenig
Humor:mittel
Spannung:wenig
Erotik:0
War nicht meins! Absolut nicht!! Wer es mag, nur zu. An sich habe ich nichts gegen den Anime. Er ist sogar richtig gut und aufschlussreich, doch absolut nicht... ja.. meins eben!
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Avatar: HeartshapedSoul#2
Anspruch:6
Action:1
Humor:5
Spannung:3
Erotik:0
Anne mit den roten Haaren ist ein wahres Meisterwerk!
Die Geschwister Marilla und Matthew Cuthbert wollen einen Waisenjungen zu sich holen, der Matthew bei der Feldarbeit unterstützt, aber seltsamerweise bekommen sie eines Tages ein kleines Mädchen zugesandt, mit karottenroten Haaren und einem endlosredenden Mundwerk. Anne Shirley. Und Anne verändert ihr Leben auf wundervolle Weise, mit viel Herz und ganz viel Fantasie.

Was für eine wunderwunderschöne Serie. *_* Ich habe das ganze Wochenende damit verbracht mir beide Staffeln bis zum Ende anzuschauen, und habe viele Taschentücher vollgeweint, weil fast jede Folge Tränen flossen und ich es nicht aushielt nicht zu weinen. (Ich wurde ja vorgewarnt und hatte mein Lager mit Taschentüchern parat ^^)
Das Ende hat mir am meisten gefallen, ich war so froh, dass
sie sich mit Gilbert ausgesöhnt hat.
Wenn das nicht passiert wäre, hätte ich mich sicher darüber geärgert.

In vielen Punkten habe ich andere Serien bei Anne wiederentdeckt. Der vergiftete Apfel kommt ebenso bei Emily of New Moon vor, Annes Synchronstimme ist eine, die für Usagi Tsukino benutzt wurde, aber bei Anne viel besser klingt. ^_^ All das Lernen und die Hoffnung auf ein Studium haben mich sehr an Daddy Long Legs erinnert, was ich auch wundervoll finde.
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Avatar: MomokoShinzo#3
da werden wieder Kindheitserinnerungen wach.
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